Nordhausen – die mehr als tausendjährige Stadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordthüringens und Thüringens Tor zum Harz. Wer offenen Auges durch die Stadt schlendert, begegnet überall Zeugen einer einzigartigen Geschichte. Das 876 zum ersten Mal erwähnte Nordhusa zeichnet sich durch viele Anhöhen, Grünanlagen, Fachwerk, verschiedenen Baudenkmälern und Kirchbauten aus. Bedeutendstes Bauwerk ist der romanisch-gotische Dom zum Heiligen Kreuz. Der Tabak und die Kornbrennerei haben die Stadt bekannt gemacht. In der „Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei“ kann man die Geschichte und Technologie des Kornbrennens kennenlernen.
Ein Ausflug nach Nordhausen
1507 wurde die Produktion von Branntwein in der Stadt erstmals urkundlich erwähnt. In Spitzenzeiten gab es 100 Brennereien in der Stadt. Während Museen die Stadtgeschichte, die Brennkunst und die Industriegeschichte wieder lebendig machen, laden das Jazzfestival, das Rolandsfest als größtes Volksfest der Region und viel erlebenswerte Kleinkunst zum fröhlichen Miteinander ein. Das Theater Nordhausen ist überregional bekannt und lockt, wie das Kunsthaus Meyenburg, Gäste aus nah und fern an. Eine besondere Attraktion sind die Harzer Schmalspurbahnen mit ihren dampfenden Lokomotiven, die in Nordhausen die kurvenreiche Fahrt in den Harz bis zum sagenumwobenen Brocken beginnen. Einen wunderbaren Blick über die Stadt habt ihr auf dem Kletterturm des Petersberges in den Nordhäuser Kies-Seen könnt ihr abtauchen und die Südharzer Karstlandschaft lädt zum Wandern, Mountainbiken und Urlauben ein.
Roland
Das Wahrzeichen der Stadt, steht an der Südwestecke des Rathauses, das zwischen 1608 und 1610 als Renaissancebau errichtet wurde. Der Roland symbolisiert die Reichsfreiheit von Nordhausen in den Jahren 1220 bis 1802. Er wurde nach neueren Deutungen anlässlich der Verteidigung der Stadt durch die Bürgeropposition gegen die alten Obrigkeiten aufgestellt. Sein Schöpfer ist nicht bekannt. Der Roland gilt als Stammvater der hölzernen Rolande des Südharzes. Die Ritterstandbilder versinnbildlichen das Stadtrecht, stehen für Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit und damit für Freiheit. Im Mittelalter wurden sie als Zeichen bürgerlicher Freiheit in vielen Städten aufgestellt. Die Figur des Rolands, die durch das Rolandslied bekannt wurde, hatte im Mittelalter den Status eines Volkshelden.
Harzer Schmalspurbahn
Nordhausen ist idealer Ausgangspunkt für eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn in den landschaftlich reizvollen Harz, bis hinauf zum sagenumwobenen Brocken – mit 1142 Metern der höchste Gipfel Norddeutschlands. Das meterspurige Streckennetz erstreckt sich über eine Länge von 140,4 Kilometern und ist hauptsächlich dampfbetrieben.
Theater Nordhausen
Im reichhaltigen Repertoire des 1917 eröffneten Theaters fin[1]den sich neben Opern, Operetten, Schauspiel, Ballettabenden und Sinfoniekonzerten auch Kabarett und Musical. Großer Bedeutung wird der Entwicklung des Kinder- und Jugendtheaters mit speziellen Aufführungen beigemessen. Als große Teile Nordhausens im Zweiten Weltkrieg am 3. und 4. April 1945 durch Bombardements in Schutt und Asche fielen, wurde auch das Theater zerstört. Das im 17. Jahrhundert gegründete Loh-Orchester Sondershausen ist Teil des Nordhäuser Kulturbetriebes. Es beeinflusste das Musikgeschehen in Deutschland im 19. Jahrhundert, indem es der Musik von Richard Wagner und Franz Liszt zum Durchbruch verhalf.
Zwinger
Ursprünglich ist der Zwinger als Teil der Stadtbefestigung ein Rundturm von fast 19 Metern Durchmesser und 2,50 Metern dicken Mauern mit 5 großen Schießscharten, die dazu dienten, den früheren Stadtgraben unter Beschuss zu nehmen, um sich vor feindlichen Angreifern zu schützen. Bei Bohrarbeiten zum Ausheben von Fundamenten für Strommasten der Nordhäuser Straßenbahn wurde das Gewölbe unter der Erdoberfläche wie[1]der entdeckt. Die Stadt beschloss darauf hin, das historische Denkmal der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Dazu wurden die Überreste des Zwingers rekonstruiert und 1994 eine Wendeltreppe eingebaut.
