Die vier Jungs von Jeremias überraschen seit Februar 2018 mit ihrem frischen Disko-Funk und deutschen Texten. Langsam nimmt die Karriere der jungen Indie-Band an Fahrt auf. Am 20. Februar zeigen Jeremias Heimbach (Gesang und Piano), Oliver Sparkuhle (Gitarre und Synthesizer), Ben Hoffmann (Bass und Background Vocals) und Jonas Herrmann (Schlagzeug und Background Vocals) in der Engelsburg in Erfurt ihr Können. Wir haben vorab mit Schlagzeuger Jonas über Groupies, Ex-Freundinnen und sexy Funk-Musik gesprochen.
Vorab haben wir uns natürlich vorbereitet und auch mal euren Bandnamen gegoogelt. Da kommt erstmal ganz viel Schornsteinwerbung. Und Jeremia, der Prophet, wird mir auch vorgeschlagen. Warum gerade der Bandname Jeremias?
Unser Sänger und Frontmann heißt so und da ist der Name aus ein bisschen aus Faulheit entstanden. Er hat schon vorher unter dem Namen Jeremias Musik gemacht und dann hat sich die Band drum herum formatiert. Jedes der Bandmitglieder fand den Namen schön und so mussten wir uns nicht noch Gedanken um einen englischen Namen machen. Es hat aber nichts mit dem Propheten zu tun. (lacht)
Also gab es keine Diskussion zum Bandnamen?
Wir haben zwischenzeitlich schon überlegt, den Namen zu ändern, weil es sich um eine Band und nicht nur um den Frontmann Jeremias handelt. Doch dann waren wir uns rechts schnell einig, dass der Name sehr schön ist und so bleiben soll.
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Wie würdest du Jeremias in drei Worten beschreiben?
Funky. Dancy. Sexy.
Euer Sound klingt sehr erwachsen. Wie kann man den eigentlich beschreiben? Funk-Pop? Indie?
Unser Produzent hat mal gesagt: Stylo-Funk. Ich glaub, letztendlich ist es Pop-Musik mit Einflüssen von Indie, Funk und Disco. Ob man das mit einem Genre beschreiben kann, ist schwer zu sagen. Heutzutage vermischt sich ja eh alles.
Wo wir gerade bei erwachsen sind. Ihr seid ein recht junge Band, alle samt im Alter von 18 bis 21 Jahren. Seit wann macht ihr eigentlich Musik und wie kam es dazu?
Wir haben jetzt im Februar zweijährigen Geburtstag. Jeder von uns hat schon vorher Musik gemacht. Jeremias hat als Singer-/Songwriter angefangen, dann kam Oli unser Gitarrist dazu. Danach wurden sich die Mitglieder ganz pragmatisch dazu gesucht.
Aber läuft das? Seid ihr jetzt auch Freunde?
Ja, auf jeden Fall! Wir haben uns ja über unsere Freundeskreise kennengelernt. Also nichts ganz unpersönliches. Mittlerweile ist es so, dass wir jeden Tag miteinander verbringen – als Kumpels und Arbeitskollegen.
Stimmt Google sagte uns auch, dass ihr über Bekannte und Ex-Freundinnen zusammengefunden habt? Zu den Ex-Freundinnen wollen wir mehr wissen …
Eine Freundin aus meinem Bekanntenkreis hatte mich angeschrieben, sie war mit Ben, unserem Bassisten, zusammen und darüber kam quasi der Kontakt zu mir zustande.
Und jetzt sind sie nicht mehr zusammen?
Genau. So ist das manchmal (lacht).
Wir haben ja schon über euren Sound geredet, aber wie seid ihr eigentlich musikalisch groß geworden? Was veranlasst euch gerade solche funky Tunes zu machen?
Ich bin mit Rock-Musik groß geworden. Ich habe früher Charts und sogar auch klassische Musik gehört. Aber durch Rock und Metal habe ich den Zugang zur Musik gefunden. Später habe ich dann ein Studium angefangen und meinen Kopf weiter geöffnet. Dadurch streckte ich meine Fühler zu Funk, Jazz und eigentlich mal zu jeder Musikrichtung aus. Das ist bei allen ähnlich. Wir haben unterschiedliche Musikgeschmäcker und diese fließen alle zusammen.
