Christopher von Deylen, besser bekannt als Elektronik-Pop-Künstler Schiller, kommt am 14. Mai nach Erfurt. Neben Songs aus den vergangenen Jahren können sich die Konzertbesucher auf eine fulminante Lichtshow freuen. Wir haben mit ihm über seine Tour und Optimismus in der Musik gesprochen.
Dein neues Album trägt den Namen ,,Morgenstund“. Wie sehen deine Morgenstunden aus?
Meine Morgenstunden sehen sehr zurückgezogen und trotzdem aktiv aus. Ich stehe gern sehr früh auf, um genau diese magische Stunde wenn die Sonne aufgeht, wenn der Tag erwacht, zu erleben. Das ist für mich die schönste Zeit des Tages. Es fühlt sich tatsächlich immer wie eine Art Neuanfang an. Und diesen Neuanfang kann man alle 24 Stunden wieder fühlen. Das finde ich ganz großartig.
„Morgenstund“ als Albumtitel ist aber noch etwas umfassender gemeint. Da geht es weniger um die Uhrzeit, sondern eher darum, dass ein neuer Morgen neue Energie bringt und Neues ermöglicht. Was man sich vorgenommen hat, kann man dann anfangen, umzusetzen. Ich denke, das spiegelt sich auch in der Musik wider, da die Stücke sehr kraftvoll, sehr positiv geworden sind. Dem Ganzen liegt ein Optimismus zugrunde, den ich während des Komponierens empfunden habe.
Nach einer 20-jährigen Karriere mit Schiller kann man dich einen Veteranen der elektronischen Musik nennen. Doch du sagst, du fühlst dich wie ein Neuanfänger. Warum?
Mich interessiert insbesondere, was noch kommt. Ich glaube, es liegt mir nicht sonderlich, das Erlebte, das Erreichte zu verwalten oder immer wieder von vorn zu durchleben. Es gibt natürlich immer Momente, in denen man mit Freude an „ früher“ denkt. Da legt sich ein kurzzeitiges Schmunzeln auf mein Gesicht, doch kurz danach geht es weiter daran, die Zukunft zu gestalten. Die Vergangenheit war ja schon. Ich möchte das Meiste aus der Zeit machen, die mir gegeben ist.
Ein „ Veteran“ sehe ich da schon eher als Vergangenheitsverwalter. Dabei kommt die Neugier abhanden. Da aber die Neugier ein wesentlicher Teil meiner DNA zu sein scheint, hab‘ ich es aufgegeben, mich zu zügeln und habe mich voll und ganz meiner Rastlosigkeit hingegeben. Sie lässt mich immer wieder neue Akzente und Details erkennen, die sich in der Musik widerspiegeln. Und es fühlt sich nach wie vor richtig an. Das ist das, was im Kern Schiller immer Schiller sein lassen wird.
Schon viele verschiedene Künstler haben deiner Musik die Stimme geliehen. Wirst du beim Auftritt in Erfurt einen Sänger dabei haben?
Ja, es werden mehrere Sänger dabei sein. Wer es sein wird, ist momentan noch geheim. Ich bin gerade in den Proben. Denn die Stücke werden für die Tour, für das Live-Gefühl umarrangiert. Das braucht sehr viel Zeit. Man kann schon sagen, dass die Stücke neu komponiert werden.
Es wird aber trotzdem rein instrumentale Stücke geben?
Auf jeden Fall.
Dürfen die Gäste der kommenden Tour auch ein visuelles Spektakel erwarten?
Ja. Der Untertitel der Tour ist ja „ Es werde Licht“ und ich denke, dieses Mal wird es besonders gut gelingen, das Licht und die Musik zu verzahnen. Da die Stücke für die Tour neu formuliert werden, nehme ich mir besonders viel Zeit, um mich um die Lichtgestaltung zu kümmern. Auf das Zusammenwirken von Musik und Licht freue ich mich besonders. Sowohl das Akustische als auch das Visuelle machen ja das Konzerterlebnis zu etwas Besonderem.
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Text: Victoria Augener