Kunsthaus Meyenburg
Das Nordhäuser „Kunsthaus Meyenburg“ ist ein Zentrum für Kunst und Kultur in Nordthüringen und im Harz. Der Wechsel von regional und überregional bedeutenden Sonderausstellungen findet immer mehr Beachtung. Ausstellungen bekannter Künstler – wie Barlach, Hundertwasser oder Dali – die als Werkschauen präsentiert werden, ziehen Besucher nicht nur aus der Region an. In den mit historischem Mobiliar aus dem 14. bis 19. Jahrhundert ausgestatteten Räumen finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen regional und überregional bekannter Künstler:innen statt. Zudem beheimatet es die städtische Kunstsammlung.
Museum „Tabakspeicher“
In dem ehemaligen Tabaklager aus dem 18. Jahrhundert wer[1]den Ausstellungen zu Handwerk, Gewerbe, Industrie und Archäologie in Nordhausen gezeigt. Erlebnisbereiche, wie die Fernmeldetechnik oder der historische Kinosaal laden die Besucher ein, selbst aktiv zu werden.
Flohburg
Die Flohburg ist einer der ältesten Fachwerkhäuser Nordhausens. Seit dem 12. Jahrhundert wird das „Haus Barte“, wie die Flohburg früher genannt wurde, erwähnt. Es ist ein Wohnhaus, Brauhaus, Theater, Armenhaus und eine Kinderbibliothek. Mit der Eröffnung der Flohburg als Nordhausen Museum im Jahr 2012 erhalten die wertvollen Sammlungen Nordhausens eine würdige Heimstatt. Auf 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche vereint das Haus Stadtgeschichte, Geologie, Archäologie und Naturkunde unter einem Dach.
Echte Nordhäuser
Traditionsbrennerei In der letzten traditionellen, liebevoll restaurierten Brennerei lernen die Besucher während einer Führung die Geschichte und Technologie des Kornbrennens kennen. Im Anschluss erfolgt die Verkostung hauseigener Produkte, die wie viele Präsente im neuen Erlebnisshop käuflich erworben werden können.
IFA Museum
Die Besucher:innen können mehr als 50 originalgetreu restaurierte Exponate bestaunen, die alle in der 90-jährigen Geschichte der ehemaligen IFA-Motorenwerke Nordhausen hergestellt wurden. Darunter finden Sie Gruben- und Feldbahnloks, komplette Schnittmodelle des Famulustraktors und der Dieselmotoren der 14,5er und 13,5er Baureihe.
KZ-Gedenkstätte
„Mittelbau-Dora“ Im unterirdischen Stollensystem wurden ab Januar 1944 die von Goebbels propagierten „Wunderwaffen“ V1 und V2 produziert. Dabei verloren etwa 20.000 KZ-Häftlinge ihr Leben. Die Gedenkstätte umfasst das Gelände des ehemaligen KZ, erhaltene Bauten, ein Museumsgebäude sowie Teile der Stollenanlagen.
Dom „Zum Heiligen Kreuz“
Der Dom zählt zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Besonders sehenswert sind das gotische Langhaus mit romanischer Krypta (um 1300) sowie das in Holz geschnitzte Chorgestühl (um 1400) mit den Stifterfiguren. Den Titel Zum Heiligen Kreuz erhielt der Dom von der dort verwahrten Kreuzreliquie, einem Splitter des Kreuzes Jesu Christi.
Blasii-Kirche
Die Blasii-Kirche ist die größte evangelische Kirche der Stadt und wurde 1234 erstmals urkundlich erwähnt. Besonders sehenswert sind das Epitaph von Lucas Cranach d.J., die Kanzel mit den Stifterfiguren und die erzählenden Chorfenster.
Petri-Turm
Mitten auf dem Petersberg, dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau, steht der 62 Meter hohe Petri-Turm, der auch bestiegen werden kann. Er ist die Dominante im Nordhäuser Stadtbild und der Wegweiser zum Stadtmittelpunkt.
Rolandsfest
Jedes Jahr am zweiten Juni Wochenende findet in Nordhausen das Rolandsfest statt. Auf drei Bühnen treten regional und überregional bekannte Bands und DJs auf. Außerdem gibt es eine große Händlermeile, die die verschiedenen Bühnen miteinander verbindet und für Kurzweil sorgt. Auch an die kleinen Besucher wurde gedacht, diese können sich auf dem Kinderfest mit vielen verschiedenen Aktionen beschäftigen und ganz nebenbei die Nordhäuser Vereine kennenlernen. Insgesamt lockt das Rolandsfest an diesen drei Tagen circa 100.000 Besucher in die Stadt, die mit diesem Stadtfest das Wahrzeichen feiert, dass dem Rolandsfest seinen Namen gab.