Warum immer in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist? Thüringen hat viel zu bieten. Auf einer Fläche von rund 16.000 Quadratkilometern finden sich zahlreiche Museen, Denkmäler und Orte, die es lohnt, einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Ihr plant einen Ausflug? Wir verraten euch in unserer Serie „Thüringer Städtetrip“, was der Freistaat so zu bieten hat. Dieses Mal machen wir einen Abstecher nach Bad Langensalza.
Mystischer Flair in Bad Langenslza
Direkt am Weltnaturerbe Nationalpark Hainich gelegen, mit Heilquellen, neun Parks und Themengärten, Thermalbad und einer farbenfrohen, frisch aufgehübschten Altstadt: das ist Bad Langensalza. Die Kleinstadt liegt im Westen von Thüringen, mitten in Deutschland und bietet viele Möglichkeiten. In der Abenddämmerung erklimmen Ruhesuchende den Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich vor den Toren der Stadt. Umgeben von den grünen Wipfeln der Buchen, Waldrauschen und Vogelzwitschern kombinieren sie sanfte Yogaübungen mit den heilsamen Klängen eines Gongs und der schamanischen Motherdrum. Man muss Bad Langensalza aber nicht verlassen, um die Kombination aus Yoga und Natur zu genießen. Am Stadtrand liegt das Badewäldchen, ein kleines Naturschutzgebiet mit mystischem Flair. Hierher kommen Ruhesuchende im Sommer zum Kundalini-Yoga. Es geht noch zentraler: nahe der historischen Innenstadt erstreckt sich ein Jahrhunderte alter Park. Uralte Bäume umgeben von farbenfrohen Blumenwiesen bilden das Arboretum. Ein herrlicher Ort für Baumyoga unter freiem Himmel oder Waldbaden. Yogis und Waldläufer tauchen hier tief ein in die wohltuende Energie der Natur, verbinden sich mit Mutter Erde und ihrem ureigenen Sein.
Abseits von Yoga und Waldbaden bietet Bad Langensalza viele Alternativen zum Entspannen im Naturidyll: Teezeremonien im Japanischen Garten, gemütliche Spaziergänge durch den Rosengarten, der als einer der schönsten Deutschlands gilt. Im „Natur!Garten“ kosten sich Familien durch den Naschgarten, planschen im Wasserspiel, beobachten Frösche und Wasserläufer im Teich. Insgesamt neun Parks und Themengärten umrahmen die Stadt. Ihnen verdankt Bad Langensalza den Beinamen „blühendste Stadt Europas“. Wer Erholung lieber sportlich mag, den laden die Terrainkurwege mit ihren Fitnessstationen zum Schwitzen im Grünen ein. Doch nicht nur die Natur in und um die Stadt spendet Kraft. In Bad Langensalza sprudeln drei Schätze zutage: Thermalsole, Schwefel- und Trinkheilwasser. Diese Kombination ist thüringenweit einzigartig. Als Heilbad schaut die Stadt auf eine über 200-jährige Kurorttradition zurück. Das Herzstück der Kur- und Wellnessangebote ist die Friederiken Therme. Mit den drei Heilmitteln schafft sie ein vielfältiges Angebot für die Erholung von Körper und Seele.
Rathaus mit Glockenspiel
Das Rathaus von Bad Langensalza in der Marktstraße wurde nach dem großen Stadtbrand 1711 aus einheimischem Travertin von 1742 bis 1752 erbaut. Von den mittelalterlichen Vorgängerbauten sind noch Kellergewölbe und der Turm des Rathauses erhalten. Noch heute befindet sich im Turm eine Glocke aus dem Jahr 1712. Täglich 12 Uhr und 18 Uhr spielt das Glockenspiel des Rathauses eine der insgesamt 14 Melodien. Die Kellergewölbe können mit einer Führung besichtigt werden.
Drei Türme Blick
Drei Türme Blick Der charakteristische „Drei Türme Blick“ ist ein Wahrzeichen der Stadt Bad Langensalza. Im Park unmittelbar vor der Gottesackerkirche St. Trinitatis eröffnet sich diese Ansicht der drei Türme. Im „Argusblick“, ein aus Stein gehauenes Auge, das auf einer Travertinsäule thront, sind der Turm der einstigen Augustinerkirche, der Turm des Rathauses und schließlich der Turm der Marktkirche St. Bonifacii zu sehen.
Zehn Parks und Themengärten
Einer der schönsten Gründe für einen Besuch in Bad Langensalza sind die liebevoll gestalteten Gärten und Parkanlagen. Sie lassen jeden Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis werden. Im Japanischen Garten taucht man ein in die Harmonie der Stille oder genießt original japanischen Tee im Teepavillon. Der Rosengarten begeistert mit seinem Blütenduft der 450 Rosenartenund sorten. Exotische Pflanzen kann man im Botanischen Garten bewundern, Heilkräuter im Apothekergarten und über 100 Baumarten im Arboretum.
Friederikenschlösschen
Das barocke Sommerschlösschen der Herzogin Friederike von Sachsen-Weißenfels mit dem idyllischen Park und den sehenswerten Nebengebäuden wie der historischen Druckerei und der Orangerie bieten nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern sind auch ein beeindruckender Veranstaltungsort für Konzerte und Trauungen.
Schloss Dryburg
Das Schloss Dryburg ist das älteste erhaltene, komplett aus Stein gemauerte Profangebäude der Stadt. Bis 1345 war Schloss Dryburg in Besitz der Herren von Salza. Nach der Zerstörung 1346 ließen die landesherrlichen Amtsherren die Burg als Verwaltungssitz neu aufbauen. Es sind heute noch ein spätromanischer Wohnturm sowie der West-und Südflügel der Kernburg erhalten. Es beherbergt die Galerie des Kunstwestthüringer e.V.
