„Einfach wir, 12 frische Songs und los!“
Fast 30 Jahre zählt die Bandgeschichte der Punk-Band Dritte Wahl nun schon. Am 29. Dezember gastiert die Band im Erfurter Stadtgarten und hat einen bunten Mix aus alten und neuen Songs im Gepäck. Die Band stand uns Vorfeld des Konzerts Rede und Antwort.
Im September erschien Euer aktuelles Album „10“. Wie unterscheidet sich das Album von seinen Vorgängern?
„10“ ist wieder etwas rockiger, als zum Beispiel „Geblitzdingst“ aus dem Jahre 2015. Wir haben die Keyboards ein Stück weit zurück genommen und die Gitarren sind wieder weiter vorn. Wir wollten eine gute und unaufgeregte Punk-Rock Platte machen, ohne viel Schnickschnack und ohne großartige Featurings usw. Einfach wir, 12 frische Songs und los! So ist es nun auch gekommen.
Das Album ist mittlerweile, wie man am Namen erkennt, Euer zehntes. Wie hat sich die Band über die Jahre entwickelt?
Natürlich haben wir uns spielerisch verbessert. Das bleibt nach fast 30 Jahren und knapp 1.300 gespielten Konzerten gar nicht aus, auch wenn Punk-Rock nicht unbedingt eine absolute Virtuosität voraussetzt. Die Aufnahmemöglichkeiten sind mit den Jahren auch immer besser und einfacher geworden und wir haben die neue Platte in einem Studio aufgenommen, in dem z.B. auch die Toten Hosen ihre Alben produzieren. Wir haben dort mit unserem Produzenten Jörg Umbreit einen absoluten Profi an den Reglern und das hört man am Ende auch. Vom Songwriting und vom Weg der Idee zu einem Lied her hat sich aber eigentlich nicht sehr viel verändert. Das läuft immer noch wie im Jahr 1988.
2018 feiert ihr 30 Jahre Dritte Wahl. Ist zu Eurem Jubiläum schon etwas geplant?
Naja, so einem Jubiläum kann man sich natürlich nicht ganz entziehen. Wir werden ein paar spezielle Jubiläumskonzerte spielen.
In den 29 Jahren, die ihr als Band zusammen unterwegs seid, gibt es doch sicher besondere Momente oder Situationen, an die ihr euch gern erinnert?
Wir haben mal unseren Drummer mitten in der Nacht an einer Autobahnraststätte vergessen. Das war noch zu „Vorhandy-Zeiten“ und er musste sich dann (leicht angetrunken) selbst bis zum nächsten Konzertort durchschlagen. Das fanden (fast) alle recht lustig. Heute kann er selbst auch drüber lachen, zumal er noch vor uns im nächsten Club ankam. Ein anderes Mal ist Gunnar vorn von der Bühne gefallen, weil dort ein Teppich lag, der aber 10 cm überstand. Das war von oben nicht zu sehen und so sauste er unverhofft mit einem damals frisch operierten Fuß Richtung Festivalboden. Nichts passiert – darum auch wieder witzig, vor allem, weil er unten im Publikum weiterspielte. Krel und Stefan hatten von dem Vorgang am Bühnenrand nichts mitbekommen und so wunderten sie sich nicht schlecht, als sie bemerkten, dass sie nur noch zu zweit auf der Bühne standen. Es gab schon wirklich viele lustige Begebenheiten. Ganz toll war auch unsere Tour durch Kuba im Jahr 2010. Etwas abenteuerlich, teilweise erschreckend an DDR-Zeiten erinnernd, aber absolut großartig. Ein schönes Land mit tollen Menschen.
Am 29. Dezember spielt ihr in Erfurt – auf was können wir uns besonders freuen?
Wir wollen (wie eigentlich immer) einen wilden Mix aus alten und neuen Songs zum Vortrage bringen. Natürlich spielen wir einige Lieder vom neuen Album, aber auch unsere Hits und einige Perlen aus fast vergessenen Zeiten sollen nicht zu kurz kommen. Wir haben in Erfurt immer sehr gute Konzerte erlebt und wir freuen uns schon auf den Stadtgarten. Da waren wir noch nie.
29. Dezember, 20 Uhr
Stadtgarten Erfurt