Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit unserem Planeten umgehen wie bisher. Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und Energieverschwendung müssen ein Ende haben. Wir sollten uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinandersetzen – ähnlich wie das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen. In „Kurz mal die Welt retten …“ wollen wir euch einmal im Monat nachhaltige News aus dem Freistaat präsentieren.
Lebenswichtige Ressource
Wasserhahn auf und schon läufts. Es ist irgendwie immer da. Wir denken nicht darüber nach. Aber es ist das wertvollste, einfache Gut. Eine lebenswichtige Ressource. Lassen wir mal den massiven Wasserbedarf von Wirtschaft und Landwirtschaft außer Acht. Schauen wir nur auf uns Menschen als natürlichen Wesen. Wir bestehen zu rund 85 Prozent aus Wasser (je nach Alter). Wir brauchen Wasser zum Überleben. Auch die gesamte natürliche Umgebung wächst überhaupt nur durch Wasser. In Hitzesommern spenden uns wasserreiche Orte eine angenehme Kühle. Und schön, wenn wir in der staubigen Stadt vielleicht sogar einen Trinkwasserbrunnen finden.
Welche Rolle Wasser für uns wirklich spielt
Wir nutzen das durchsichtige Nass fürs Duschen, für die Klospülung, fürs Kochen. Und eben: wir trinken Wasser. Ok, die einen bevorzugen Cola, die anderen Apfelsaft (die ja hauptsächlich auch aus Wasser bestehen). Aber Wasser ist und bleibt das Getränk, das tatsächlich unseren Durst stillt. Wir sollten uns deswegen immer wieder bewusst darüber werden, welche Rolle Wasser für uns wirklich spielt – auch und vor allem als Getränk.
Wie man liest, geht es
Darauf macht unter anderem die Initiative „a tip: tap“ aufmerksam. Sie schreiben von sich selbst „a tip: tap e.V. setzt sich für den Genuss von Leitungswasser ein, um Plastikmüll, CO₂ und Geld zu sparen.“ Wie man liest, geht es „a tip: tap“ noch um weitaus mehr. Indem wir Leitungswasser trinken, schaffen wir es, Ressourcen zu schützen (die in Plastikflaschen stecken) und klimagesünder zu sein (durch das Einsparen von Treibhausgasen, die bei Produktion und Transport von Plastikflaschen entstehen).
Wir trinken als Team im Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) schon ziemlich lange das Wasser aus der Leitung, haben uns einen formschönen Krug angeschafft und jede:r von uns hat ohnehin immer eine nachfüllbare Mehrwegflasche dabei. Die einen bevorzugen Glas, die anderen Alu, wieder andere ökologisch und gesundheitlich unbedenkliches Plastik. Wir wissen, dass Leitungswasser das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland ist. Unseren Wasserwerken sei Dank!
A tip: tap
Meist ist die Rohrperle sogar qualitativ besser als das in Plastikflaschen irgendwo auf der Welt abgefüllte Brunnenwasser – mal ganz zu schweigen davon, wie dessen Klima- und Ökobilanz aussieht. Deswegen hat uns „a tip: tap“ auch im April 2022 die Auszeichnung „Leitungswasserfreundliches Unternehmen“ verliehen. Dem voraus ging die Aktion „leitungswasserfreundlich“, an der sich interessierte Menschen aus ganz Deutschland beteiligen konnten. Da waren vom Jugendamt Berlin Friedrichshain Kreuzberg bis zur Volksbank Mittelhessen über 170 Unternehmen, Organisationen und Kommunen beteiligt. Im ostdeutschen Raum (mit Ausnahme von Berlin) hat Thüringen am besten abgeschnitten. Zehn Teilnehmende sind die Challenge eingegangen und haben auf Leitungswasser fokussiert.
Unbeschwerter Zugang
Was uns als NHZ am meisten freut, ist, dass auch eine Stadt in Thüringen es zur „Leitungswasserfreundlichen Kommune“ geschafft hat: Sömmerda. Die Aktiven aus Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft in Sömmerda sind schon lange auf dem – sagen wir mal salopp – Mehrweg. Im vergangenen Jahr bewarb sich die Stadt dann um den Titel „leitungswasserfreundlich“. Aus dem Anforderungskatalog: unbeschwerter Zugang zu Leitungswasser für alle Mitarbeitenden der Verwaltung oder konsequentes Angebot von Leitungswasser bei Veranstaltungen.
Wasser in seine Mehrwegflasche
Sömmerda hat es geschafft, arbeitet aber weiter stetig zum Thema Trinkwasser im öffentlichen Raum. Sukzessive schafft die Stadt Orte, wo man Wasser in seine Mehrwegflasche füllen kann. Zum Beispiel ist das für die Tourist-Information auf dem Marktplatz in diesem Jahr geplant. Hier können dann Einheimische, Gäste und Tourist:innen ihre Trinkflasche wieder auffüllen lassen. An einigen anderen Orten in Sömmerda ist das bereits möglich – siehe Aufkleber auf der Eingangstür oder dem Schaufenster. Sömmerda sieht Leitungswasserfreundlichkeit übrigens als wichtigen Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie an. Toll.
Noch weiter geht unsere Landeshauptstadt. Erfurt entwickelt sich zum sogenannten Wasser-Quartier, wo „a tip: tap“ die Wasserwende umsetzen möchte. Der Verein schreibt dazu: „In einem Wasser-Quartier fördert ein Partnernetzwerk aus lokalen Wasserversorgern und weiteren starken Partnern das Bewusstsein für Trinkwasser in der Nachbarschaft. Das Netzwerk zeigt die Vorteile von Leitungswasser auf, engagiert sich für bessere Zugänge zu kostenfreiem Trinkwasser und trägt damit zum Klimaschutz bei. Ein Projektbeirat unterstützt die erfolgreiche Weiterentwicklung des Projektes.“ Das derzeitige Gebiet des Wasser-Quartiers Erfurt liegt westlich entlang der Gera, einschließlich EGA, Petersberg und Nordpark. Auf einer Karte kann man alle Refill-Stationen (Auffüll-Stationen) finden.