Die Leipziger Band Elephants on Tape veröffentlichen am 23. April ihr neues Album “Every Structure’s Dislocated”. Die Indietronica/Dreampop-Band begeistert mit ihrem detailverliebten und unkonventionellen Songwriting. Das t.akt-Magazin hat mit zwei, der fünf Elefanten, Lisa (Voc, Git) und Markus (Git, Voc, Synth) über Weltraummusik, einen Binärcode und die Computersprache in ihren Songs gesprochen.
Wer gehört denn überhaupt alles zur Band, Und welche Rolle übernimmt jeder von Euch?
Lisa: Markus Rom spielt Gitarre, schreibt und produziert die Songs. Robert Gemmel ist für die Synthesizer und Samples verantwortlich. Er macht gleichzeitig auch das Artwork und die visuellen Sachen. Ich, Lisa Zwinzscher, bin die Sängerin der Band, spiele Gitarre, schreibe Songs und kümmere sich ums Management. Lukas Stodollik spielt Bass und ist für die Finanzen verantwortlich und Hans Arnold spielt Schlagzeug.
Wie habt Ihr euch eigentlich gefunden?
Markus: Wir haben uns vor neun Jahren in Weimar gegründet, weil der Kern der Band an der Musikhochschule Weimar studiert hat. Dann haben wir eine Weile gesucht, bis wir die Art von Musik, die wir machen wollten, gefunden haben.
Wieso habt Ihr euch für diese Art von Musik entschieden?
Lisa: Es hat sich so entwickelt. Wir haben damit angefangen Songs zu covern auf die wir Bock hatten – das waren Rock-, Pop- und Indiesongs. Dann wurde es immer elektronischer und wir hatten Lust viele Effektgeräte aneinander zu reihen. Wir hatten Bock auf Sampling und Synthies. So hat sich der Indietronica-Sound entwickelt.
Wie würdet ihr eure Musik jemanden beschreiben, der euch noch nie gehört habt?
Lisa: Wir machen sehr detailverliebte Popmusik mit elektronischen Einflüssen.
Markus: Unsere Musik ist an manchen Stellen ausufernd, an denen andere Musik nicht ausufert, was es aber nicht weniger zugänglich macht. Das ist unser großes Credo.
Ihr nennt euch “Elephants on Tape”. Wie kam es zu diesem Bandnamen?
Lisa: Wir haben lange hin und her gewürfelt mit Wörtern und Sachen, die wir mögen. Elefanten sind Tiere, die wir gerne haben und von Kassetten sind wir auch Liebhaber. Unser ehemaliger Schlagzeuger sagte dann damals: „Hey, wie wär´s mit Elephants on Tape?“ – Und alle gleich so: „Jo, nehmen wir!“
Ist der Elefant Euer „Spirit Animal“?
Lisa: Der Elefant ist auf jeden Fall ein sehr inspirierendes Geschöpf.
Markus: Wir haben jetzt aber nicht das Bild vor Augen, dass der Elefant auf der Kassette steht. Für uns ist das eher ein abstrakter Begriff. Wir haben ganz klar mit unserer Musik definiert, was der Bandname sein soll und das ist draus geworden.
„01100010“ heißt eure neue Single. Was bedeutet diese Zahlenkombination? Worüber singt ihr in dem Song – Computer?
Markus: Auf eine Art ja! Die Zahlenfolge ist der Binärcode für den Buchstaben B. In dem Song werden Parallelen zu technischen Begrifflichkeiten und zwischenmenschlichen Phänomenen gezogen. Er beschreibt einen Menschen, der oder die so besonders ist, dass der- oder diejenige heraussticht. In der Computersprache gibt´s ja keine anderen Zahlen als null und eins. Der Mensch wird so beschrieben, dass er eine andere Zahl in der Umgebung ist und somit auffällt.
Ihr beschreibt die Single mit Weltraummusik mit Tiefe. Was ist eigentlich Weltraummusik?
Lisa: Es gibt sehr viel Raum für Sachen, die sich entwickeln können. Dazwischen fliegen dann Sounds, die so ein bisschen spacig daherkommen. Der Begriff kommt von dem Menschen, der unsere Musik gemastert hat. Er meinte, es klingt für ihn nach Weltraummusik. Dann dachten wir, wenn jemand außenstehendes das hört, können wir es übernehmen – so können andere Leute vielleicht auch was damit anfangen.
Markus: Außerdem hat uns das Bild gefallen, dass der Weltraum keine Grenzen hat und unendlich ausdehnbar ist. Das wollen wir auch in unserer Musik widerspiegeln.
Am 23. April erscheint euer neues Album „Every Structure’s Dislocated“. Das heißt zu Deutsch, jede Struktur ist verschoben? Warum der Name?
Lisa: Die Textzeile ist aus unserem Lied „Electrons“, unserer zweiten Single des Albums.
Markus: In dem Song geht´s um Elektronen und dem Vorgang der Magnetisierung. Da haben wir auch wieder ein wissenschaftliches Bild genommen, für etwas, was zwischen zwei Menschen passieren kann. „Every Structure’s Dislocated“ beschreibt den Vorgang, dass alles von jemanden oder etwas durch die Magnetisierung aus der Bahn geworfen wird.
Wo bewegt ihr euch Thematisch in den Titeln eures Albums – Liebe, Freundschaft?
Lisa: Die Texte sind an die ganze Albumstruktur angelehnt und erzählen von zwischenmenschlichen Verbindungen und ihren Parallelen zu physikalisch, technischen Vorgängen. Deswegen sind die Songtitel auch aktiv, wie der ASCII-Code, den man in der Computersprache gebraucht oder auch der Binärcode gewählt.
Ihr hattet schon mehrere Live Auftritte. Welcher Auftritt ist Euch in besonderer Erinnerung geblieben? Und warum?
Lisa: Nach dem „Mach Festival“ in Halle waren wir alle sehr euphorisch, weil wir lange nicht mehr da gespielt und wenig erwartet hatten. Die Leute waren vom ersten Moment total dabei und haben die 45 Minuten des Konzertes durchgetanzt und sich bewegt.
Seid Ihr vor euren Auftritten aufgeregt oder schüttelt Ihr das locker aus dem Handgelenk?
Lisa: Nichts von Beiden. Hauptsächlich überwiegt die Freude. Manchmal sind wir ein bisschen nervös, wenn wir nicht allzu viel Zeit für den Soundcheck haben, was auf Festivals schnell passieren kann. Aber großes Lampenfieber haben wir nicht.
Brennt es euch schon unter den Fingern, endlich wieder auftreten zu können?
Lisa: Auf jeden Fall! Ich persönlich habe es ein halbes Jahr gut weggesteckt und mich in Studioarbeit reingefuchst, aber so langsam nervt der Zustand schon, wenn man die Arbeit nicht auf der Bühne zeigen kann. Wir lösen das für unser Release jetzt mit einem Online-Event – sozusagen ein Livestream-Konzert. Am 20. Mai um 20 Uhr kann man uns dann online spielen sehen und hören.
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Hard Facts:
- Albumveröffentlichung “Every Structure’s Dislocated”: 23. April
- Livestream-Konzert: 20. Mai | 20 Uhr
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