Klassisch, schwarz-weiß und mit tierisch-witziger Pointe: Das junge Illustratoren-Duo „Hellogerowsky“ aus Jena hat zahlreiche Ideen in petto
Kurz nach seiner Schulzeit beteiligte sich Robert Hellmundt an einem T-Shirt-Wettbewerb – und hatte damals schon eine zündende Idee: gezeichnete Tiere sind niedlich, Wortspiele sind witzig – die perfekte Wort-Bild-Kombination! Die Jury des Wettbewerbs sah es genauso und krönte seinen Entwurf des „Einhörnchens“ – eine drollige Kreuzung aus Einhorn und Eichhörnchen – zum Sieger und ließ es als T-Shirt drucken, das seit langem vergriffen ist.
„Nachdem das T-Shirt nicht mehr erhältlich war, bekam ich so viele Anfragen, dass ich beschloss eine ganze Serie von Wortwitz-Tieren zu erstellen“, so Illustrator und Kommunikationsdesigner, der inzwischen freiberuflich für namhafte Kunden wie Coca Cola, Fisherman’s Friend oder Bacardi in der Werbebranche aktiv ist.
Eine Begegnung wie gemalt
Während des Studiums der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar lernte er seine heutige Partnerin Victoria Morigerowsky kennen. Gemeinsam gründeten Sie im Juni 2015 das Kunst-Label „Hellogerowsky“, das sich der Herstellung „flachwitziger Fabeltiere“ – so die Selbstbeschreibung – als hochwertige Kunst- und Siebdrucke verschrieben hat. Der Stil erinnert an Kupferstiche und Holzschnitte und ist unter anderem von Marc Summers‘ Arbeiten für zahlreiche Illustrationen für den „Rolling Stone“ beeinflusst.
Die Schöpfungen umfassen bisher unter anderem das Lebra (ein Zebra ohne Beine), das Allpaka (im Weltraum) oder das Cappuccino-Äffchen. „Wir überlegen uns die Motive gemeinsam und skizzieren dann zusammen die ersten Entwürfe. Die finale Umsetzung übernehme ich, meine Freundin bleibt aber am Entstehungsprozess beteiligt und verpasst durch ihre Kritik den Motiven oft den letzten Schliff“, so Robert zur Arbeitsteilung. Dem Duo schwirren noch über 100 weitere Ideen für die tierischen Fantasiespezies im Kopf herum. Mindestens vier neue Motive pro Jahr möchten sie kreieren – eine Menge Arbeit, wenn man bedenkt, dass von der ersten Skizze bis zum finalen Motiv schon einmal 4 Wochen Zeit investiert werden müssen – neben Arbeit, Studium und zwei gemeinsamen Kindern.
Mehr Motive findet Ihr auf Instagram und Facebook.
Aktuell arbeiten die beiden am neusten Motiv, dass pünktlich zu Ostern veröffentlicht werden soll; das Chornickel:
Die Resonanz auf die fröhlichen und manchmal auch bitterbösen Motive mit hohem Wiedererkennungswert, die das Duo sowohl im Internet als auch auf Designmärkten präsentiert, ist groß. „Die Leute fragen uns, wo wir die Ideen hernehmen – und tragen schon einmal eigene Ideen vor. Viele erkennen sich oder ihre Freunde auch in den Motiven wieder und nehmen sie deshalb gerne als Geschenk mit“, so Victoria.
„Bisher haben wir uns auf die Kreation neuer Motive fokussiert und untersucht, wie die Leute darauf reagieren. Jetzt suchen wir mehr und mehr nach neuen Vertriebswegen“, so Victoria. Bleibt bloß zu hoffen, dass das Pärchen und ihr Kind in dieser Zeit gesund und von Ziegenpöckchen verschont bleiben.
