So zentral und doch so unscheinbar: Nahe des Theaterplatzes, direkt unter den Augen von Goethe und Schiller, öffnete Mitte Juli 2019 der Künstlergarten Weimar. Ein unscheinbares Holztor in der Wielandstraße direkt im Zentrum der Klassikerstadt ebnet den Weg in das Kleinod, das im Hinterhof des Hauses der Weimarer Republik in ein kulturelles Abenteuer voller Geschichten, guter Musik und spannender Literatur entführt.
Buntes Programm im Künstlergarten
Gemüsebeete, Blumen und sonstiges Grün ebnen den Weg zu einer kleinen rustikalen Holzbühne. Leuchten im industriell angehauchten Stil strahlen Wärme aus und die Palettenmöbel-Romantik des Künstlergartens laden zum Verweilen ein. Das Publikum bekommt an dem Kulturort regelmäßig die verschiedensten Veranstaltungen geboten – Literaturabende an jedem Mittwoch oder auch Konzerte von Nachwuchskünstlern aus der Region, jeweils am Freitag und Samstag. Die Palette an Musikern spricht dabei für sich, von Indie über Rock bis Klassik ist für jeden etwas dabei. Alle zwei Wochen sonntags zelebrieren die Künstlergarten-Organisatoren darüber hinaus eine Matinee. Sozusagen eine künstlerische Darbietung am Vormittag. Und auch Cineasten kommen auf ihre Kosten: Im August sind mindestens drei Filmabende geplant. Stehen müssen die Gäste dabei nicht. In verschiedenen Ecken kann man auf self-made Holz-Sofas und auf bequemen Liegestühlen die Seele baumeln lassen. Sollte einem der kleine Hunger oder Durst quälen, kann man seine Gelüste an einer rustikalen Holzbar befriedigen.
Künstlergarten hat Geschichte
Das Konzept des Künstlergartens ist modern, doch die Geschichte des Kulturortes reicht weite in die Vergangenheit. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts ließ Herzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach dort, wie es der Name schon verrät, die Künstler:innen in dem Garten ihre Fähigkeiten ausleben. Der Herzog selbst war ein großer Förderer der Kultur. Er ließ unter anderem in Weimar Musik- sowie Kunstschulen errichten oder setzte umfangreiche Mittel zur Erneuerung der Wartburg in Eisenach ein.
Haus der Weimarer Republik direkt angeschlossen
Heute wird der Hinterhof unweit des Goethe- und Schiller-Denkmals von der Stadt Weimar verpachtet. Wie Künstlergarten-Sprecherin Felicitas Fehling mitteilt, nutzte der Weimarer Republik e.V. die Chance und ließ den Kulturort im Zuge der Öffnung des Hauses der Weimarer Republik wieder aufleben, um mit viel Kultur und Kunst einen niedrigschwelligen Zugang zu politischer Bildung zu ermöglichen. Das direkt an den Garten angeschlossene Haus der Weimarer Republik zeigt dort seit 2019 eine modern gestaltete Dauerausstellung zu Deutschlands erster Demokratie. „Ein sehr komplexes Thema, welches multimedial aufgearbeitet wurde“, so Felicitas Fehling. Der Weimarer Republik e.V. ist der Träger des Museums und unterstützt somit auch das Kulturprogramm im Künstlergarten, sodass die Besucher:innen dafür keinen Eintritt bezahlen müssen.
Einrichtung wird vom Bund gefördert
Und auch in Zukunft wird das Kleinod unweit des Theaterplatzes ein fester Anlaufpunkt für Kulturliebhaber bleiben. Wie Felicitas Fehling sagt, werde die Einrichtung ab 2022 vom Bund gefördert, sodass der Fortbestand gesichert sei. Die Künstlergarten-Sprecherin ist auf jeden Fall stolz auf das Geschaffene und ruft im t.akt-Interview dazu auf, doch einfach selbst ein Teil dieser Oase inmitten der Klassikerstadt zu werden: „Wir sind immer an neuen Ideen interessiert. Wer einen schönen Einfall hat, ist herzlich eingeladen, uns darüber zu berichten und werden wir schauen, ob wir ein Eckchen haben, wo man die Idee einbauen kann.“
Hard Facts
- Wann: Mo bis So | 9 bis 22.30 Uhr (Fr und Sa bis 23.30 Uhr, März bis Ende Oktober) | Di bis So | 10 bis 22 Uhr (November bis Ende Februar)
- Wo: Wielandstraße 2 | Weimar
- Mehr Infos im Web, auf Facebook und Instagram.
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