Eine Weltpremiere können die Thüringer am 27. Oktober in Erfurt erleben. Die neue Busch Company präsentiert ihre neue Show Bühnenjazz! Comedy, magische Merkwürdigkeiten und Musik. Mehr Kleinkunst geht nicht. Die Company besteht aus Bernd Busch (Anarcho-Clown und Komiker), Alexander Merk (Zauberkünstler) und Tommy Feiler (Die Gitarre). Der Erfurter Komiker, Comedian und Clown Bernd Busch, bereits erfolgreich unter anderem auf dem Mailänder Clownsfestival, dem Humorfestival Velden, im Schmidt Theater Hamburg und mehr, hat sich ein paar Minuten Zeit genommen und uns eine Audienz gewährt.
Hallo Bernd, erklär uns doch mal, was die Busch Company eigentlich ist?
Die Company besteht aus dem Musiker Tommy Feiler aus Erfurt, den Zauberkünstler Alexander Merk aus Berlin, der mehrfacher Deutscher Meister in der Magie war und auch in seiner Sparte Weltmeister ist, und Bernd Busch. Das bin ich. Wir präsentieren gemeinsam eine völlig neuartige Show mit Comedy, Magie und Livemusik. Wir selbst nennen es Bühnen-Jazz.
Wie seid Ihr darauf gekommen, jetzt Bühnen zu „bejazzen“?
Wir lieben alle drei Jazzmusik. Deshalb wollten wir in unserer Show nicht mit irgendwelchen Pop- oder Instrumentalsongs arbeiten. Bei uns gibt’s Jazz- und Latino-Musik, die unsere Nummern auf eine andere Ebene heben.
Ihr sagt, ihr zeigt eine komisch-magische Show, die einzigartig ist in der deutschen Kleinkunst-Szene. Was heißt das? Musiker Tommy ist im Hintergrund, während du und Alexander im Vordergrund zu sehen seid und ihr die Show abzieht – oder wie darf ich mir das verstehen?
Wir legen Wert darauf, dass unser Musiker nicht nur Begleiter ist und im Hintergrund agiert, sondern dass er ein gleichberechtigter Bühnen-Partner ist. Zur improvisierten Musik, die im Moment entsteht, entsteht auch improvisierte Komik und Zauberei. Unter anderem lasse ich mich von Tommy musikalisch begleiten. Ich spiele Musikinstrumente, die gar keine sind.
Du selbst sagst von dir, du bist Anarcho-Clown. Was macht eigentlich ein Anarcho-Clown?
Klauen (lacht). Ein Anarcho-Clown schlägt gerne mal über die Stränge. Dabei testet er die Grenzen zwischen Publikum und sich selbst. Er ist nicht der Clown, der Streicheleinheiten verteilt, der Lyriker auf der Bühne ist. Ein Anarcho-Clown arbeitet mit viel Interaktion, Tempo und zum Teil mit Provokation.
Wie muss ich mir das vorstellen?
Sagen wir so: Es ist eine Mischung aus Komik, Clownerie und Comedian. Und eines ist sicher. Ich sollte nicht zu Kindergeburtstagen eingeladen werden (lacht).
Du bist schon seit DDR-Zeiten dabei. Wie kamst du eigentlich zur Comedy?
Durch das Musikpädagogik-Studium. Ich selbst spiele Klavier und Ukulele und hatte mich schon immer für Clownerie interessiert. Damals ging ich in jeden Zirkus, der bei uns Halt machte. Ich war dabei, wenn sie den Zirkus aufbauten und abbauten. Ich wollte schon immer zum Zirkus, konnte es aber meinen Eltern nicht verklickern. Mein Vater ist Musiker und meine Mutter war Russischlehrerin. Später bin ich dann Musiklehrer geworden – als Kompromiss quasi. Als mein Studium beendet war, versuchte ich als Amateur-Clown zu arbeiten. Vorwiegend mit Kinderprogramm. 1986 bekam ich eine Profizulassung als Clown – oder besser: als staatlich geprüfter Unterhaltungskünstler der Deutschen Demokratischen Republik.
Erzähl mir mehr über die Genese eurer Company.
