Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit unserem Planeten umgehen wie bisher. Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und Energieverschwendung müssen ein Ende haben. Wir sollten uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinandersetzen – ähnlich wie das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) vom Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. (ZTh). In „Kurz mal die Welt retten…“ wollen wir euch einmal im Monat nachhaltige News aus dem Freistaat präsentieren.
Utopisch Denken für mehr Hoffnung
Wenn man eine Pause vom Arbeitsalltag sucht, einen kleinen Kurzurlaub in andere Welten, dann sucht man sich nicht selten einen schönen Dokumentarfilm aus. Man könnte meinen, es gäbe nichts Beruhigenderes, als eine Naturdokumentation – einmal abtauchen in die Tiefsee oder fliegen mit Adlern in den Bergen. Dennoch thematisiert fast jede Naturdokumentation heute auch, völlig zu Recht, die Folgen des Klimawandels. Man sieht Korallenriffe, die nicht mehr bunt und voller Leben sind. Man sieht Eisbären, die nach Lebensraum suchen. Regionen, die zu Wüsten ohne Leben werden, abgeholzte Wälder. Oft geht man also nach einer solchen Dokumentation eher mit einem mulmigen und hoffnungslosen Gefühl in den Rest des Abends. Und das ist auch wichtig. Schließlich müssen wir Menschen uns bewusst werden, welche Auswirkungen unser aller Lebensstil mit sich bringt und wie drastisch die aktuelle Lage des Planeten ist. Schuldgefühle, die wir in diesem Moment verspüren, sind nicht angenehm, können aber als Anstoß und treibende Kraft für unsere Handlungen im Kampf gegen den Klimawandel wirken.
„Klimaangst“
Wer sich viel mit diesen Zukunftsthemen beschäftigt, muss aufpassen, durch die vielen Herausforderungen nicht in Handlungsunfähigkeit zu verfallen. Ein mittlerweile viel genutzter Begriff dieser Angst, die Menschen im übertragenen Sinne „lähmen“ kann, ist „Climate Anxiety“. Als Lösung für diese „Klimaangst“ raten Experten dazu, selbst in Aktion zu treten und selbst etwas gegen den Klimawandel zu tun. Doch was, wenn die Probleme endlos und unlösbar erscheinen?
Utopien als Hoffnungsträger
Um wieder etwas Hoffnung zu finden und dieser großen Herausforderung zu begegnen, können Utopien helfen. Es gibt mittlerweile einige Filme, die nicht nur die aktuelle Situation und was alles falsch läuft, thematisieren, sondern sich mit den Lösungen und positiven Zukunftsbildern beschäftigen. Einige davon wollen wir hier vorstellen. Als Tipps für euch, wenn das Retten der Welt wieder sinnlos erscheint.
Eine kurze Info jedoch vorab: Die Produktion der Filme ist meistens nicht besonders nachhaltig. Filmteams fliegen rund um den Globus und nutzen dafür natürlich fossile Ressourcen und stoßen Treibhausgase aus. Trotz CO2- Ausgleich bleibt abzuwägen, ob die Wirkung der Filme dies ausgleicht. Zudem sind einige Protagonisten polarisierend und die Meinungen zu ihnen können bei den Zuschauern stark variieren.
2040 – Wir retten die Welt (2019)
Dieser Film von Damon Gameau, den ihr u.a. auf Amazon Prime leihen könnt, zeigt Lösungen für die Klimakrise auf, die bereits jetzt schon verfüg[1]bar sind und großflächig um[1]gesetzt werden sollten. Seien es Haushalte, die selbst Energie produzieren, Sharing-Modelle und selbstfahrende Autos im Verkehr oder Urbanes Gärtnern. Anhand konkreter Beispiele wird dem Zuschauer ermöglicht, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken und die technischen Innovationen als Maßnahmen für eine Utopie zu sehen. Eine, in der die Menschen zusammenarbeiten und ihren Lebensstil an den Klimawandel angepasst haben. Sicherlich ist der Film mit Vorsicht zu genießen, denn auf diesen Erfolgen dürfen wir uns nicht ausruhen. Dennoch ist es einer der wenigen Filme, die die Zuschauer definitiv mit Hoffnung und Motivation wieder in den Alltag entlässt.
Green Cities (2018)
Wer weniger Zeit hat, kann sich den 2018 veröffentlichten 22-Minuten-Film Green Cities bei Netflix anschauen. Hier werden Modellprojekte für die Städte der Zukunft gezeigt und erklärt. Es geht um Flüchtlingslager, deren Infrastruktur bereits auf die entstehende Stadt angepasst werden, sowie die Vorbereitung auf die steigenden Populationszahlen. Die Seestadt Aspern in Österreich ist nicht nur ein optisch sehr ansprechendes Beispiel für die Städte der Zukunft, sondern ist auch technisch mit hoch innovativen Systemen ausgestattet. Es ist ein großes Forschungsprojekt, bei dem Gebäude gleichzeitig Energieproduzenten und -konsumenten sind. Mit Hilfe von Simulationen kann die Stadtentwicklung prognostiziert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. So kann es funktionieren, wenn Politik, Stadtplanung, Einwohner und Forschung eng miteinander arbeiten und in die Entwicklung einbezogen werden.
Before the Flood (2016)
Im 2016 veröffentlichten Dokumentarfilm „Before the Flood“, den ihr bei Disney+ und Sky streamen könnt, zeigt Leonardo DiCaprio sowohl Herausforderungen des Klimawandels als auch Handlungsmöglichkeiten auf. Ge[1]zeigt wird, wie die durch die wachsende Wirtschaft und die Nutzung fossiler Brennstoffe unsere Lebensgrundlage zerstört wird. Mit emotionalen Bildern und Worten führt der Film durch die aktuelle Situation und die Auswirkungen der Industrie. Als Lösungsansätze werden hauptsächlich Ernährung sowie eine CO2-Steuer und besonders politisches Handeln angebracht.
Einen Beigeschmack hat dieser Film jedoch: er zeigt die Perspektive privilegierter Personen. So, wie wir es in Deutschland auch sind. Wir leben im Wohlstand, in einem demokratischen System und haben somit nicht nur Macht, sondern auch deutliche Vorteile gegenüber ärmeren Ländern. Und dessen sollten wir uns bewusstwerden. Wir sind ein großer Teil des Problems, aber auch ein Teil der Lösung, denn wir haben den Hebel in der Hand. Um es mit Obamas Worten zu sagen: „Wenn die Menschen wissen, was sie tun müssen, machen sie es“. Fakt ist: eine nachhaltige Zukunft sieht sehr anders aus als das heutige Leben. Die Lösungen, die in den Filmen aufgezeigt werden, sind wie kleine Tropfen auf einen heißen Stein – oder eher einen glühenden Felsen. Kleine Veränderungen im Alltag, die jeder umsetzen kann, sind ein guter Anfang. Dennoch wird das auf lange Sicht nicht aus[1]reichen. Wir können es uns nicht leisten, uns auf den kleinen Erfolgen lange auszuruhen. Wir brauchen konkrete Zukunftsbilder, auf die wir hinarbeiten können. Ein optimistisches und gleichzeitig realistisches Ziel, das motiviert und Hoffnung auf eine bessere Zukunft für nachfolgende Generationen schafft. Und das geht nur, wenn wir alle mit anpacken und umdenken.
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