Pünktlich mit dem langsamen Erwachen der Natur eröffnete das Deutsche Gartenbaumuseum die neue Ausstellung „Garten! Vom Paradies ins Einkaufsregal“. Mit der Eröffnung der Ausstellung wird das Vorhaben „Aktualisierung und Sanierung des Deutschen Gartenbaumuseums“ erfolgreich abgeschlossen. Grünes Licht für dieses Projekt erhielt die Stiftung Deutsches Gartenbaumuseum Ende 2016. Ziel war es, das Museum attraktiver, nachhaltiger und barrierefrei zu gestalten. Die Cyriaksburg ist nun zu einem zugkräftigen Museumsstandort avanciert: neben der neuen Ausstellung können die Besucher*innen ungewöhnliche Orte im historischen Gebäude neu entdecken – wie der unterirdische Brunnen und Gängen.
Deutsches Gartenbaumuseum in Erfurt zeigt neue Dauerausstellung
„Mit einer Förderung von 3,6 Mio. Euro für die Sanierung des Hauses bekennt sich das Thüringer Landwirtschaftsministerium klar für das Museum in Erfurt. Als Garten- und Blumenstadt ist Thüringens Landeshauptstadt der prädestinierte Standort für das einzigartige Deutsche Gartenbaumuseum. Mit Stadtgrün, urbane Landwirtschaft und integratives Gärtnern greift das Museum moderne Themen auf, die gesellschaftspolitisch bedeutend sind“, sagt Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij.
Investitionen für nationale Kultureinrichtungen
Insgesamt standen der Stiftung knapp 6,6 Mio. Euro zur Verfügung. Damit wurde die Dauerausstellung vollständig überarbeitet, die Außenanlagen und Haustechnik erneuert, die Energieeffizienz verbessert sowie das historische Gebäude nahezu barrierefrei gemacht. Gefördert wurde das Vorhaben neben dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft auch von der Thüringer Aufbaubank im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt 2020 im Rahmen des Bundesprogramms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“.
„Nun folgt eine aufregende Zeit: ich möchte das Deutsche Gartenbaumuseum zu einem offenen, lebendigen und vor allem relevanten Ort machen. Gemeinsam mit Partnern*innen aus Thüringen und Deutschland sowie mit der Stadtgesellschaft soll nun weiter an dem Profil des Museums gearbeitet werden.“ sagt Ulrike Richter, neuer Vorstand der Stiftung und Leiterin des Museums. So sollen neue Formate erprobt werden: das Museum möchte ihre Mauern verlassen und verstärkt in Schulen gehen und den öffentlichen Raum erkunden. Das Museum möchte darüber hinaus Gastgeberin für Diskussion aktueller Themen sein – so soll beispielsweise im Juni nach der Zukunft Erfurts als Blumen- und Gartenstadt gefragt werden.
Was versteht man unter Gartenbau
Mit der neuen Ausstellung werden neue Maßstäbe gesetzt. Eine farbenprächtige Szenografie, die stets den Besuchern mehrere Erkundungswege anbietet, intuitive Spiele in den einzelnen Themenräume, die komplexes Wissen einfach erklären, und auftauchende Wegbereiter*innen des Gartenbaus, die die Besucher durch die Ausstellung lotsen: eine Präsentation die sich an jeden und allen Alters richten soll. „Was versteht man unter Gartenbau? Was hat dies mit meinem Alltag zu tun? Die neue Ausstellung lädt alle Gartenliebhaber*innen, Kleingärtner*innen, Konsument*innen von Gartenbauprodukten herzlich ein, die große und reiche Welt des Gartens zu erkunden.“ so Alieda Halbersma, Projektleiterin der Ausstellung.
Das Deutsche Gartenbaumuseum in Erfurt ist kein Museum im herkömmlichen Sinne. Vielmehr ist es ein Ort für Freunde des Gartens und Gärtnerns, für Konsumentinnen und Konsumenten von Gartenerzeugnisse, um sich der Frage nach der zukünftigen Nutzung von Pflanzen für unsere Bedürfnisse zu stellen. Dies erfolgt theoretisch-spielerisch in den Ausstellungen und Veranstaltungsformaten oder ganz praktisch-alltäglich im eigenen Museumsgewächshaus. Das Museum in der denkmalgeschützten Cyriaksburg liegt oberhalb der Altstadt Erfurts im egapark im ehemaligen Kulturpark Cyriaksburg und ist einzigartig in Deutschland.