Alles beginnt mit einem Schäferstündchen. Eine Dame der Gesellschaft genießt ihre heimliche Affäre mit ihrem jungen Liebhaber. Sie treffen sich. Sie trinken Champagner. Sie lieben sich. Bis plötzlich der Ehemann davon Wind bekommt. Er vergiftet den Champagner. Der Tod rächt die angekratzte Ehre des gehörnten Ehemannes.
Geschichten und Musik, inspiriert von Cocktails
Das ist eine von insgesamt sechs Geschichten, die der Komponist und Dirigent Leo Sandner aus Erfurt bei seinem neuen Musik-Projekt „Was für eine Schnapsidee“ am 5. März in „Halle 6“ im Zughafen Erfurt uraufführt. Der Clou daran: Die Geschichten und dazugehörigen Musikstücke sind von Cocktails inspiriert. „Death in the Afternoon“ heißt das vielversprechende Mixgetränk, das Pate für die eingangs beschriebene Geschichte steht. In ihm enthalten sind Absinth und Champagner. Es ist ein Cocktail mit Geschichte. Auch Hemingway-Cocktail genannt. Der Champagner symbolisiert Liebe und Lust, Absinth den herannahenden Tod. Diese Elemente inspirierten Leo beim Komponieren seiner zugehörigen Programmmusik.
Musikalische Geschichte
„In meinem Werk hört man förmlich das Liebesspiel der Dame und des jungen Liebhabers. Das wird immer mehr übertönt vom herannahenden Tod.“ Leo hat genaue Vorstellungen, wie er die Geschichte in Klänge verwandelt. Kombiniert mit dem Cocktail-Moment, dessen Geschmack und Geruch, will der Erfurter Komponist ein wahres Feuerwerk der Sinne entfachen.
Konzert mit Flüssignahrung
Sechs Cocktails, sechs Geschichten, sechs Musikstücke und sechs Sinne, die angesprochen werden. Das sinfonische Konzert – vorgetragen von einem Orchester aus Musikern der Staatskapelle Weimar – wird begleitet von einem Programmheft, in dem nicht nur die Geschichten kurz angerissen werden, auch die Cocktailrezepte sind enthalten. Last but not least bekommt jeder Konzertbesucher einen Cocktail dazu.
Locker und lässig, statt steif und verspannt
„Ich habe bei meiner Arbeit als Komponist und Dirigent immer wieder festgestellt, dass die Leute gerne Orchestermusik hören wollen, aber nach einer langen Arbeitswoche keine Lust auf ein steifes Sinfoniekonzert haben“, erklärt Leo und fügt an: „Die Menschen wollen abspannen und bei guter Musik einen lockeren und schönen Abend verbringen. Das will ich ihnen bieten!“
Töne, die Geschichten erzählen und Cocktails, die Bände sprechen
Und geboten wird einiges. Neben Konzert, Geschichten und Cocktails erwartet die Besucher Máté Sólyom Nagy, der als Barkeeper zwischen den Musikstücken für Unterhaltung sorgt, ein Saxophonkonzert und Norman Woyton, dem Barchef des Hemingway in Erfurt, der gemeinsam mit Leo Sandner die Cocktails ausgesucht hat und diese auch bei der an das Konzert anschließenden Premieren-Cocktailparty mixen wird. „Der Abend ist dramaturgisch fein abgestimmt. Alles hängt zusammen“, sagt Leo und fügt an: „Töne, die Geschichten erzählen und Cocktails, die Bände sprechen – das alles wird kombiniert zu einem perfekten Abend.“
Hard Facts:
- Wo: Halle 6 | Zughafen Erfurt | Zum Güterbahnhof 20
- Wann: 5. März | 19.30 Uhr
- Mehr Infos dazu findet ihr hier.