Ich könnte. Ich wollte. Ich möchte. Manchmal ist es besser nicht viel zu schnacken und einfach mal zu machen. Eine Maxime, die Konrad Taube scheinbar verinnerlicht hat. Als alle sich während des Lockdowns Anfang 2021 in ihren vier Wänden einigelten, packte den Erfurter der Ehrgeiz. Energie, die er vor Corona in das Organisieren von Veranstaltungen steckte, kanalisierte er, um Abwechslung in der heimischen Minibar zu bringen und die Arsenale für den nächsten gepflegten Suff aufzustocken.
Lio-Likör ist neu und aus Erfurt
Aber Scherz beiseite: Konrad tüftelte – inspiriert durch ein altes Buch über Schnapszubereitung, das ihm in die Hände fiel – einfach an seinem eigenen Likör. Limone, Ingwer, Orange – kurz Lio taufte er seinen Zaubertrank, der nicht nur aufgrund seiner Entstehungsgeschichte den Nerv der Zeit trifft. Nachhaltigkeit schreibt Konrad bei seiner Likörproduktion groß: Man nehme ein paar hübsche Fläschchen aus dem Glaswerk im südthüringischen Ernstthal. Befülle diese mit Quellwasser aus dem Thüringer Wald und Alkohol aus Nordhausen. Gebe etwas Läuterzucker einer kleinen Brennerei im Schwarzwald hinzu und addiere sonnige Aromen der beliebtesten Südfrüchte. Et voilà: die nächste Party kann mit gutem Gewissen starten.
Doch halt! Südfrüchte aus Deutschland? „Das geht natürlich nicht“, sagt Konrad. Orangen, Zitronen und Ingwer lassen sich nun mal schwerlich in deutschen Gefilden anbauen. „Das ist klar. Aber ich achte darauf, dass die Zitrusfrüchte pestizidfrei und in Bio-Qualität aus der EU kommen.“ Was laut dem jungen Likörbrauer bei Ingwer leider nicht so einfach möglich ist. Der komme in ebenjener hochbeschworenen Qualität aus Südamerika. Diesen kleinen Minuspunkt auf dem Nachhaltigkeitskonto macht der Spirituosen-Enthusiast allerdings mit seiner regionalen Produktionsstätte wett.
Handmade-Spirit großgeschrieben
In den heiligen Hallen des Heimathafens, Erfurts wohl hippster Braumanufaktur ansässig im Kultur-Schmelztiegel Zughafen, mietet sich Konrad seit Mai 2021 regelmäßig ein, um den edlen Tropfen herzustellen und zu lagern. Und wer denkt, Konrad kann dem Handmade-Spirit nicht noch mehr huldigen, der war noch nicht dabei, wenn der Likörmacher an der Kurbel steht und sein fertig gebrautes Schätzchen mit der Etikettier-Maschine per Hand den liebevoll von einem lokalen Grafiker gestalteten Stempel aufdrückt. Pro Charge, von denen es bis dato lediglich sechs gab, entstehen höchstens 250 Lio-Fläschchen. Ein rares Gut, das Konrad nur an ausgewählte Händlerinnen und Gastronomen vergibt. Nachzulesen alles auf der Homepage des lokalen Likörchens …
https://www.facebook.com/lioliqueur/photos/a.386625036586908/386625019920243/
Und wer jetzt denkt: „Hah. Das hört sich ja einfach an. Das mach ich auch!“ Dem sei gesagt, dass Konrads Spirituosen- Erfolg nicht vom Himmel gefallen ist. Von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt musste der Braumeister so einige Hürden überspringen. Das fing an bei der umfangreichen und wochenlangen Tüftelei am Rezept, ging weiter beim synergetischen Auffinden eines Slots in einer lokalen Brauerei und endet bei mathematischen Berechnungen zur Bestimmung des Alkoholgehalts.
Kein Industrieprodukt
Zurück zum Anfang: Mazeration ist hier das Schlagwort, dass Konrad findig im t.akt-Interview in den Raum wirft. „Das bezeichnet ein besonderes Auszugsverfahren, bei dem Aromen aus den Zitronen, Orangen und dem Inger extrahiert werden.“ Die Rohstoffe werden mit Zucker, Alkohol sowie Wasser vermischt und mehrere Wochen gelagert. „Das alles mache ich per Hand. Ich will kein Industrieprodukt. Deshalb sind auch leichte Abweichungen im Geschmack möglich“, so der Likörexperte, der in der Folge auch noch die Zeit im Nacken hat. „Ich musste schauen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um das Ganze weiterzuverarbeiten …“
Besten schmeckt Lio eisgekühlt
Physikalisch geht es in der Folge zu bei der Berechnung des gewollten Alkoholgehalts. Das ist laut Konrad bei Likören nicht so einfach. Begriffe wie „Volumenkontraktion“ fallen. Diese tritt auf, wenn beim Mischen mehrerer Flüssigkeiten zu einer Lösung das Gesamtvolumen kleiner ist als die Summe der Volumina der einzelnen Komponenten. Puh. Okay. Chemie. Physik. Googelt das einfach mal. Ist eben nicht so einfach. Doch für die Verständlichkeit dieses Textes beenden wir an dieser Stelle den naturwissenschaftlichen Exkurs und kommen zum Wesentlichen: Am besten schmeckt Lio eisgekühlt. Ihr glaubt das nicht? Dann empfehlen wir euch: einfach mal losziehen! Lio zum Beispiel in der Bar/Restaurant Roter Elephant in Erfurt testen und euch selbst davon überzeugen, dass es sich lohnt, wenn man einfach mal macht …
Hart Facts:
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