Herrenhuter Sterne, mit Funzeln beleuchtete hölzerne Verkaufsstände, Händler und Verkäuferinnen mit Zylindern, Melonen oder Hauben, Waren aus der guten alten Zeit – also handgemachte Erzeugnisse aus Eisen, Holz, Keramik, Leder, Stoff und Glas – es klingt romantisch, was die Organisatoren des „Weihnachtsdorfes 1821“ in Hohenfelden versprechen. Auch wenn Weihnachten noch fern scheint, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. So auch in Hohenfelden bei Erfurt. Dort soll in der Adventszeit ein romantischer Weihnachtsmarkt im Biedermeier-Stil im Museumsdorf entstehen, der derzeit von „Sündenfrei“ vorbereitet wird.
Sündenfrei organisiert Historische Märkte
Henri Bibow ist Geschäftsführer der BC GmbH aus Torgau und organisiert unter dem Label Sündenfrei deutschlandweit historische Märkte. In Thüringen ist das Unternehmen unter anderem für Mittelaltermärkte in Kranichfeld, Weißensee, Ranis, Hohenfelden, Waltershausen und das historische Quartier beim Zwiebelmarkt in Weimar verantwortlich. Die mittelalterlichen Weihnachtsmärkte von Sündenfrei im Stallhof Dresden und in Chemnitz waren in coronafreien Jahren überregional bekannt und beliebt, wie es in einer Mitteilung heißt. Jetzt setzt die Agentur nach dem Ausfall der letzten Weihnachtssaison auf den Advent 2021. „Wir werden jeden einzelnen Markt so vorbereiten, dass er qualitativ hochwertig ist und selbst bei strengen Hygieneauflagen stattfinden kann“, verspricht Agenturchef Henri Bibow. Man habe Einlassportale mit Drehkreuzen und Registrierung entwickeln lassen, die auf den Märkten in Dresden, Chemnitz, Herne und schließlich auch in Hohenfelden zum Einsatz kommen können, wenn das Infektionsgeschehen es dann erfordern sollte.
Das Jammern habe er satt, sagt der Sündenfrei-Chef. „Fast zwei Jahre lang hat er alle Coronaverordnungen der unterschiedlichen Bundesländer studiert und – sobald sich die Bestimmungen lockerten – Möglichkeiten gefunden, Veranstaltungen durchzuführen. 2021 waren 50 Veranstaltungen fix und fertig geplant und fielen dann doch ins Wasser. Trotzdem entstanden seit dem letzten Lockdown mehr als zehn Mittelaltermärkte, die allesamt sehr erfolgreich waren.
Weihnachtsmarkt in Hohenfelden
Nach den großen Enttäuschungen für alle Mitstreitenden – Künstler, Handwerker, Händler – tat es gut, endlich wieder auf interessiertes Publikum zu treffen“, so der Weihnachtsmarkt-Organisator, dem in der Lockdown-Zeit die Idee eines Weihnachtsmarktes im Museumsdorf Hohenfelden kam. Die Kulisse aus zahlreichen, über hundert Jahre alten Thüringer Häusern, einer Windmühle und den Gärten und Wegen, begeistert die Zeitreisenden von Sündenfrei seit jeher. „Man stelle sich eine Symbiose aus historischem Handel und Handwerk, zeitgemäßer Gastronomie und dieser einmaligen Atmosphäre vor“, schwärmt Henri Bibow. Das sei in seinen Augen Advent. Fern vom Trubel, mit Herz für Details, Raum für Fantasie, Unterhaltung für die ganze Familie und vor allem völlig analog.
Jetzt ist das Team auf der Suche nach Thüringer Handwerkern und Händlern, die ihr Sortiment im Weihnachtsdorf 1821 anbieten möchten. Vom zweiten bis zum vierten Advent, jeweils Freitag bis Sonntag, stehen urige Verkaufsstände bereit. „Die Hälfte der gut 40 Stände ist bereits belegt. Wir freuen uns über Bewerbungen aus Thüringen und versprechen gute Konditionen und viele Besucher“, so der Organisator.