Dieses Wochenende geht der Comicpark im egapark in Erfurt in die dritte Runde. In diesem Jahr ist eines der Highlights der Auftritt der Love Rockets – eine siebenköpfige Band, die mit ihrem besonderen Sound Kindheitserinnerungen Revue passieren lässt. Die Love Rockets spielen Melodien und Intro-Songs aus Comics oder Computerspielen auf ihre ganz eigene rockige Art und Weise. Wir haben mit Delio Malaer, dem Frontsänger der Band, über ihre Musik, Pokémon und natürlich Computerspiele gesprochen.
Bei den Love Rockets machen ja so einige Musiker mit. Seid ihr alle aus Hamburg, so wie man auf eurer Facebook-Seite lesen kann?
Wir leben alle in und um Hamburg, sind aber ein bisschen zusammengewürfelt. Ich selbst komme aus Zürich und habe in Hamburg Schauspiel studiert. Nach meinem Studium brauchte ich eine neue Wohnung und da bin ich mit dem Schlagzeuger unserer Band zusammengezogen, welcher auch an meiner Schauspielschule studiert hat, nur zwei Jahre unter mir. Und der kannte dann den Bassisten aus einer anderen Band.
Im September 2016 traten wir erstmals zu dritt auf und es war ein voller Erfolg. Wir hatten Blut geleckt und wollten danach alles größer und heftiger machen. So haben wir mehr Leute und Instrumente gesucht. Mittlerweile ist das Ding richtig fett. Seit fast einem Jahr spielten wir nun als siebenköpfige Band.
Ihr seid nicht unbedingt die klassische Rock-Band. Auf der Bühne spielt die Anfangsmelodie von Pokémon oder Super Mario. Wie kommt man dazu, gerade solche Musik zu covern?
Ich liebe sie einfach. Deshalb. Theme-Songs usw. lösen bei uns allen Gefühle aus, denn wir haben die Serien oder Spiele, aus denen die Lieder stammen, selbst auch alle geguckt oder gezockt. Jeder von uns seinen eigenen Favoriten. Unser Schlagzeuger zum Beispiel ist ein bisschen älter als wir anderen. Er hat andere Lieblinge als wir jüngeren. Deshalb studierten wir vor kurzem ein 80er Jahre-Medley ein, bei dem einer seiner Lieblingssongs dabei ist. Es war so witzig, ihn auf den Proben zu sehen. Als wir diesen Song anspielen, saß er da und grinst wie ein Honigkuchenpferd.
Außerdem sind es einfach richtig gute Songs. In anderthalb Minuten müssen sie ein Kind irgendwie catchen, dass es dabei bleibt und nicht weg schaltet. Gerade auch bei Disney-Songs, die einfach jedem bekannt sind, singen alle mit. Das sind alles einfach gängige Melodien, die man kennt. Worüber man sich freut.
Auch nach vielen Jahren noch, beflügeln uns die Reaktionen und die Liebe, die da im Raum herrschen und zu uns zurückkommen. Man hat einfach plötzlich 300 erwachsene, glückliche Kinder im Raum – und das ist ziemlich geil. Denn die Leute hören diese Songs zum Teil das erste Mal seit 20 Jahren wieder und wissen noch genau, wie er sich anhört. Sie singen sofort mit. Es ist erstaunlich, wie viele Songs die Menschen kennen.
Was steckt eigentlich hinter dem Namen Love Rockets?
Der klang einfach gut. Wir haben ein bisschen rumüberlegt und da ist der Name „Love Rockets“ mal gefallen. Sofort dachten wir alle: „alright!“ Das hat sich mittlerweile zu unserem Slogan entwickelt. Wenn jemand Love Rockets sagt, dann sagt der Rest der Band automatisch „alright!“ Das hat sich so eingebürgert.
Außerdem bemerkten wir, dass der Raum wirklich mit Liebe Gefüllt ist, wenn wir all diese Theme-Songs spielen. Man sieht den Leuten einfach an, wie glücklich sie sind, wenn sie uns zuhören – da passt der Name „Love Rockets“ einfach. Zudem sind wir sieben Männer auf der Bühne, mit sieben Instrumenten ballert der Sound natürlich auch gut. Das geht ab. Wie bei einer Rakete (lacht).
Galerie: Love Rockets in action
Da sich eure Band ausschließlich mit der Musik von Comics oder Computerspielen beschäftigt, interessiert uns natürlich die Frage: Was sind eure Lieblingscomics oder Lieblingscomputerspiel?
Oh, das ist gemein. Es gibt echt viele, die ich richtig geliebt habe. Also ich persönlich bin immer in Dragonball drin gewesen, das war einfach so richtig meins. Ich habe auch alle 42 Original Mangas, die ich immer wieder mal durchlese, bestimmt einmal im Jahr. Dragonball ist schon der Comic, bei dem bei mir am meisten die Sicherung durchbrennt. Vom Schlagzeuger ist es definitiv MacGyver . Bei den anderen zieht es sich so ein bisschen durch. Darkwing Duck ist auf jeden Fall auch einer der Favoriten von allen.
Aber wenn ich einen Comic hervorheben muss, dann ist das natürlich Pokémon. Da bekomme ich sofort Gänsehaut. Neulich hat eine gute Sandkastenfreundin von mir geheiratet. Und da habe ich an ihrer Hochzeit den Pokémon Song gespielt. Die ganzen Gäste, auch die, die den Song nicht kannten, sind völlig ausgerastet, weil der Song so geil ist. Für die Hochzeit habe das Lied natürlich ein bisschen umgedichtet. Also dass sie gleich ihren Ehémon heiratet. Das war einfach großartig.
Ihr seid am Samstag im Comicpark in Erfurt mit am Start. Auf was dürfen sich die Besucher alles freuen?
Erst mal freuen wir uns total im Comicpark quasi vor Fachpublikum spielen zu können (lacht). Einfach, dass jeder Song, den wir spielen werden noch mit einem Cosplay vertreten ist, freut uns ganz besonders.
Freuen dürfen sich die Besucher natürlich auf klassische Disney-Cartoon-Sachen wie zum Beispiel Ducktales, Darkwing Duck, die Gummibärenbande oder Chip und Chap. Wir haben auch ein paar Anime-Nummern. Das zieht sich durch von Dragon Ball, Dragon Ball Z über Pokémon, Digimon und Sailor Moon natürlich. Das ist ja der mega Techno-Track (lacht).
Außerdem haben wir ein paar Videospielmelodien im Gebäck. Für die Generation bis 40 sind da einige Sachen dabei, die man selbst geguckt oder gespielt hat. Bis auf Weiteres natürlich auch noch Melodien, mit denen man so nicht rechnet. Aber ich denke, das wird alles ganz gut zusammen passen.
Hard Facts:
- Öffnungszeiten Comicpark: 9 bis 18 Uhr
- mehr Infos findet ihr hier
- zukünftiger Auftritt der Love Rockets: 23.6 im Schmidtchen Theater Hamburg
- Love Rockets auf Facebook
- weitere Infos und Tickets zum Konzert gibt’s hier
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Text und Interview: Isabell Pauler