Von Indie-Rock bis Deutsch-Pop – in Erfurt können sich die Konzerthungrigen vom 8. bis 25. Juli auf 13 außergewöhnliche Livemusik-Erlebnisse auf der Festwiese im Zoopark Erfurt freuen. So große Events in Corona-Zeiten auf die Beine zu stellen, ist jedoch kein leichtes Unterfangen. Das wissen auch die Veranstaltungsprofis von Messen und Events, die die Picknick-Konzerte gemeinsam mit dem Konzertveranstalter Landstreicher organisieren. Wir blicken deshalb hinter die Kulissen der Veranstaltungsreihe und sprechen mit Event-Chef Wieland Kniffka, wie es ist, in der Pandemie das Unmögliche möglich zu machen.
Picknick und Musik: Wie kam es zur Zusammenarbeit von Messen und Events und Landstreicher Konzerte?
Uns war Ende 2020 klar, dass Corona nicht plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Weil die Picknickdecken-Konzerte im Steigerwald-Stadion im vergangenen Jahr jedoch so erfolgreich liefen, planten wir im Oktober gleich weiter. Auch unter der Bedingung, dass es keine normale Saison 2021 geben wird. Wir schrieben all unsere Partner an und luden sie ein, mit uns gemeinsam etwas Ähnliches für dieses Jahr auf den Weg zu bringen.
Und da war Landstreicher gleich im Boot?
Landstreicher hat sich dann im November bei uns gemeldet und gesagt, dass sie genauso denken wie wir und es sinnlos ist, zwei ähnliche Formate gegeneinander zu starten. Deshalb arbeiten wie jetzt Hand in Hand.
Also ging es im November direkt los mit der Planung?
Im November stellten wir die ersten Weichen. Dann kamen im Januar die ersten Termine und Bands rein, womit sich der Terminplan langsam herauskristallisiert hat. Als Nächstes stellte sich die Frage, wo wir die Konzerte veranstalten. Das Stadion kannten wir schon, doch wir wollten diesmal eine richtige Picknickdecken-Atmosphäre mit Wiese und Bäumen drumherum. Daraufhin kam uns die Idee mit dem Zoo und der Festwiese, wo es eine hervorragende Infrastruktur gibt.
Der Zoopark war also auch gleich begeistert?
Ja, wir wurden sehr offen empfangen. Für die Picknickdecken-Konzerte ist die Festwiese im Zoo super geeignet. Zudem wissen wir, dass der Zoo dort gute Erfahrungen mit eigenen Veranstaltungen wie den tropischen Nächten machte.
Wie viele Menschen haben auf der Festwiese Platz?
Aktuell haben wir eine Hygienefreigabe bis knapp über 900 Personen. Diese ist erweiterbar, vielleicht bekommen wir es auch mit 1.200 oder 1.500 Personen hin. Das wäre dann das Maximum bei unseren Picknick-Konzerten. Wäre es ein normales Open-Air würden bestimmt bis zu 5.000 Leute auf der Fläche Platz finden.
Wie läuft das vor Ort ab? Die Besucher:innen können ja ihren eigenen Picknickkorb plus Decke einpacken. Bietet ihr auch vor Ort picknicktaugliche Leckereien an?
Natürlich gibt es ausgewählte Angebote auch vor Ort. Sowohl Getränke als auch Essen. Wir setzen bei einem hohen Niveau an. Alles muss unseren hohen Ansprüchen genügen. Wir bieten vegetarisches und veganes Essen an, das eine vernünftige Qualität hat. Außerdem wird auf Nachhaltigkeit geachtet, sowohl was unser Essensangebot angeht als auch den gesamten Umgang mit der Natur oder der Müllentsorgung. Da setzen wir uns hohe Maßstäbe.
Was bedeutet „Maßstäbe setzen“? Ist das im Veranstaltungs-Bereich so, dass da jetzt mehr auf die Nachhaltigkeit geachtet wird?
Ja, das ist aber nicht neu. Dieser Trend setzt sich schon seit einigen Jahren durch. Wir wollen natürlich auch den hohen Ansprüchen unseres Publikums entsprechen. Die Konzerte finden im Zoo ab 18 Uhr statt.
Die Konzerte finden im Zoo ab 18 Uhr statt. Kann ich vorher noch die Tiere besuchen? Ist die Wiese abgeriegelt?
Wenn sie wollen, können unsere Gäste natürlich vorab in den Zoopark, das ist aber nicht bei uns mit inbegriffen. Wir passen mit der Uhrzeit den Wechsel der Besucher des Zoos mit unseren Besuchern ganz gut ab. Wenn der Zoo schließt, fängt der Einlass bei uns dann an. Es gibt zwei Zuwege: den Zoo-Haupteingang und einen zusätzlichen Eingang, der direkt an der Straßenbahn liegt. Ansonsten kann man sich im Zoo frei bewegen. Sicherlich achten wir darauf, wenn die Leute nach dem Konzert gehen, dass sich niemand hinter dem Tigerkäfig versteckt.
Neu ist es nicht, dass die Mediengruppe und speziellen Messen und Events große Veranstaltungen auf die Beine stellt. Wie ist es, nach so langer Zeit im Lockdown wieder mit dem Team an einer Großveranstaltung arbeiten zu können?
Man denkt allgemein, dass in der Veranstaltungsszene seit Corona anfing alles brach liegt. Klar haben wir einen harten Schlag hinnehmen müssen. Aber durch diesen Rückschlag wurde die Veranstaltungs- und Kulturbranche erfindungsreich. Wir haben 2020 innerhalb von 6 Wochen die Auto-Konzerte realisiert und anschließend noch die Konzerte im Stadion im September eine Immobilienmesse, bei der wir viel Glück mit dem Zeitfenster hatten, da die Zahlen erst im Oktober/November wieder gestiegen sind.
Wir glaubten immer dran und pushten alles nach vorne, was ging, um den vergangenen Sommer noch größer zu wiederholen. Wir planen jetzt die Konzerte im Zoo, dann kommen sieben oder acht im Stadion und parallel veranstalten wir das „Jazz in the City“-Festival, das wir über die vier Wochenenden im August streuen. Dann starten wir wieder eine Immobilienmesse sowie eine IT-Messe für digitale Bildung im September und eine Immobilienmesse im Oktober in Essen mit den dortigen Kollegen. Wir arbeiten hart daran, dass wir den Menschen etwas Tolles bieten können.
Wert tritt wann auf?
- Giant Rooks Do, 8. Juli
- Joris Fr, 9. Juli
- Leoniden Sa, 10. Juli
- Provinz So 11. Juli
- Pietro Lombardi Mi, 14. Juli
- Antilopen Gang Do. 15. Juli
- Gestört aber Geil Fr, 16. Juli
- Paul van Dyk Sa, 17. Juli
- Deine Freunde So, 18. Juli
- Faber Do, 22. Juli
- Von wegen Liesbeth Fr, 23. Juli
- Meute Sa, 24. Juli
- Olli Schulz So, 25. Juli
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Hard Facts
- Wo: Festwiese Zoopark Erfurt
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