Erfurt ist mit seinen 210.000 Einwohnern eine Großstadt der beschaulichen Art. Manche bezeichnen Erfurt mit einem Augenzwinkern als das „neue Leipzig“. Aber egal ob ernst gemeint oder im Spaß, Erfurt braucht sich nicht vor anderen Landeshauptstädten zu verstecken. Die Universitätsstadt an der Gera ist seit Jahren am Wachsen und entwickelt sich ständig weiter.
Städtetrip nach Erfurt: Die besten Anlaufstellen der Stadt
Trotz seiner Größe hat sich Erfurt viel von seiner ursprünglichen Gemütlichkeit bewahrt. Das liegt vor allem an der großen historischen Altstadt, die weitestgehend erhalten und autofrei ist, aber auch an den vielen Grünflächen der Blumenstadt. Zudem ist Erfurt ICE-Knotenpunkt und von überall her schnell zu erreichen. Also genau richtig für einen Städtetrip! Deshalb macht euch selbst ein Bild von Thüringens Landeshauptstadt. Wir haben hier für euch die wichtigsten Ausflugsziele der Thüringer Landeshauptstadt zusammengetragen.
Das Ausflugs-Muss: Die Krämerbrücke
Wenn man durch die Erfurter Altstadt spaziert, landet man früher öder später bei der Krämerbrücke. Die historische Brücke mit ihren malerischen Häusern überspannt den Fluss „Gera“ und ist die längste mit Häusern bebaute Brücke Europas. In jedem der Gebäude befinden sich verschiedene Läden, die zum Staunen und Bummeln einladen. Das Stiftshaus bietet euch die Möglichkeit in einen der Brückenpfeiler hineinzugehen und direkt auf die Gera zu schauen. Bei gutem Wetter lohnt sich auch ein Besuch beim Goldhelm Eiskrämer, wo es das beste Eis in Erfurt geben soll. Schaut euch den Linkshänder-Laden an oder genießt einen Wein in der Mundlandung. Hinter der „Krämer“ – wie die brücke von Einheimischen genannt wird – findet ihr viele tolle Möglichkeiten zum Chillen. Holt euch ein Bier im Späti um die Ecke und beobachtet das bunte Treiben am Ufer.
Renaissance-Aussichten: Am Fischmarkt
Folgt man vom Domplatz aus den Straßenbahnschienen in Richtung Innenstadt, gelangt man zum Erfurter Fischmarkt. Dort angekommen fällt der Blick schnell auf das Rathaus in seinem neugotischen Stil. Der Fischmarkt lädt zum Verweilen ein, hier gibt es italienische Restaurants, Bars und Cafés. Probiert einen Kaffee im Epitome und genießt die Aussicht auf die vielen Renaissance Gebäude um euch herum. Direkt neben dem Epitome befindet sich die Erfurter Kunsthalle, mit spannenden und wechselnden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Ein Besuch lohnt sich dort immer.
Die Wahrzeichen: Dom, Severi und Domplatz
Wenn ihr in Erfurt seid, dann solltet ihr unbedingt dem Domplatz einen Besuch abstatten. Hier befindet sich der Erfurter Dom und die Severikirche, beide zusammen bilden neben der Krämerbrücke eines der Wahrzeichen der Landeshauptstadt. Die Severikirche zählt zu den bedeutendsten gotischen Bauten in Deutschland, während der Dom die größte, freischwingende, mittelalterliche Glocke der Welt beherbergt, die Gloriosa. Traut euch und geht auch mal rein – es ist beeindruckend. Beide Kirchen stehen auf dem Domberg, der über eine große Treppe vom Domplatz aus erreichbar ist. Jeden Sommer finden hier die Domstufenfestspiele statt, bei denen klassische Stücke wie die Zauberflöte oder Carmen aufwendig inszeniert werden. Ihr könnt zudem von Montag bis Samstag über den Wochenmarkt schlendern, der ebenfalls hier zu finden ist. Solltet ihr Erfurt während der Weihnachtszeit besuchen, dann auf jeden Fall über den Weihnachtsmarkt treiben lassen! Mit dem Dom als Kulisse zählt der Erfurter Weihnachtsmarkt zu den schönsten ganz Deutschlands.
