Lustig sind sie schon, die Jungs der Indie-Band „Some Sprouts“, die am 17. Oktober in der E-Burg in Erfurt aufgetreten sind. Währen des Interviews lachten Jakob und Joshua ständig. Immer ein Witzchen auf den Lippen. Aber nicht nur im Gespräch vermitteln sie ein gutes Gefühl, mit ihrem Feel-Good-Indie bringen sie den Sonnenschein auf ihrer herbstlichen Clubtour gleich mit. Wir konnten vorab ein paar Summer-Vibes erhaschen …
Ihr braucht unbedingt noch einen Wikipedia-Eintrag. Man weiß gar nicht, wer bei euch wer ist und welche Instrumente ihr spielt.
Joshi: Kannst du vielleicht den Beitrag erstellen?
Wenn ihr mir die nötigen Infos gebt, überleg ich‘s mir.
Joshi: Da gibt es den Miguel, der spielt das Schlagwerk. Dann ist da der Alex, der spielt Bass. David spielt Gitarre. Ebenso wie Jakob, der singt aber noch. Und ich spiele Synthesizer und singe auch.
https://www.facebook.com/somesproutsmusic/photos/a.969849473036210/2997505076937296
Für Wiki brauch‘ ich aber noch mehr Infos. Ihr kommt allesamt aus Regensburg. Wie findet eine Indie-Band in Regensburg im tiefsten Bayern zusammen?
Jakob: Im Wald (allgemeines Gelächter).
Joshi: Jakob, David und ich kannten uns aus der Heimat, wo wir aufgewachsen sind, bei München. Die anderen beiden lernten wir kennen, als wir nach Regensburg zum Studieren kamen, Alex über Freunde und Miguel über einen Aushang bei uns im Proberaum. Ganz Oldschool.
Und was studiert man so in Regensburg?
Joshi: Ich studiere Medieninformatik. Jakob: Ich habe Medizin studiert. Dann haben wir noch einen BWLer in der Gruppe, noch mal Medieninformatik und was hat Miquel eigentlich studiert? Joshi: Ich glaube Wirtschaft
Also habt ihr die wichtigsten Betriebszweige abgedeckt und könnt eine Firma für Surfequipment grün[den. Auf euren Bandfotos seht ihr schon wie SurferBoys aus. Ist das gewollt?
Joshi: Jetzt nicht direkt. Aber wir wollen schon einen Sunny-Vibe rüberbringen. Quasi eine Parallelwelt zum manchmal grauen Alltag in Regensburg. Unsere ersten Bandfotos sind in Ligurien entstanden. Das hat viel geprägt und wir haben das dann so weitergetrieben.
Was habt ihr genau in Ligurien gemacht?
Joshi: Eine Woche vor dem Release unserer ersten EP haben wir eine Woche geprobt und gejammed.
Ihr habt also die Summer-Vibes mitgebracht.
Joshi: Ja, wir versuchten sie einzufangen. Mit einem Kescher. Hat gut funktioniert. Jakob: Es war schön dort. Wir lebten in einem kleinen Haus zwischen Oliven-Heinen.
Zurück zu den Surferfotos: ich seid ja fünf fesche Jungs, werdet ihr da oft auf Konzerten von Damen angegraben?
Jakob: Tatsächlich sind die meisten Besucher auf unseren Konzerten oft weiblich. Anscheinend machen wir Musik für Mädels (lacht). Aber das ist keine bewusste Entscheidung. Kein Kalkül also. Joshi: Es kommt schon vor, dass Mädchen nach dem Konzert noch zu uns kommen, aber wir sind da irgendwie immer unbeholfen. Wir würden gerne die wilden Rocker sein, aber das passiert irgendwie nicht so. Aber die Anerkennung ist natürlich schön, auch wenn es nur oberflächlich ist.
Ich glaube, da schwingt der Mythos Rockstar mit.
Joshi: Voll. Sobald man das weiß, nimmt das auch ein wenig die Magie. Jakob: Das ist wie der Cheerleader-Effekt, bloß anders (allgemeines Gelächter). (Anm. d. Red. Der Cheerleader-Effekt besagt, dass eine einzelne Person in einer Gruppe von Menschen attraktiver wirkt, als für sich allein betrachtet.)
Okay. Also macht ihr Mädchen- und Surfer-Musik. Bei Spotify lauft ihr in der Kategorie „Feel-Good-Indie“. Wo würdet ihr euch einordnen?
Jakob: Zunächst machen wir Musik, die uns gefällt.
Joshi: Aber wir bewegen uns schon eher im Indie-Bereich. Folk, Rock, Pop etc.
Jakob: Es ist im Endeffekt die Musik, die uns beeinflusst und die rauskommt, wenn wir Instrumente in die Hand nehmen. Wir wollen einfach ein gutes Gefühl vermitteln.
Wie macht ihr Musik?
Joshi: Wir starten intuitiv, aus einer Stimmung heraus.
Und beginnt ihr mit der Gitarre und dem Sound, oder mit dem Text?
Jakob: Die Musik ist immer zuerst da, die Melodie, eine Akkordfolge. Texte kommen dann später.
Was bewegt euch in euren Texten?
Jakob: Das hängt vom Song ab. Oft geht’s über Lebensfreude oder zwischenmenschliche Themen.
Joshi, du singst ja. Wie bekommt man das hin, dass man ganz ohne bayrischen Dialekt richtig schön Englisch singt, sodass man auch teilweise den englischen Text nicht versteht?
Joshi: Ich habe schon immer auf Englisch gesungen. Am Anfang macht man Künstler nach, die einem gefallen und es entwickelte sich zu dem, was es ist – eben unverständlich (lacht). Jakob: Kauderwelsch.
Am vergangenen Freitag erschien eure EP „Les Rêves d’Enfants“, zu Deutsch Kindheitsträume. Was sind denn eure Kindheitsträume?
Jakob: Dass die Musik, die man macht, gehört wird, ist ein Traum. Aber es gibt viele.
Joshi: Astronaut zum Beispiel.
Jakob: Baggerfahrer.
Und warum der französische Titel? Singt ihr auch Französisch?
Jakob: Da kam die Inspiration von einer Ausstellung, die sich um das Thema Coming-of-age drehte, so wie einige unserer Lieder eben auch.
Wo wir gerade bei Namen sind. Wieso nennt ihr euch „Some Sprouts“?
Jakob: Der Klassiker – Wir hatten unseren ersten Auftritt, aber keinen Namen. Da kam die Schwester unseres Gitarristen mit Sprouts um die Ecke. Da packten wir einfach das „some“ dazu und fertig war der Name.
Joshi: Ja. Unsere Musik soll in den Ohren sprießen.
Jakob: Das muss man wissen, bei unseren Konzerten wird man grün hinter den Ohren.
Ihr seid jetzt schon so berühmt, dass ihr auch bald in Erfurt auftretet.
Jakob: Wir waren schon in Erfurt.
Echt? Wo?
Joshi: Im Klanggerüst. Jakob: Das war ziemlich nice.
Dann habt ihr bestimmt schon die Thüringer Bratwurst probiert?
Joshi: Das müssen wir noch nachholen. Vielleicht kann ja jemand eine Bratwurst zum Konzert mitbringen.
Hard Facts:
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