Das Einstehen für LQBTQ*-Rechte ist nichts Politisches. Es ist das Einstehen für Freiheit und Menschlichkeit. Wir als t.akt-Team verstehen Vielfalt als Bereicherung – egal, ob die Vielfalt sexueller oder geschlechtlicher Identitäten, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religionen oder Weltanschauungen, Befähigungen oder Beeinträchtigungen. Gleichberechtigung geht uns alle an! Sie ist ein Menschenrecht – unabhängig von Geschlecht, Sexualität oder Hautfarbe. Und weil diese Botschaft noch längst nicht in allen Köpfen angekommen ist, widmet sich der Thüringer Verein Queerweg von nun an regelmäßig in unserem „Queer-Blog“ Themen, für die sensibilisiert werden muss. Egal ob die Gleichstellung der Geschlechter und Sexualitäten, queere Rechte, oder das Ende der Gewalt gegen Andersdenkende – wir geben heute Denkanstöße, die morgen das Denken verändern sollen, denn das t.akt-Magazin steht klar für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Gebt Hass und Diskriminierung keine Chance!
Meilenstein der Vielfalt in Thüringen
2023 ist für die queere Arbeit in Thüringen ein Jubiläumsjahr, denn seit fünf Jahren bestehen das Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt sowie die im Rahmen dessen eröffnete LSBTIQ*-Koordinierungsstelle. Dennoch sind beide heute für viele Menschen in Thüringen noch unbekannt. Was verbirgt sich also hinter diesen sperrigen Namen? Fast alle Bundesländer – im Grunde alle außer Bayern – und neuerdings auch der Bund haben einen Aktionsplan gegen Queer-Feindlichkeit. Darin enthalten sind Maßnahmen, mit denen mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit geschaffen und Strukturen so verändert werden sollen, dass Queer-Feindlichkeit abgebaut wird sowie queeren Menschen mehr spezifische Angebote zuteil werden.
Fünf Jahre Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt
Als drittletztes Bundesland hat auch Thüringen 2018 ein solches Programm beschlossen: das sogenannte Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt. Aufgeteilt in fünf Kapitel (zum Beispiel „Beratung und Anti-Gewalt-Arbeit“ und „Gesundheit“) sind darin 228 konkrete Maßnahmen aufgelistet, die von verschiedenen Akteur:innen im Land umgesetzt werden sollen. Häufig taucht die LSBTIQ*-Koordinierungsstelle als zuständige Stelle auf. Diese wurde 2018 eigens dafür geschaffen, an der zivilgesellschaftlichen Umsetzung des Landesprogramms mitzuwirken.
Die meisten Aufgaben, die im Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt stehen, sind mit sehr viel Hintergrundarbeit verbunden: Netzwerke pflegen, Absprachen mit Ministerien, Konzepte erarbeiten und vieles mehr. Direkte Arbeit mit den queeren Menschen wie bei Veranstaltungen, Beratung oder ähnliches macht die LSBTIQ*-Koordinierungsstelle eher selten, was wohl auch dazu führt, dass sie nicht sehr bekannt ist. Dabei leistet sie wichtige Arbeit: „Neben der vielen Hintergrundarbeit mit vielen verschiedenen Akteur:innen, bündeln wir auch das queere zivilgesellschaftliche Engagement. In den letzten Jahren haben sich viele Gruppen gebildet, die großen Handlungsbedarf in Thüringen sehen und daher selbst etwas auf die Beine stellen. Solche Gruppen unterstützen wir bedarfsorientiert mit Wissen, unseren Netzwerken und vielem mehr,“ erklärt Theresa Ertel aus der LSBTIQ*-Koordinierungsstelle. Einige Meilensteine wären beispielsweise die Eröffnung des Queeren Zentrums in Erfurt, die Beflaggung des Thüringern Landtages zum CSD Thüringen und die vielen neuen Christopher Street Days (CSDs).
Geburtstag im Oktober
Nun feiert das Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt am kommenden Montag und die LSBTIQ*-Koordinierungsstelle im Oktober Geburtstag. Ist das ein Grund zu feiern? Vieles wurde schon erreicht und die queere Landschaft in Thüringen wird immer größer. Wer ins Landesprogramm schaut, wird aber auch feststellen, dass eine Reihe Maßnahmen noch auf ihre Umsetzung warten. „Deswegen ist es wichtig, dass alle zuständigen Stellen an einem Strang ziehen und weiterhin an der Umsetzung der Maßnahmen arbeiten – wir als LSBTIQ*-Koordinierungsstelle, die zivilgesellschaftlichen Maßnahmen realisiert, genauso wie auch die Ministerien, die ihre staatlichen Anteile leisten“, so Theresa Ertel.
Einen genauen Überblick, welche Aufgaben schon angegangen oder abgeschlossen wurden, gibt es nicht. „Nach fünf Jahren ist es eigentlich Zeit für eine Evaluation des Landesprogramms – nicht zuletzt auch, weil es nach der Zeitspanne sinnvoll wäre, das Programm fortzuschreiben, also anhand des Umsetzungsstandes zu schauen, welche Aufgaben weiterhin offen sind und welche vielleicht neu dazukommen müssen, weil sich Problemlagen verändert haben oder gar neu entstanden sind,“ sagt Theresa und fügt an: „Wir sehen an verschiedenen Stellen leider auch noch einige Leerstellen in der Umsetzung des Landesprogramms, die die Feierstimmung dämpfen dem Titel „Lebenslinien der Vielfalt“ sollen das Jahr über die verschiedenen Kapitel des Landesprogramms für Akzeptanz und Vielfalt mit thematischen Veranstaltungen für alle zugänglich gemacht werden. Und auch dieser Blog wird sich dieses Jahr an den Lebenslinien der Vielfalt orientieren – im Februar startet die Linie mit dem Thema Geburt.