Mit dem Rad durch Erfurt cruisen
Mögt ihr es ein wenig ruhiger und seid gerne an der frischen Luft, dann lohnt es sich Erfurt mit dem Fahrrad zu erkunden. Entlang der Gera ist immer ein Radweg zu finden, deswegen ist es auch egal, wo ihr eure Tour startet. Vom Erfurter Norden aus führt euch der Weg an der Radrennbahn vorbei, übrigens die älteste der Welt, weiter zum Nordpark, in dem sich ein schönes Freibad befindet. Kurze Zeit später gelangt ihr zu einem weiteren Park, von den Erfurter:innen liebevoll „Klein Venedig“ genannt. Danach seid ihr schon in der Innenstadt angelangt. Doch hier endet der Weg noch lange nicht, es geht weiter in Richtung Louisenpark und Bachstelzen Café, einem beliebten Ausflugsziel etwas außerhalb der Stadt.
Fahrräder könnt ihr euch problemlos über die App „Nextbike“ ausleihen. Wer dies nicht kann oder möchte, hat die Möglichkeit sich in einem Fahrradladen der Stadt ein Rad zu „borgen“.
Der Kultur-Schmelztiegel Zughafen
In der Nähe des Hauptbahnhofs (Zum Güterbahnhof 20) findet ihr den Zughafen. Hier befindet sich Erfurts alternatives Kulturherz mit vielen lohnenswerten Anlaufstellen. In den ehemaligen Gebäuden und Hallen der Deutschen Bahn befinden sich jetzt Ateliers von Künstlern, Musikstudios, ein Klub und vieles mehr. Auch der Erfurter Künstler Clueso verbrachte hier seine Anfangszeit. Als erstes kommt man zur „Kleinen Rampe“, ein kleines gemütliches Café mit einem schönen Außenbereich. Hier finden regelmäßig DJ-Auftritte, kleine Partys oder auch Konzerte statt. Direkt nebenan liegt der Kalif Storch, ein Club für Techno-Veranstaltungen, Hip-Hop-Partys, Konzerte, Kinoabende und vieles mehr. Läuft man den Weg ein Stück weiter, kann es einem passieren, dass man den süßlichen Geruch von Hopfen wahrnimmt. Denn hier liegt die „Heimathafen“-Brauerei. Dort wird feinstes Erfurter Bier gebraut. Im Sommer findet ihr dort den Stattstrand. Ein paar Meter weiter ist die „Halle 6“, ein weiterer Ort für Konzerte und verschiedenste Veranstaltungen. Schaut vorbei, vielleicht findet gerade wieder ein Flohmarkt statt oder es gibt Livemusik zu hören.
Mitten in der Mitte: Der Anger
Bei einem Besuch der Landeshauptstadt landet man irgendwann unweigerlich auf dem Erfurter Anger. Hier, zwischen Domplatz und Hauptbahnhof, befindet sich Erfurts zentraler Platz. Von dort aus erreicht man nicht nur schnell alle anderen Orte der Stadt (alle Straßenbahnlinien Erfurts kreuzen sich), der Anger bietet auch selbst einiges zum Entdecken. Der Anger ist gesäumt von Geschäften und Restaurants. Auf dem Platz befindet sich neben der Lorenz-, Kaufmanns- und Wigbertkirche auch das Ursulinenkloster, das bis heute aktiv genutzt wird. Wer mit einem Stadtbummel nicht viel anfangen kann, hat die Möglichkeit das Angermuseum zu besichtigen. Dort gibt es mittelalterliche sowie zeitgenössische Kunst zu bestaunen.
