Keas sind Papageien, die es kalt mögen. Heiße, trockene Sommer sind nichts für die Vögel. Dafür fühlen sie sich im Schnee sehr wohl und hüfen darin gerne umher. Im südlichen Neuseeland leben sie im alpinen Hochgebirge, auch oberhalb der Schneegrenze. Das würde auch erklären, warum die drei Zoopark-Keas alle im Januar geschlüpft sind. Ende Januar feierte die Dame der Voliere ihren 6. Geburtstag. Nadea ist am 21. Januar 2016 im Zoo Saarbrücken geboren, wie der Zoopark Erfurt berichtet. Anlass genug, um sich die Keas mal genauer anzuschauen.
Die Kea-Papageien im Zoopark Erfurt feierten alle im Januar Geburtstag
Kea-Männchen Klaus ist übrigens am 1. Januar 2010 im Niederrheinpark Plantaria geschlüpft. Sein Mitbewohner Maurice ist gebürtiger Franzose. Am 30. Januar 2013 verließ er sein Ei im Zoo Beauval. Keas können bis zu 30 Jahre alt werden und mit ca. 4 Jahren legen sie das erste Mal Eier in ihren Höhlen, denn sie sind Höhlenbrüter. Das liegt daran, dass es in Hochgebirgen nun mal keine Bäume oder Astgabeln gibt, um Nester zu bauen. Sie haben sich an ihren Lebensraum angepasst. Hoffentlich kann auch im Zoopark einmal Nachwuchs begrüßt werden. Vogeldame Nadea wäre nun dafür alt genug. Drei weitere Weibchen „hängen“ seit gut einem Jahr in Bristol fest. Wegen der Brexit-Richtlinien dürfen sie nicht einreisen. Der Zoopark ist aber stets bemüht und hält weiterhin Ausschau nach europäischen Kea-Weibchen, die ein neues Zuhause suchen.
Keas sind unauffällig olivgrün gefärbt. Nur im Flug leuchten plötzlich die orange-rot-schwarz-farbenen Flügelfedern und der orange Steiß auf. Keas sind sehr verspielt, neugierig und eine der intelligentesten Vogelarten der Welt. Nichts hält ihrem gekrümmten Schnabel lange Stand. Sie lieben Geschicklichkeitsspielzeug – kein Wunder also, dass Klaus, Nadea und Maurice ihre Tierpfleger ganz schön auf Trab halten, immer wieder müssen neue Spielzeuge und Futterverstecke aufgebaut werden.
Paten gesucht
Während Klaus gerne auf Schultern sitzt, nimmt Maurice auch mal den Ball mit ins Wasser oder fliegt auf den Kopf. Maurice und Klaus haben es auch beide auf Schnürsenkel und Schuhe abgesehen. Ein weiteres Geburtstagskind ist Nadea. Sie ist die Chefin in der Voliere, die männlichen Keas meiden eher die direkte Konfrontation mit ihr, weil sie auch ziemlich zickig werden kann, berichtet Tierpflegerin Martina Böhm. Die drei Papageien Klaus, Maurice und Nadea suchen auch noch einen Paten: ein Abwrackunternehmen (Keas nehmen alles auseinander), ein Schuhgeschäft (Keas lieben Schuhe) oder jemand mit viel Tatendrang (Alles ist interessant und will bearbeitet werden) wäre der richtige Pate. Eine Patenschaft kostet 500 Euro. Und nun kommt noch ein Hinweis für alle Kreuzworträtsel-Fans: Das Lösungswort zu „Nestorpapagei“ mit drei Buchstaben lautet Kea.
Der Zoopark Erfurt hat vor kurzem eine Inventur durchgeführt und genau geschaut, welche Veränderungen es unter den pelzigen Bewohnern im letzten Jahr gab. Mehr dazu findet ihr in diesem t.akt-Beitrag.