Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit unserem Planeten umgehen wie bisher. Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und Energieverschwendung müssen ein Ende haben. Wir sollten uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinandersetzen – ähnlich wie das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ). In „Kurz mal die Welt retten …“ wollen wir euch einmal im Monat nachhaltige News aus dem Freistaat präsentieren.
MissionMehrweg – To-Go-Verpackungen vermeiden
Schnell noch ein Coffee-To-Go auf dem Weg zur Uni? Das Curry zum Mitnehmen für die Mittagspause im Park? Für Viele von uns gehört das zum Alltag. In Zeiten der Corona-Pandemie sogar noch gesteigert, erfreut sich Essen und Trinken zum Mitnehmen großer Beliebtheit. Das Resultat sind überquellende Mülleimer oder schlimmer: vermüllte Parks und andere öffentliche Räume. Wie praktisch Einwegverpackungen auch erscheinen mögen, in Deutschland werden stündlich 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke außer Haus verbraucht – das ist eine absolut unvorstellbare Menge, hinzu kommen noch diverse Einwegbehälter für Essen, zumeist in Plastiktüten. Selbst wenn wir vermeintlich nachhaltigere Einwegverpackungen nutzen, landet der Großteil nicht im Recycling, sondern in der Verbrennung. Und auch für jede „nachhaltige“ Verpackungen entsteht Ressourcen-, Produktions- und Entsorgungsaufwand. Diesen Missstand hat auch die EU inzwischen erkannt: Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, bis 2026 den Verbrauch von Getränkebecher und To-Go-Verpackungen gegenüber dem Jahr 2022 zu senken. Die Maßnahmen zur Umsetzung sind allerdings den einzelnen Staaten überlassen.
Auch Mehrwegverpackungen anbieten
Deutschland setzt diese Zielstellung in einem ersten Schritt durch die Novelle des Verpackungsgesetzes um. Neben anderen Maßnahmen wird hier geregelt, dass Restaurants, Bistros, Cafés und Lieferdienste ab 1. Januar 2023 verpflichtet sind, ihre To-Go-Produkte auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Die Mehrwegvariante darf nicht teurer sein als das Produkt in der Einwegverpackung. Außerdem müssen von Kunden und Kundinnen selbst mitgebrachte Gefäße auf Wunsch befüllt werden. So weit so gut. Doch wie bei vielen Zielstellungen und Vorgaben auf EU- oder Bundesebene, liegt die komplexe Umsetzung des Gesetzes bei den Kommunen. Der Erfolg hängt zudem von vielen Akteuren ab.
Genau hier setzen wir mit unserer MissionMehrweg an. Die Kampagne ist am 1. Juni 2022 mit dem Ziel gestartet, auf das Thema Ressourcenverbrauch und insbesondere auf die Änderung des Gesetzes aufmerksam zu machen und dabei Kommunen und Gastronom*innen zu informieren und zu vernetzen. Wir motivieren Gastronomien, Endverbraucher und Kommunen für die Ausgabe und Mitnahme von Speisen und Getränken Mehrweggeschirr anzubieten bzw. zu nutzen und damit Verpackungsabfall und Kosten zu reduzieren. Dafür bereiten wir das Thema Mehrweg informativ, visuell anschaulich und gut verständlich auf. Die Kampagne zeigt: Ressourcenschutz ist gar nicht so aufwendig, wie es scheint – und jeder und jede Einzelne kann dazu einen Beitrag leisten.
Nehmt eigenen Mehrwegbehältnisse mit
Und so einfach geht’s: Nehmt beim nächsten Besuch in eurem Lieblingsrestaurant eure eigenen Mehrwegbehältnisse mit und lasst sie befüllen. Oder fragt direkt mal nach, ob sie schon Mehrwegoptionen anbieten. Denkt beim Verlassen eurer Wohnung darüber nach, ob ihr eventuell noch einen Kaffee beim Spaziergang trinken wollt und nehmt den To-Go-Cup mit. Macht ihr alles schon? Dann teilt eure Erfahrungen auf euren Social-Media-Kanälen, und schaut auf unserem Kanal, für weitere Tipps und Tricks rund ums Thema Mehrweg, vorbei. Ihr habt eigene Ideen für Aktionen? Dann meldet euch gerne bei uns (Kontakt gibt’s auch auf der Website). Für den Fall, dass ihr (oder Freunde) eine eigene Gastronomie habt, findet ihr auch viele Informationen über Hygienevorschriften, Pfandsysteme und rechtliche Vorschriften auf der Website www.missionmehrweg.de. Gerne weitersagen!
Werdet Teil der MissionMehrweg
Eine Mehrweg-Kampagne auf Landesebene gibt es in Deutschland bisher so noch nicht. Gemeinsam können wir in Thüringen jetzt als gutes Beispiel vorangehen und mit aktiver Vernetzung zwischen den Städten zeigen, dass flächendeckende Mehrwegsysteme funktionieren. Fünfzehn verschieden große Thüringer Kommunen, wie Jena, Sömmerda oder Stadtroda sind derzeit Teil von MissionMehrweg und werden in den kommenden Monaten unter anderem durch die Verteilung von Informationsmaterialien an die Gastronomien, Werbung im Stadtbild sowie auf Social Media auf das Thema aufmerksam machen.
Die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren
Hinter MissionMehrweg steht der Verein Zukunftsfähiges Thüringen. Ausgestattet mit Thermokaffeebechern und Edelstahlbrotdosen setzen wir uns neben Kreislaufwirtschaft und Mehrwegsysteme als landesweite Dachorganisation für nachhaltige Entwicklung in Thüringen ein. Gemeinsam mit euch Thüringern und Thüringerinnen wollen wir die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und innerhalb der planetaren Grenzen ein gutes Leben für alle ermöglichen. Mehr Informationen über die verschiedenen Projekte und Arbeitsfelder gibt es auf www.zukunftsfähiges-thüringen.de. Übrigens, diese Thüringer Kommunen sind bei MissionMehrweg dabei: Arnstadt, Bad Berka, Bad Blankenburg, Bad Köstritz, Erfurt, Gera, Jena, Mühlhausen, Saalfeld, Sömmerda, Stadtroda, Weimar, Nordhausen, Eisenach, Bad Tabarz.
Hard Facts
- Mehr zum Thema: www.MissionMehrweg.de
- www.zukunftsfähiges-thüringen.de
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