Die Altstadt entdecken: Erfurts kleine Mittelalter-Gassen
Nicht weit vom Anger entfernt liegt der Hirschgarten. Der kleine Park gegenüber der Thüringer Staatskanzlei ist nicht nur bei den Erfurter:innen sehr beliebt. Hier kann man sich im Sommer wunderbar mit einem Bier auf die Wiese chillen, oder die Stadttour beginnen. Vom Hirschgarten aus vorbei an der Kleinkunstbühne „DasDie“ gelangt man zur Langen Brücke. Dort befinden sich kleine Modeboutiquen, Restaurants, ein toller Laden mit handgemachter Seife und einiges mehr. Geht ihr weiter geradeaus, kommt ihr am Naturkundemuseum und der bei Erfutern beliebte „Altstadtkneipe Noah“ vorbei, die leckere Thüringer Küche anbieten.
Ganz in der Nähe findet ihr auch das „Studentenzentrum Engelsburg“. In dem historischen Gewölbekeller der Engelsburg finden regelmäßig Veranstaltungen statt, die nicht nur bei den Studierenden äußerst beliebt sind. Einen Steinwurf von der Engelsburg entfernt liegt die Waagegasse. Die schmale Gasse mit ihren beschaulichen Fachwerkhäusern ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch die Möglichkeit etwas zu Essen und zu Trinken. Im „Faustfood“ gibt es allerlei vom Grill, wenn ihr also Lust auf eine original Thüringer Rostbratwurst habt, dann seid ihr hier genau richtig. Gegenüber befindet sich der Speicher, eine Mischung aus Bar und Galerie, wo man bei angenehmen Ambiente den Abend verbringen kann. Am Ende der Waagegasse liegt die Alte Synagoge, in der sich heute kein Gotteshaus mehr befindet, dafür aber eine spannende Ausstellung rund um den „Erfurter Schatz“. Anschließend daran findet ihr euch in der Michaelisstraße wieder, besser bekannt als Erfurts „Kneipenmeile“. Hier reihen sich Bars und Restaurants aneinander und es findet sich für jeden Geschmack die passende Location.
Blumige Aussichten: Petersberg und ega
Am Fuße des Domplatzes wächst der Erfurter Petersberg in die Höhe. Hier liegt die „Zitadelle Petersberg“, Erfurts historische Stadtfestung. Hat man erstmal den langen Weg nach oben gemeistert, dann wird man dafür mit einem wundervollen Panorama über die Stadt belohnt. Auf dem Gelände des Petersbergs befindet sich die alte Defensionskaserne, ein Restaurant, Denkmäler, Rebstöcke für den Weinanbau und das Bundesarbeitsgericht. Wenn ihr mehr Lust auf Spaß und Abenteuer habt, dann könnt ihr die großen Schaukeln auf dem Petersberg aufsuchen. Die Schaukeln sind so gebaut, dass man das Gefühl hat über der Stadt zu schweben.
Ein weiteres Highlight Erfurts ist die ega, die „Erfurter Gartenbauausstellung“. Nicht umsonst trägt Erfurt den Beinnamen „Blumenstadt“. Die Ega ist im Südwesten der Stadt gelegen und problemlos mit dem Nahverkehr zu erreichen. Auf einer Fläche von 36 Hektar befinden sich verschiedene Ausstellungshallen, eine Sternenwarte und themenbezogene Gärten. Die ega ist ganzjährlich geöffnet und bietet euch einiges zum Anschauen. So gibt es neben dem größten zusammenhängenden Blumenbeet Europas auch noch den größten Kinderspielplatz Thüringens. Ein Ausflug zur ega ist gerade für Familien ein lohnendes Ziel.
Die Tigerente, Käpt’n Blaubär und Hein Blöd
Wer in Erfurt zu Besuch ist, dem fallen schnell die vielen bunten Figuren, wie die Tigerente oder der Sandmann auf. Erfurt ist Heimat des Kinderkanals, deswegen finden sich überall in der Stadt verteilt, berühmte Figuren aus dem Kinderfernsehen. Macht euch einen Spaß daraus, alle zwölf Figuren zu finden und schießt ein Foto zusammen mit euch und Bernd das Brot. Hier geht geht es zur Kika-Sonderseite.
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