Seit November 2022 sorgt ChatGPT für viel Aufregung in den unterschiedlichsten Bereichen der Arbeits- und Bildungswelt. Dabei ist die Software erst einmal nichts anderes als ein Chatbot, wie wir ihn von Sprachassistenten wir Apples Siri und Amazons Alexa kennen. Wir kommunizieren also mit einer Künstlichen Intelligenz, welche mit einem riesigen Fundus an
Wissen in Form von Daten gefüttert wurde. „Das Besondere an ChatGPBT ist aber, dass du hier innerhalb weniger Sekunden Antworten auf alle möglichen Fragen erhalten kannst. Zudem kannst du der Software Aufgaben stellen.
Zum Beispiel: Schreibe mir ein Gedicht über den Frühling. Oder: Verfasse eine Interpretation über Faust. Und tatsächlich kommen dabei ziemlich beeindruckende Ergebnisse heraus!“, so die medienpädagogische Informationsplattform handysektor.de.
Medienpädagoge Kay klärt auf: „Jetzt wird Tacheles geredet liebe KI!“
Produziert wird die Software von dem US-amerikanischen Forschungsinstitut OpenAI, welche durch verschiedenste Förderer unterstützt wird, wie zum Beispiel Microsoft und Elon Musk. Um mit der Künstlichen Intelligenz kommunizieren zu können, muss man sich einen Account anlegen. Man sollte sich bewusst sein, dass die Kommunikation mit ChatGPT zu Entwicklungszwecken eingesehen werden kann. Deswegen sollten keine sensiblen Daten preisgegeben werden. Das Programm befindet sich aktuell in der Entwicklung und wird stetig angepasst.
Das Interview
Stellvertretend für alle Leserinnen und Leser bin ich mit ChatGPT ins Gespräch gegangen. Alle Antworten und Aussagen kamen exakt so von der künstlichen Intelligenz der Internetseite www.openai.com und wurden nicht verändert:
Kay: Hallo ChatGPT!
ChatGPT: Hallo! Wie kann ich Ihnen helfen?
Kay: Kannst du bitte kurz und knapp erklären was KI ist?
ChatGPT: KI ist eine Technologie, bei der Computersysteme komplexe Aufgaben lösen, die normalerweise von Menschen ausgeführt werden, wie Verstehen von Sprache, Problemlösung und Lernen aus Daten.
Kay: Wäre es möglich, KI mit etwas von früher zu vergleichen?
ChatGPT: Ja, man kann KI mit traditionellen Computersystemen vergleichen, bei denen der Benutzer alle Schritte explizit programmiert. Im Gegensatz dazu lernt ein KI-System aus Daten und verbessert sich selbst, ohne dass der Benutzer jeden Schritt manuell angeben muss. Man könnte es auch mit einem menschlichen Gehirn vergleichen, da es in der Lage ist, komplexe Aufgaben zu verstehen und zu lösen.
Kay: Das klingt sowohl gut, als auch ein bisschen erschreckend. Kannst du verstehen, dass manche Menschen Angst vor dieser Entwicklung haben?
ChatGPT: Ja, absolut. KI und maschinelles Lernen können tatsächlich beängstigend wirken, weil sie viele Veränderungen in der Art und Weise, wie wir arbeiten, kommunizieren und leben, mit sich bringen. Einige Menschen sind besorgt darüber, dass KI-Systeme ihnen ihre Arbeit wegnehmen oder sogar Entscheidungen treffen könnten, die ihnen schaden. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass KI ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird, um mögliche negative Auswirkungen zu minimieren.
Kay: Gerade in den Bereichen Schule und Journalismus bist du in der Lage viel zu verändern. Welche Aufgaben könnte man dir übertragen?
ChatGPT: In Schulen und Journalismus gibt es viele Aufgaben, bei denen KI-Technologie, wie ich, eine Unterstützung sein kann. In Schulen zum Beispiel zur Übersetzung von Texten und Dokumenten in verschiedene Sprachen, zur Automatisierung von administrativen Aufgaben, wie z.B. die Organisation von Klassenlisten oder Notenbüchern oder zur Unterstützung von Lehrern bei der Personalisierung des Unterrichts für einzelne Schüler. Im Journalismus zum Beispiel zur Überwachung von sozialen Medien nach wichtigen Ereignissen und Nachrichten, zur Unterstützung bei der Datenanalyse und Datenjournalismus oder zur Automatisierung von Aufgaben wie das Schreiben von Kurzmeldungen oder das Zusammenfassen von Nachrichten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass KI-Systeme wie ich, keinen vollständigen Ersatz für menschliches Wissen, Urteilsvermögen und Kreativität darstellen. Stattdessen sollten sie als Werkzeug verwendet werden, um menschliche Arbeit zu unterstützen und zu ergänzen.
Kay: Dann wollen wir deine Kreativität doch mal testen. Schreibe einen kurzen Titel zu den Schlagworten: Erfurt, Journalismus und Zukunft.
ChatGPT: „Erfurt trifft Journalismus: Blick in die Zukunft“
Kay: Es geht um die Entwicklung des Journalismus in Erfurt.
ChatGPT: „Erfurter Journalismus im Wandel: Ein Blick in die Zukunft“
Kay: Gerne etwas frecher.
ChatGPT: „Zukunft schreiben: Der Erfurter Journalismus geht neue Wege“
Kay: Ich mag, wie du das Wort „schreiben“ eingebaut hast
ChatGPT: Freut mich, dass Ihnen meine Vorschläge gefallen!
Das Fazit
Im weiteren Verlauf des Gespräches habe ich ChatGPT weiter ausgefragt und Berichte und Songtexte schreiben lassen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass ChatGPT aktuell noch sehr neutral und erwartbar antwortet und schreibt. Bürokratische und sachliche Texte, die eher funktional als emotionalisierend sein sollen, schreibt die Künstliche Intelligenz schnell runter. Hausarbeiten und Vorträge gelingen auf den ersten Blick sehr gut, während es Motivationsschreiben uns Tagebucheinträgen an Persönlichkeit fehlt. Da ChatGPT sich aus verschiedenen Informationsquellen speist, kann es jedoch auch vorkommen, dass Unwahrheiten und falsche Informationen eingebaut werden. Quellen werden genauso wenig angegeben wie Querverweise. Man sollte sich also nie auf die Künstliche Intelligenz verlassen und immer Gegenlesen.
Wozu kann die KI in Zukunft in der Lage sein
Die große Frage zum Ende bleibt, was Künstliche Intelligenzen in der Zukunft noch in der Lage sein werden zu leisten. Wo können sie uns entlasten, Prozesse vereinfachen und Gesellschaften voranbringen? Wo werden sie aber auch zur Gefahr für Existenzen und das soziale Miteinander, indem sie zum Beispiel Kommunikation beeinflussen, Urheberrechte verletzen und entscheidende Funktionen übernehmen. Fakt ist, dass wir einer utopischen oder dystopischen Zukunft wieder ein Schritt näher sind.
Autor und Medienpädagoge Kay Albrecht ist Profi auf seinem Gebiet. Als freiberuflicher Pädagoge schult der Erfurter die unterschiedlichsten Zielgruppen medienpädagogisch. Regelmäßig klärt Kay in seiner Kolumne im t.akt über Medienphänomene auf, um kritische Zugänge zu den alltäglichen Herausforderungen der medial geprägten Lebenswelt zu legen.