Die artthuer hätte dieses Jahr vom 6. bis 8. November in der Messe Erfurt stattgefunden. Sie bietet Künstlern die Möglichkeit ihre Kunst auszustellen, zu verkaufen und sich mit anderen Künstlern zu vernetzen. Als Zuschauer hätte man Kunst betrachten, kennenlernen und kaufen können. Leider zwingt der Lockdown die Organisatoren vom Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. (VBKTh) zur Absage der Veranstaltung. Wir wollen euch trotzdem unser Interview mit Michaela Hirche von der VBKTh nicht vorenthalten – nicht zuletzt, weil es wichtig ist, der Kunst in diesen Zeiten eine Plattform zu bieten.
Das wievielte Mal hätte die artthuer in diesem Jahr stattgefunden?
Die artthuer – Kunstmesse Thüringen hätte dieses Jahr zum 12. Mal stattgefunden. Sie wurde 1998 gegründet und wird seither alle zwei Jahre vom Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. (VBKTh) organisiert, seit 2016 in Zusammenarbeit mit der Messe Erfurt.
Wie viele Aussteller gibt es und wie viele Bewerber gab es?
Die Bewerberzahl war viel höher als es unsere Standplanung zuließ, wir konnten leider nicht allen Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit zur Beteiligung geben. An 115 Messeständen werden aber etwa 150 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke zeigen. Neben den Künstlerständen gibt es Informationsstände von Kulturorganisationen und Kultureinrichtungen, Stände von Thüringer Galerien und auch Stiftungen, die ihre Preisträger und Stipendiaten ausstellen. Neu als Gast ist die Kunstmesse HAL ART, die mit ihrer Präsentation zum nächsten Termin nach Halle/Saale einlädt.
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Worauf wird bei der Auswahl geachtet?
Die Auswahl trifft eine große Fachjury, die alle Bewerbungen sichtet und unter dem Aspekt der künstlerischen Qualität und Vielfalt mit Stimmenmehrheit auswählt. Die Zuordnung der einzelnen Stände basiert auf dem Gesamtbild der Messe, das die vielfältige Kunstlandschaft in Thüringen widerspiegeln soll.
Kunst ist ein weiter Begriff. Auf was können sich die Besucher bei einer artthuer freuen?
Es werden schätzungsweise 4000 Kunstwerke aller Genre gezeigt, besonders Malerei, Druckgrafik, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografie, aber auch Schmuck und Objekte aus Keramik, Glas, Holz, Metall oder Textil. Auch konzeptuelle Kunst, Performance oder Video sind Arbeitsgebiete unserer Ausstellerinnen und Aussteller, über die sie informieren.
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Hätte es neben der Ausstellung ein Programm geben?
Natürlich steht für uns das Rahmenprogramm als ein wichtiger Punkt auf der Messe im Fokus. Die artthuer – XII. Kunstmesse Thüringen soll nicht als die Messe im Jahr der Pandemie in Erinnerung bleiben, sondern als die Messe von Preisträgerinnen und Preisträgern. Noch keine artthuer – Kunstmesse Thüringen war jemals Podium für so viele Preise und Auszeichnungen, so wird der Preis der Stiftung Jung vergeben, der Kunstpreis der artthuer, der Publikumspreis, die Stipendiaten der Stiftungen stellen sich vor, usw.
Die Aktionen von „Gnadenlos Schick“ sind ebenso eingeplant wie der Publikumsliebling „Illumat“. Zudem gibt es die Videolounge, Gesprächsforen, und – auch in diesem Jahr – ein Angebot von maßgeschnittenen Führungen. Parallel wird es immer wieder Hinweise und Einblicke in Ausstellungen und Projekte des VBKTh geben.
Die artthuer – Kunstmesse Thüringen öffnet dem passionierten Sammler ebenso wie dem ambitionierten Neueinsteiger viele Möglichkeiten, Kunst zu erwerben. So hält die Galerie des VBKTh mit der Messe-Edition ein exklusiv für die artthuer – XII. Kunstmesse Thüringen entwickeltes Angebot von Kunstwerken in Kleinserien und Auflagen zu Vorzugspreisen bereit. Eine Grafikmappe in limitierter Auflage versammelt Arbeiten der Preisträger des von der SV SparkassenVersicherung traditionell zur artthuer – Kunstmesse Thüringen ausgelobten Kunstpreises.
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Wie kam es eigentlich zur Gründung der artthuer? Warum ist die artthuer wichtig für Thüringen, vielleicht auch gerade in Anbetracht der aktuellen Lage?
Seit 1998 veranstaltet der VBKTh im Abstand von zwei Jahren die artthuer – Kunstmesse Thüringen als Produzentenmesse. Thüringen als Flächenland hat keine Galerielandschaft wie Regionen mit Industrie und Großstädten, so dass hier zwar die Arbeitsmöglichkeiten gut sind, aber die Verkaufsmöglichkeiten für Kunst nicht adäquat vorhanden sind. Und gerade aktuell, wo durch die Unsicherheiten in der Corona-Pandemie viele Ausstellungsorte und Galerien nicht öffnen konnten, Verkäufen und andere Aufträge ausfielen, ist die artthuer besonders wichtig.
Im Jahr seines 30-jährigen Bestehens stellt sich der VBKTh mit der artthuer dadurch natürlich besonderen Herausforderungen. Die Entscheidung, sie in Zeiten der Pandemie durchzuführen, traf der Verband vor dem Hintergrund seines Selbstverständnisses als Unterstützer seiner Künstlerinnen und Künstlern sowie als Ermöglicher von Projekten. Es geht darum, Kunst endlich wieder öffentlich zeigen und erleben zu können; es geht um die Möglichkeit, sich direkt zu begegnen und auf Augenhöhe auszutauschen.
Auf der Grundlage eines soliden Hygienekonzepts, das in Kooperation mit der Messe Erfurt erstellt wurde, öffnet der VBKTh vom 6. bis 8. November 2020 die Türen für die größte Kunstmesse Mitteldeutschlands. Drei Tage lang wird die Halle 3 auf der Messe Erfurt ein Treffpunkt sein für Kunst in und aus Thüringen. Auch die 12. artthuer – Kunstmesse Thüringen wird in bewährter Form gleichzeitig die etablierte Verkaufsmesse sowie Informations- und Kontaktbörse für Kunstfreunde, Galerien und Museen sein.
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