Indie-Pop als Schlüssel zum Erfolg
Was passiert, wenn man einen Hip-Hop-DJ und einen Singer-Songwriter in ein kleines Tonstudio sperrt und den Schlüssel wegwirft? – Richtig. Sie sterben! Glücklicherweise hat sich die junge Erfurter Band „MaMa“ in den vergangenen Monaten nur selbst in ihrem Tonstudio im Erfurter Zughafen eingesperrt – und dabei immer von innen zugeschlossen –, denn sonst würde es die vor Kurzem erschienene EP „You get me“ nicht geben und die Musikwelt wäre um ein gutes Stück frischen Indi-Pop ärmer.
Martin Zimmermann, auch bekannt unter seinem DJ-Namen „Nas D“, gründete die Band 2015 mit seinem Kumpel Max. Deshalb auch der Name: Aus Max und Martin wurde MaMa. Wie das Leben so spielt, verlagern sich mit der Zeit die Interessen. Max wollte sich eigenen Projekten widmen. Und weil es das Leben auch oft gut mit einem meint, traf Martin kurze Zeit nach der Bandgründung auf den jungen Musiker Andrei Vesa.
Im Zughafen – oder besser gesagt, dem musikalischen Schmelztiegel Erfurts – lernten sich die beiden bei Aufnahmen zu Andreis erster eigener Single „All the way“ im Studio von „Nada Sounddesign“ kennen. „Martin kam damals hereingeschneit und sorgte an langen Produktionstagen für Abwechslung. Er war unser Feel-good-Typ“, erinnert sich der 20-jährige Andrei.
Die Zwei verstanden sich auf Anhieb. „Wir haben uns dann öfter bei mir im Tonstudio getroffen und teilweise 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zusammengehockt und mit Sounds experimentiert“, erzählt Martin, der bereits 15 Jahre Musikerfahrung auf seinem Habenkonto verbuchen kann. Der 36-Jährige ist bei MaMa für die Sounds zuständig. Andrei steuert seine samtweiche Stimme, seine Gitarre und frischen Input bei. „Man kann sich das so vorstellen: Ich bin quasi der Pizzabäcker und bereite den Teig oder die Sounds vor. Andrei bringt die Zutaten für den Belag mit, und gemeinsam entscheiden wir, ob es eine Salami- oder Schinkenpizza wird“, scherzt Martin.
Spinnt man die Metapher weiter, könnte man sagen, dass die beiden mittlerweile zwei lecker EPs gebacken haben. Auch die nächste Indi-Pop-Platte ist bereits in der Röhre; Anfang August wird sie bei dem Erfurter Label „Poch Poch Records“ erscheinen. Und ihr Debütalbum haben MaMa auch schon in der Mache. „Wir müssen nur noch im Tonstudio für den Feinschliff sorgen“, erklären die zwei Erfurter Musiker – bleibt nur zu wünschen, dass sie neben dem Schlüssel zum Erfolg in Zukunft auch immer ihren Studioschlüssel in der Tasche haben.