Marktkirche
Die erstmals 1272 urkundlich erwähnte Kirche St. Bonifacii wurde bis 1592 aus Quadern des heimischen Travertins errichtet. Der ca. 73 Meter hohe Turm mit seinem Renaissanceobergeschoss bietet einen herrlichen Blick über die Stadt. Die im Jahr 1884/85 eingebaute und restaurierte Orgel des ortsansässigen Orgelbaumeisters Petersilie erklingt zu Konzerten und Gottesdiensten.
Gottesackerkirche
Die Gottesackerkirche St. Trinitatis im heutigen Arboretum wurde 1734 bis 1739 mit Travertinsteinen der im 30- jährigen Krieg zerstörten Marienkirche errichtet. Im Gegensatz zum strengen, symmetrisch gegliederten Außenbau überrascht die reiche barocke Innenausstattung der Saalkirche mit den zweigeschossigen Holzemporen, dem Kanzelaltar von 1734 und dem aufwendig sanierten Deckengewölbe. Die einzigartige Akustik der Gottesackerkirche kann man bei vielfältigen musikalischen Veranstaltungen genießen.
Bergkirche
Die Kirche St. Stephani, auf einer Anhöhe stehend, ist die älteste der zwei evangelischen Pfarrkirchen, sie wurde bereits 1196 urkundlich erwähnt. Die Kirche aus heimischem Travertin besitzt auf ihrer Südseite eine besonders repräsentativ gestaltete Schmuckfassade. Die Orgel auf der westlichen Empore schuf 1884/85 der ortsansässige Orgelbauer Friedrich Erdmann Petersilie (1825- 1901) und sie wird noch heute gespielt.
Thüringer Apothekenmuseum
In einem der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt, dem „Haus Rosenthal“, wird eine Ausstellung zur Pharmaziegeschichte des 18. – 20. Jahrhunderts präsentiert. Einmalig in Thüringen werden wertvolle Standgefäße, pharmazeutische Arbeitsgeräte, wie z.B. zur Herstellung von Pillen, Salben, Pulvern sowie Mörser und Waagen präsentiert. Zum Apothekenmuseum gehört auch der angrenzende Apothekergarten, wo Kräuterkurse stattfinden und in dem mehr als 100 verschiedene Heilkräuter wachsen.
Friederiken Therme
Die Friederiken Therme ist das Herzstück der Kur- und Wellnessangebote. Basierend auf den natürlichen ortsgebundenen Heilmitteln Schwefel, Sole und Trinkheilwasser finden die Gäste sowohl im therapeutischen Bereich, als auch in der Bade- und Saunalandschaft überzeugende Angebote. Wie wäre es mit einem Frische-Kick in der Kältekammer bei -110°C, einer Ganzkörperkältetherapie, die Schmerzen lindern und für einen Leistungsschub sorgen kann.
Kindererlebniswelt Rumpelburg
Thüringens einzigartige Kindererlebniswelt bietet Spaß für die ganze Familie. Das bunte Spielparadies befindet sich direkt im Zentrum der Stadt. Kinder und Erwachsene tauchen ein in eine fantasievolle Welt, in der sie sich über Netzbrücken zu Klettertürmen hangeln, das geheimnisvolle Baumhaus erkunden oder rasante Rutschpartien unternehmen. Im Außenbereich können die Kinder in der Spielstadt, im Baumhaus und im Sand- und Matschbereich toben.
Baumkronenpfad
Der Baumkronenpfad befindet sich im UNESCO Weltnaturerbe Nationalpark Hainich, ca. 10 Kilometer westlich von Bad Langensalza. Hier kann man dem Urwald nicht nur sprichwörtlich aufs Dach steigen. Über 530 Meter schlängelt sich der barrierefreie Pfad durch die Baumkronen und ermöglicht einzigartige Einblicke in diesen artenreichen Lebensraum. Vom 44 Meter hohen Aussichtsturm hat man einen beeindruckenden Blick über das Thüringer Becken und den Nationalpark Hainich. Neben dem Höhenerlebnis auf dem Baumkronenpfad bietet das Nationalparkzentrum die Erlebniswelten „Entdecke die Geheimnisse des Hainich“ und die „Wurzelhöhle“, die große und kleine Entdecker zum Mitmachen einladen und spielerisch über den Lebensraum Nationalpark Hainich informieren.
Stadtmuseum im Augustinerkloster
Das Stadtmuseum befindet sich im ehemaligen Augustinereremitenkloster. Von der ursprünglichen gotischen Anlage ist noch der Kirchturm, Teile des Ostflügels mit einer spätgotischen Kapelle, Reste des Westflügels und des Kreuzganges erhalten. Das Augustinereremitenkloster wurde im Jahre 1280 durch den Stadtherrn Günther von Salza gestiftet. Es bestand bis zum Jahr 1539 und wurde danach aufgelöst. Der Turm der ehemaligen Klosterkirche kann im Museumsrundgang bestiegen werden. Von dort aus eröffnet sich eine interessante Aussicht auf die erhaltene Klosteranlage und den historischen Stadtkern von Bad Langensalza. Vom ehemaligen Dormitorium des Klosters sind die Räume im Erdgeschoß des Ostflügels erhalten geblieben. Das städtische Museum in Langensalza wurde am 27. Juni 1900 mit einer Ausstellung zur Erinnerung an die Schlacht bei Langensalza 1866 eröffnet und entwickelte sich bis heute zu einem Stadtmuseum mit vielfältigen Themenbereichen.
Hart Facts:
- Wen jetzt die Reiselust gepackt hat, findet unter
www.badlangensalza.de noch mehr Inspiration.