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Kannst du dich noch an deine erste Platte erinnern?
Nein, das kann ich tatsächlich nicht. Aber ich glaube, sie war von Earth, Wind and Fire und ich habe sie von meinen Eltern geschenkt bekommen.
Und welche Platte hat dich am meisten beeinflusst?
Ich glaube, es ist das Album, das ich am meisten in meinem Leben gehört habe: „Wasting Light“ von den Foo Fighters. Das hat mich wahrscheinlich am meisten begleitet. Bisher …
Ihr könnt ja nicht abstreiten, dass ihr vier schnieke Boys seid. Wie ist das so mit den Fangirls? Sind schon Schlüppies auf die Bühne geflogen?
So weit ist es noch nicht gekommen. Es kam schon vor, dass einige Mädchen vorbei kamen und uns nach unseren Nummern gefragt haben. Es gab aber noch keine Schlüpfer auf der Bühne.
Wie sieht es allgemein mit den Fans aus? Wie nehmt ihr das wahr?
Ich finde es relativ erstaunlich. Wir haben tatsächlich Fans aus allen möglichen Generationen. Es sind viele junge Leute, die wir ansprechen, aber es kommen auch ältere Menschen zu uns. Einige fragen uns: Warum macht ihr so alte Musik, ihr seid doch eigentlich so junge Menschen? Es ist sehr durchwachsen. Nach jedem Konzert kommt irgendwer, man hat sehr nette Gespräche und lernt immer neue Leute kennen.
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Gibt es irgendwelche Bands die euch derzeit sehr beeinflussen?
Ich glaube, es gibt einen musikalischen Nenner. Und das ist die Band Parcels. Wir stehen auf diesen Minimalismus, diesen Funk und diese fancy Vibes. Das verkörpert Parcels schon ganz gut. Aber auch Funk im Allgemeinen. Natürlich gibt es auch aktuellere Bands wie Roosevelt und Vulfpeck, die wir alle mögen.
Von anderer Musik zurück zu eurer. Bisher habt ihr ja nur eine EP mit fünf Songs veröffentlicht. Wann gibt’s endlich ein Album?
Das steht noch nicht fest. Wir arbeiten gerade an einer weiteren EP. So eine EP ist, glaube ich, besser für eine Band wie uns. Ein Album ist schwierig, weil heutzutage alle Playlisten oder einzelne Tracks anstatt ganzen Alben hören. Ich persönlich bin zwar ein Albumhörer, aber die meisten nicht mehr. Fünf Songs auf einer EP sind da genau richtig, um sich zu präsentieren und zu zeigen, dass wir da sind. Die EP wird auf jeden Fall noch in diesem Jahr erscheinen.
Wer ist bei euren Song eigentlich federführend? Wie entstehen Tracks bei euch?
Das ist von Song zu Song unterschiedlich. Ich glaube, die meisten Songs entstehen, wenn wir uns im Proberaum zusammensetzen und einfach anfangen loszuspielen. Dabei entwickeln wir meistens irgendwas und danach schreiben dann Jeremias oder wir alle zusammen einen Text darüber. Es gab aber auch schon Songs bei denen der Text als erstes da war.
Ihr seid derzeit das erste Mal so richtig auf Tour. Was findet ihr eigentlich am Tour-Leben geil und was fuckt euch ab?
Grundsätzlich ist alles sehr geil. Ich liebe es unterwegs zu sein, früh aufzustehen, zur Location zufahren, alles aufbauen, Soundcheck machen und dieses ganze Drumherum. Dann natürlich das Konzert spielen, sich danach mit Leuten unterhalten und einfach eine geile Zeit miteinander haben. Ich glaube, so eine lange Tour, wie die 18 Shows im Februar, hatten wir noch nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man sich da auch mal auf den Sack gehen kann (lacht).
Hard Facts:
- Wo: Engelsburg | Erfurt
- Wann: 20. Februar 2020 | 20 Uhr
- Mehr Infos dazu findet ihr hier.
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