Beatsteaks: In Thüringen haben wir Konzerte gespielt, die zu den Top 5 aller Zeiten gehören
Nach unzähligen Tourneen im In- und Ausland, Auftritten auf den größten europäischen Festivals und mehreren Goldalben sind die Beatsteaks heute eine der beliebtesten und erfolgreichsten Rockbands der Republik. Ihr neues Album „Yours“, das im September 2017 erschien, ist ein Werk ohne Grenzen, raus aus der Komfortzone. Bevor es auf Tour geht, sprachen wir mit Arnim, dem Sänger der Beatsteaks.
Ab März setzt ihr eure Albumtour für „Yours“ fort. Wie bereitet ihr euch auf eine Tour vor?
Wir können zurzeit ausgiebig proben, weil nicht mehr viel Promo ansteht. Deswegen wird die Tour sehr besonders. Schon jetzt passieren im Proberaum Sachen, für die sonst keine Zeit ist. Es ist eine sehr kurze Tour, aber knackig. Wir entdecken Songs von unserer letzten Platte neu. Es gibt natürlich auch bei über 20 Jahren Beatsteaks viel zu entdecken im „Katalog“.
Kommt die Familie mit?
Die kommen mal vorbei. In der normalen Tourenwelt ist es schwierig mit Familie, weil sich alles in anderen Zeituniversen abspielt. Aber ich kann es kaum erwarten, dass meine Tochter mal sagt: Ich will mal mitkommen zu so einem Festival! Da hab ich Bock drauf.
Was ist euch lieber? Auf einem Festival vor 50.000 mitgerissenen Menschen zu spielen oder die Leuten bei kleineren Klubtouren viel näher zu erleben?
Wir haben das große Glück beides machen zu dürfen. Und es macht beides total Bock, auch wenn es unterschiedliche Disziplinen sind. Klubs sind viel privater und da ist die Dynamik nicht so wichtig. Das ist auf einer großen Bühne anders. Wir halten die Leute gern am Tanzen, das braucht da ein paar andere Wege und wir probieren uns gern aus. Klubkonzerte waren unsere Anfänge, das fühlt sich immer ein bisschen wie Zuhause an.
Ihr seid eine bekennende Live-Band. Ist die Zeit ohne Bühne im Studio manchmal frustrierend?
´türlich ist das frustrierend. Wir quälen uns manchmal durch die Studiophasen, weil wir auch nach der langen Zeit da noch immer keine Profis sind. Ich bin kein Songschreiber – aber zusammen bekommen wir immer Lieder hin. Und wenn wir als Band das gut finden, stehen die Chancen gut, dass auch die Leute das gut finden.
Woher holt ihr euch in solchen Fällen eure Inspiration?
Das hat sich nie verändert. Das ist das normale Leben um einen rum. Früher war es das erwachsen werden, jetzt bin ich erwachsen. Ich werde aber immer noch von den gleichen Sachen inspiriert. Von einem guten Film, oder einem tollen Lied oder einem Foto. Von Menschen, die ich auf der Strasse beobachte oder von einer Band, die ich nicht kenne. Die lospielen wenn ich in einem Klub bin und ich denke: Jetzt ist alles aus! Oder ein Mädchen, das tanzt. Es sind immer noch die gleichen Impulse.
Und wenn meine Tochter singt. Das find´ ich auch gut. Im Moment läuft gerade Bibi und Tina. Ich kann´s nicht mehr hören (lacht).
Hast du mit deiner Tochter schon mal einen Song aufgenommen?
Nein, sie findet das alles immer viel zu traurig und mag es auch nicht, wenn ich rumschreie (lacht). Sie fragt mich immer, warum ich so viel schreie und ich sag´ “Naja, das macht halt Spaß!“ Aber sie war letztens zum Konzert und es hat ihr dann doch gefallen.
Habt ihr das Gefühl, ihr seid mit dem Album aus einer Komfortzone raus? Habt ihr experimentiert bei den über 20 Songs?
Es ist das Album ohne roten Faden. Ohne Bremse und ohne Gas. Wir haben uns einfach mal nicht limitiert. Es gibt viel zu entdecken. Wir probieren seit 2, 3 Tagen am Song „Yours“ rum, das wird richtig gut, besser als auf der Platte! Das schöne bei Musik ist, dass sie nie stehen bleibt und Songs eigentlich nie wirklich fertig sind.
Schade, dass ihr nicht nach Thüringen kommt!
Ich sage nur so viel: gebt die Hoffnung noch nicht auf, da passiert noch was
Hast du Erinnerungen an Thüringen?
Ich erinnere mich an das Konzert in Erfurt in der Thüringenhalle und an das in Jena im Kassablanca. Da haben wir Konzerte gespeilt, die zu den Top 5 aller Zeiten gehören. Wenn wir jetzt nach Leipzig in die Arena kommen, wissen wir, was wir zu tun haben. Das wird ein guter Abend!
Hast du einen Alltime-Favorite unter euren Songs?
Das wechselt immer. Im Moment ist es „Summertime“ weil wir den gerade bei den Proben gespielt haben und der sich super anfühlt. Und ich werde auch nie satt sein von „I don´t care as long as you sing“. Bei den Konzerten merkt man, dass es vielen Leuten was bedeutet und das ist ein überwältigendes Gefühl.
Danke Arnim!
Arena Leipzig
13. April, 20 Uhr
Tickets: www.eventim.de