Ob Gläserner Christbaumschmuck, die Weihnachtslieder „O Tannenbaum“ und „Alle Jahre wieder“, oder der Thüringer Stollen als einer der ältesten in Deutschland – es sind Traditionen, die zeigen, wie tief verwurzelt diese vorweihnachtliche Zeit im Land ist. In den Thüringer Städten gibt es 2022 besonders großen Grund zur Freude, denn endlich dürfen die Weihnachtsmärkte wieder wie gewohnt und im vollen Umfang stattfinden. So wird zum genussvollen Schlendern und Schlemmen zwischen Handwerkskunst, gebrannten Mandeln, Glühwein und Thüringer Bratwurst eingeladen. Dazu gibt es Live-Musik, geheimnisvolle Nachtwächterführungen und Programme für die ganze Familie.
Advent in den Thüringer Städten
Nachdem der Jenaer Weihnachtsmarkt wie auch in vielen anderen Städten in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, verbreiten nun wieder festlich geschmückte Hütten lauschige Stimmung in Jenas Innenstadt. Auf dem Marktplatz und in der Rathausgasse laden 50 Stände bis zum 22. Dezember zum Schlendern ein. Am Stadtmauerensemble zwischen Johannistor und Pulverturm herrscht wieder mittelalterliches Flair auf dem Historischen Weihnachtsmarkt – mit Vorführungen von Schmiedekunst bis Bogenschießen (bis 11. Dezember). Täglich um 17 Uhr er[1]tönen zudem die Klänge des Blasmusikvereins Carl Zeiss Jena e. V. beim traditionellen Turmblasen vom Jenaer Rathaus. Für Spaß und Unterhaltung sorgen nicht nur die Fahrgeschäfte des Weihnachtsrummels auf dem Eichplatz, sondern auch ein vielseitiges Bühnen- und Kinderprogramm mit Märchen, Marionetten, Tanz und mehr.
„Der Weihnachtsmann kommt zum Türchen öffnen selbst vorbei“
Bunt geht’s auch in der Kulturstadt Weimar zu. Bis 5. Januar 2023 heißt die „Weimarer Weihnacht“ Einheimische und Besucher aus nah und fern willkommen. Vom Rathausturm erklingen Weihnachtsmelodien, die große Pyramide dreht sich gleich neben der prächtigen Weihnachtstanne und der Weihnachtsmann kommt zum Türchen öffnen selbst vorbei. Das Kinderprogramm in der Märchenhütte und Chormusik in den Abendstunden sorgen für Wohlfühlpausen in der Adventszeit. Wer es sportlicher mag, dreht auf der Eisbahn auf dem Theaterplatz zu Füßen des Goethe- und Schiller-Denkmals bei passender Musik beschwingte Runden – in diesem Jahr wird sie aus energetischen Gründen aus Kunststoff sein. Kleine feine Adventsmärkte im Deutschen Bienenmuseum und in der Umgebung bieten viele Möglichkeiten, besondere Ge[1]schenke zu finden. Wer ganz Weimar kennenlernen möchte, schließt sich einer Stadtführung an: Die gibt es täglich zweimal und an den Adventssamstagen erweitert um Weimarer Weihnachtsgeschichten und einem Glas Glühwein.
Der Weihnachtsmarkt in Altenburg öffnet seine Tore bis zum 23. Dezember – es locken traditionelle kulinarische Angebote, eine Krippe mit lebenden Tieren und die stimmungsvoll geschmückte Tanne am Rathaus, von dessen Balkon die Bläser festliche Musik erklingen lassen, die kleine Bühne mit weihnachtlichen Programmen, der große Stuhl für den „betagten“ Weihnachtsmann, der jeden Tag da ist, und die kleine Eisenbahn, die ratternd ihre Runden durch den Märchenwald dreht. Immer freitags gibt es eine Glühweinparty mit DJ Steve Win.
Von Hand gefertigte Märchenfiguren
Auf dem Geraer Märchenmarkt, der täglich von 10 bis 20 Uhr öffnet, vollzieht sich ein sprichwörtlich sagenhaftes Treiben: 38 lebensgroße, von Hand gefertigte Märchenfiguren zieren die gesamte Innenstadt. An allen Adventswochenenden finden kostümierte Märchenführungen für Kinder statt – alternativ können sogar alle 14 Märchen auf dem Handy abgespielt werden, dafür wurden QR-Codes an den Figurengruppen platziert. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist die Beleuchtung auf dem gesamten Geraer Märchenmarkt auf LED umgestellt worden und wird ab 22 Uhr abgeschaltet.