Alexander Merk und ich standen schon ein paar Male zusammen auf der Bühne. Tommy Feiler kannte ich über 1000 Ecken. Während der Coronazeit kam mir die Idee, einen Bratwurst-Song zu schreiben und zu produzieren. So traf ich Tommy im Studio. Als ich bei ihm war, fragte ich ihn, ob er einen Musiker kenne, der mit einem Kleinkunst-Programm auf Tour gehen würde. So sind wir zusammengekommen und spielten daraufhin erstmals spontan auf der BUGA im vergangenen Jahr. Damals noch sehr auf Zuruf und improvisiert. Nach vielen intensiven Proben sind nun neue gemeinsamen Nummern entstanden, die wir erstmals bei der 120-minütigen Show in Erfurt zur Aufführung bringen.
Ihr zeigt unter anderem Bühnenklassiker im neuen Gewand. Was für Klassiker sind das?
Zum Beispiel haben wir den Klassiker „Zick-Zack“ ausgegraben, bei dem eine Frau in einer Kiste liegend, durch eine Säge im Zentrum des Körpers in zwei Teile geschnitten wird. Danach bewegt man Unterkörper und Oberkörper voneinander weg. Später wird die Tür geöffnet und die Frau kommt im Ganzen wieder raus. Bei unserem Trick erscheint dann etwas ganz anderes …
Ihr habt die alten Klassiker abgewandelt?
Ja. Viele Menschen kennen diese Nummern schon. Deshalb ändern wir sie ab. Wir wollen eine zeitgemäße Show präsentieren.
Im Oktober zeigt ihr dann euer neues Programm als Weltpremiere?
Ja, wir nennen es Weltpremiere. Natürlich spielen wir schon ein Jahr zusammen. So probierten wir als Gruppe bereits vieles aus. Manche Ideen haben wir verfeinert und ausgebaut, andere verworfen. Jetzt, kurz vor der Angst, haben wir sogar eine völlig neue Idee entwickelt, die wir bei der Premiere auf die Bühne bringen.
Vor Corona warst du mit deinem Sohn unterwegs. Wie ist es da, jetzt in neues Gefilde aufzubrechen?
Etwas Neues auszuprobieren, finde ich super. Ich fühle mich dabei wohl, zu überprüfen, was man kann, was man nicht kann und was man machen will. Und ich möchte natürlich immer neue Dinge ausprobieren. Alex, Tommy und ich haben zu dritt wirklich wahnsinnig viel Spaß, weil wir viele Nummern gemeinsam entwickelten. Mittlerweile sind wir gute Freunde geworden.
Wie kann man ich mir das vorstellen, wenn ihr etwas gemeinsam entwickelt?
Es kann sein, dass irgendjemand ein Requisit anbringt, das können Jonglierkeulen oder ein Zauber-Requisit sein. Dann überlegen wir gemeinsam, wie wir das einbauen, entwickeln die Ideen, und Tommy versucht dazu zu improvisieren. Es kann auch umgedreht passieren, dass wir über die Musik zu einer Idee kommen. Wenn wir dann einig sind, dass es eine gute Nummer ist, kommt sie in die Show.
Du warst als Künstler schon überall auf der Welt unterwegs. Wollt ihr als Gruppe da anknüpfen?
Wie geht es nach Erfurt weiter? Wir spielen im Dezember in Bremerhaven Weihnachtsvarieté. Das wird besonders, weil wir dort zu dritt Gastgeber sind und noch einen Artisten eingeladen haben. Anfragen bekamen wir aber bereits bis ins Jahr 2024. Natürlich gibt es zudem noch ganz bestimmte Häuser, in denen wir spielen und Festivals, an denen wir teilnehmen möchten. Zum Beispiel das Theater Festival in Avignon. Wir haben ganz viele Orte auf der Karte.
Warum sollte kein Thüringer sich den Auftritt am 28. Oktober entgehen lassen?
Weil man als Thüringer die Chance hat, eine einzigartige Show zu sehen, die aus Thüringen kommt, die vor den Thüringern gemacht wird und bewusst vielleicht sogar am Ende als Zugabe, obwohl es so eine komisch-magische Show ist, es vielleicht sogar noch ein Bratwurst-Lied als Zugabe gibt.
Hard Facts:
- Wann: 27. Oktober 2022
- Wo: Erfurt | Zughafen | Halle 6
- Tickets findest du hier!
- Hier ist die Homepage!
- Social Media: Facebook | Instagram
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