Wer bei Jazz an graue Herren mit schrägen Kopfbedeckungen denkt, die übermannsgroße Musikinstrumente zupfen und unbeirrt goldene Blasinstrumente quälen, der irrt. Mit einem zu recht gehypeten Star aus Frankreich erwacht Jazz zu einer Lebenskunst, die alles anderes als antiquiert oder angestaubt ist.
Vincent Peirani spielt in Erfurt
Vincent Peirani lautet der Name des smarten Künstlers, der mit seinem leichtfüßig bis rockigen Album „Living Being II – Night Walker“ selbst vermeintlichen Gegnern des Jazz eine völlig neue Dimension offeriert. Beginnt er noch sachte mit leisen melodischen Symphonien, die zwischen Romanze und Melodram taktieren, zeigt er mit seiner fünfköpfigen Formation spätestens bei Touchierungen rockiger Led Zeppelin-Songs, dass die Muse seines Quintetts nicht psychodelisch oder dissonant ist.
Wer Jazz liebt, wird Peirani lieben
Vincent mischt sein virtuoses Verständnis für Jazz, Chanson, Pop und Rock und verleiht Klassikern die eigenständige Note, die es braucht, Hymen nicht zu verfremden, aber neu auferstehen zu lassen. Bewundernswert austariert wirken seine Kompositionen für Saxophon, Bass, Keyboard und Schlagzeug, die auf dezente bis kraftvolle Weise durch Peiranis Akkordeon zu veritabler Größe heranwachsen, ohne Pathos zu generieren oder das Publikum durch Dissonanzen vor nächtlichen Ruheambitionen zu schützen. Wer Jazz liebt, wird Vincent lieben. Wer Jazz nicht liebt, wird es mit Peirani versuchen. Für seine Musik, die frisch und genreübergreifend ist.
Erfolg kennt kein Alter
Der Akkordeonist und Komponist ist nicht erst seit seinem Debütalbum im Jahr 2012 ein europaweit gefeierter Instrumentalist. Schon als Jugendlicher gewann Peirani Preise, später den Titel „Künstler des Jahres“ des französischen „Jazz Magazine“. Gleich vier Mal wurde ihm der Echo Jazz verliehen, zuletzt 2016 für sein hochgelobtes Duo-Album „Tandem“ mit dem Pianisten Michael Wollny.
Hard Facts:
- Wann: 09. August 2019
- Wo: Kaisersaal Erfurt
- Tickets gibt es hier!
- Zur Veranstaltung bei Facebook
- Mehr Jazz? Guckt hier!
Mehr cooler Scheiß vom t.akt-Magazin:
-
“Jazz in the City” – Neues Festival-Format für Erfurt
-
Indie Rock and Easy-Life – Die Kytes im t.akt-Interview
-
Neues Elektrofestival in Erfurt: Technose meets Goa