Der Meininger Weihnachtszauber, der bis 22. Dezember Einzug hält, überrascht in diesem Jahr mit einem besonderen Konzept: mit einer Mischung aus gemütlicher Weihnachtsmarktatmosphäre und Discofeeling auf der Meininger Rollschuhbahn. Auf dem Marktplatz locken rund 30 festlich geschmückte Hütten mit einer Vielzahl kulinarischer Köstlichkeiten und einer feinen Auswahl an Geschenkideen. Die 250 Quadratmeter große Rollschuh[1]bahn ist nicht nur eine Alternative zum bisherigen Eisvergnügen auf Kufen, sondern durchaus ein Novum als Veranstaltungsformat mitten in der Stadt. Bis 8. Januar bietet das Spektakel auf Rollen buntes Programm. Die Besucher können sich auf eine Rollerdisco mit Live-DJ freuen. Das Mitbringen eigener Rollschuhe und Inline-Skates ist erlaubt.
Grimms Märchenwald
Nach zwei Jahren Pause findet auch der Weihnachtsmarkt in Gotha wieder statt, mit einem Wechsel an den neuen Standort rund um das historische Rathaus. Der frisch sanierte Hauptmarkt mit seiner historischen Fachwerksbebauung bietet eine einmalige Kulisse. Alle Weihnachtsmarkthütten wurden aufwendig saniert und im Aussehen einer mittelalterlichen Markthütte nachempfunden – ein Konzept, das an die Geschichte des Hauptmarktes in frühen Zeiten erinnern soll: als wichtiger Handelsplatz an der ViaRegia. Nicht nur die Hütten erstrahlen in neuem Glanz. Mehrere Feuerstellen, eine Räucherhütte für leckeren Fisch, internationale Spezialitäten und passende Händler runden den Handelsplatz auf dem oberen Hauptmarkt ab. Rund um den großen Weihnachtsbaum findet man „Grimms Märchenwald“. Ausgesuchte Märchen der Gebrüder Grimm werden auf großen Bildern gezeigt. Jeweils am Freitag ab 15 Uhr werden die Märchen durch einen Erzähler in Szene gesetzt und gelesen. Daneben gibt es Feuerstellen und Waldschenken zum gemütlichen Verweilen sowie Gothas „Fast-Wahrzeichen“, den beliebten Schwibbogen. Eine klimaneutrale Schlittschuhbahn lädt zum entspannten Treiben auf Schlittschuhen ein.
Der Rudolstädter Adventsmarkt „Schillers Weihnacht“ findet noch bis 26. Dezember statt. Bis zum 2. Weihnachtsfeiertag stellen Kunsthandwerker erzgebirgische Holzkunst, Drechselarbeiten und Schmuck aus. Zudem gibt es die Herrnhuter Weihnachtssterne und Spezialitäten aus einer Imkerei zu entdecken. Beim Rundgang können Glühweinsorten, die traditionell zubereitete Feuerzangenbowle, heißer Apfelwein und weitere leckere Getränke probiert werden. Dazu lassen sich schmackhafte süße und deftige Speisen in einer weihnachtlichen Atmosphäre kombinieren. Kinder werden mit einem nostalgischen Karussell, einer Eisenbahn und einem Stand zum Bogenschießen unterhalten. Zwischendurch kommt der Weihnachtsmann mit seinen Engeln zu Besuch.
Der Duft von frischen Mandeln und Waffeln
Die Stadt Sondershausen lädt vom 15. bis 18. Dezember auf dem Marktplatz zum traditionellen Weihnachtsmarkt ein. Über 20 Händler und Vereine werden dabei sein. Neben Live-Musik und weihnachtlichen Klängen sorgen Zuckerwatte, Schokofrüchte, Kinderpunsch, Glühwein, echte Thüringer Bratwurst, der Duft von frischen Mandeln und Waffeln für eine lauschige Stimmung. Für die jüngsten Besucher dreht sich ein Kinderkarussell, der Weihnachtsmann hat sich für die Nachmittagsstunden angemeldet.
Chöre, Tanzgruppen, Theaterstücke, Blechbläser und Livemusik stimmen die Gäste am 3. Adventswochenende weihnachtlich ein. Kulinarische und regionale Leckerbissen, Kunsthandwerk und ausgefallene Geschenkideen – auf dem Heiligenstädter Weihnachtsmarkt bieten die Stände bis 23. Dezember ein buntes Angebot. Ähnlich wie in Nordhausen, wo der traditionelle Weihnachtsmarkt rund um das Rathaus bis 20. Dezember einlädt. Hier reihen sich weihnachtlich geschmückte Holzhäuser aneinander und versprühen heimelige Weihnachtsstimmung. Das traditionelle „Türchen öffnen“ des Adventskalenders wird täglich 17 Uhr, mit wechselnden Fensterpaten aus der Region, am Alten Rathaus durchgeführt. An den Adventswochenenden findet der Handwerkermarkt auf dem Blasii Kirchplatz statt und rundet das Angebot ab. Die Kinder dürfen sich auf ein Karussell, den Märchenwald mit Hexenhaus und täglich ab 17 Uhr auf den Besuch vom Weihnachtsmann freuen. Weiterhin wird jeden Sonntag um 18 Uhr das Turmblasen vom Turm des Alten Rathauses den Weihnachtsmarkt in vorweihnachtliche Stimmung versetzen.