Wer kennt es nicht, dieses betretene Schweigen, wenn einem die Smalltalk-Themen im Gespräch ausgehen? Das muss nicht sein! Um euch aus der Eloquenz-Patsche zu helfen und die Welt mit etwas unnützem Wissen zu bereichern, befragen wir einmal im Monat das Internet-Orakel. Werde zum Klugscheißer mit Wikipedia. Bereichere jedes Gespräch mit interessanten Infos, die garantiert für einen Aha-Effekt sorgen. In unserer Rubrik „Klugscheißern mit Wikipedia“ klären wir euch auf.
„Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte“
Das Sprichwort „Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte“ ist bis heute fest im deutschen Sprachgebrauch verwurzelt. Die Bedeutung ist sehr simpel zu verstehen. Zwei Parteien streiten über eine Sache, exakt von diesem Konflikt profitiert eine dritte, manchmal sogar unbemerkt. Woher dieser Ausspruch genau kommt, lässt sich nur schwer belegen.
Die Entstehung
Eines ist aber klar, eine dritte Person stört oft eine Zweierbindung. Daher wird häufig in älteren literarischen Zeugnissen vor
der dritten Person gewarnt, die Zwietracht sät. Doch das begründet nicht den Wortlaut der Redensart. Die Entstehung des Sprichwortes wird um 1900 vermutet. Der Ursprung soll eine Oper gewesen sein, die wohl seinerzeit sehr populär war. „Fra i due litiganti terzo gode“ aus dem Jahr 1782 von Giuseppe Sarti. Ins Deutsche übersetzt heißt der Titel so viel wie „Wenn zwei sich streiten, zieht der Dritte den Nutzen“ oder eben „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“.
Konflikt des Grafen-Ehepaares
Es geht in dem Stück um ein Grafen-Ehepaar, das seine Kammerzofe Dorina verheiraten will. Allerdings können sie sich nicht auf einen Kandidaten einigen. Diese Auseinandersetzung führt zu einem Konflikt zwischen den Ständen. Ein Hauch von einer Revolution hängt in der Luft. Der Komponist Giuseppe Sarti gehört in den 1780er-Jahren zu den berühmtesten seines Fachs. Damals konnten selbst Mozart und Haydn ihm nicht das Wasser reichen, danach geriet er jedoch in Vergessenheit. Schade eigentlich.