Wenn man in diesem Sport keine Professionalität hat, dann ist man falsch.
Der Erfurter Radsportler Marcel Barth hat Anfang des Jahres seine Profi-Karriere an den Nagel gehängt. Heute fährt er für die Team Spirit GmbH als Lokalmatador Steherrennen.
Ich habe auf dem Land gewohnt, durfte mit 13 noch kein Moped fahren und musste mit meinem Rennrad von A nach B kommen,
was zunächst nach nichts Besonderem klingt, das ist bei näherer Betrachtung das genaue Gegenteil. Nämlich der Beginn einer großen Karriere. Der des Erfurter Radsportlers Marcel Barth. Fragt man den 30-Jährigen nach den Wurzeln seiner Fahrrad-Begeisterung, so erzählt er diese Geschichte. Er habe sich als Kind eigentlich nie für Fahrräder interessiert. Viel lieber wollte der kleine Marcel zur Polizei, statt Sport zu machen.
Polizisten helfen Menschen, das war es, was ich wollte, berichtet er heute.
Doch dann kam das Rennrad dazwischen und die Pläne verschoben sich. Mit 13 Jahren fing Marcel Barth an zu trainieren und feierte schon bald seine ersten Erfolge. Fast jedes Wochenende war er bei Wettbewerben zugegen.
Ich hatte eigentlich einen Trainingsplan wie ein Profi, musste aber nebenbei noch zur Schule, erinnert sich Marcel Barth.
Auch nach dem Abitur in Weida setzte er seine Karriere fort, ging zur Bundeswehr und wurde dort Teil der Sportfördergruppe. Anschließend wechselte er zur Thüringer Polizei, die seit 2004 ebenso eine eigene Sport-Einheit unterhält. Für Marcel Barth ein Glücksgriff:
Ich konnte auf einmal meinen Berufswunsch ganz einfach mit meinem Sport verbinden.
Zahlreiche Medaillen fuhr der Bahnradfahrer so für die Polizei Thüringen ein und ist heute noch stolz darauf:
Wir Sportler fördern so das Image der Polizei – und da haben ja alle etwas von.
Anfang diesen Jahres hängte Marcel Barth dann seine Profi-Karriere an den Nagel und ging in den regulären Streifendienst über.
Jetzt fahre ich nur noch hobbymäßig Rad – trainiere aber immer noch intensiv, meint er.
Dabei ist dieses „intensiv“ durchaus wörtlich zu nehmen. Fünfmal pro Woche ist er für bis zu fünf Stunden auf seinem Rad unterwegs. Neben Arbeit, neben den Freunden und neben der Familie. Nicht immer eine leichte Situation, wie Marcel Barth berichtet:
Mein Freundeskreis und auch meine Freundin müssen das einfach akzeptieren, Radfahren ist schließlich ein großer Teil meines Lebens. Wenn man in diesem Sport keine Professionalität hat, dann ist man falsch.
Immerhin kommen sie nun auch hin und wieder in den Genuss, Marcel live bei Wettbewerben zu sehen, denn für ihn wurde mit dem Abschied vom Profi-Sport eins klar: Er will nur noch in Erfurt radeln.
Das Unternehmen TeamSpirit GmbH ist dabei für mich ein verlässlicher und ortsansässiger Partner, der großartige Events auf der Radrennbahn „Andreasried“veranstaltet,
sagt Barth und freut sich bereits, bei allen vier Steherrennen 2017 das Unternehmen vertreten zu dürfen. Bereits am 5. Mai beginnt die Rennserie mit den „ S+B Thüringen Open“.
Besonders gut finde ich, dass bei diesen Rennen auch an den Radsportnachwuchs gedacht wird, betont Barth.
So bekommen Nachwuchsradsportler aus Thüringer Vereinen schon beim ersten Steherrennen ihre Chance im Rahmenprogramm und beim zweiten haben Kinder von drei bis zehn Jahren, die noch nicht in einem Verein trainieren, die Möglichkeit, sich mit ihren eigenen Rädern auf der Bahn auszuprobieren.
www.teamspirit-scg.de, www.radrennbahn-andreasried.de, Termine: S+B Thüringen OPEN, 5. Mai Kinderradrennen „Fette Reifen“ 9. Juni