Das Kabarett „Die Arche“ geht neue Wege. Für das Stück „Die Blumen des Bösen“ nutzt das Kleinkunsttheater aus Erfurt erstmals das Internet, um das Programm an den Mann und die Frau zu bringen. Wir sprachen deshalb mit Regisseur Harald Richter über Blumen, Experimente und bösartigen Nettigkeiten.
Das neue Stück heißt „Die Blumen des Bösen“. Wovon handelt es und hat es etwas mit der BUGA zu tun?
Wir haben bei der Ideenfindung in Anbetracht des nahenden BUGA-Jahres natürlich nach einem Titel und Inhalt gesucht, der dann passend sein würde. Man kann aber nicht sagen, dass wir mit „Die Blumen des Bösen“ ein reines BUGA-Stück geschaffen haben. Wir wollten allerdings den Anlass nutzen, unsere Besucher und die zu erwartenden Touristen mit der Blume als Thema anzusprechen.
Inhaltlich greifen wir ein Setting auf, das wir bereits in einem älteren Stück, der „Männerwirtschaft“, inszeniert hatten, und zwar eine Männer-WG, bestehend aus Dennis und Bernd. Diese sitzen zusammen, kommen als WG-Mitbewohner miteinander ins Gespräch und versuchen darin, jeder auf seine Weise „ihre“ Coronazeit – also ihre Erfahrungen, Gedanken und Sorgen – zu verarbeiten. Dies bildet den thematischen Rahmen, der dann von den einzelnen Nummern getragen wird. Es geht etwa um die „Sprache der Blumen“, es wird einen Blumen-Sketch über den Garten, einen sarkastischen Gärtner etc. geben, verwoben durch thematisch passende Lieder. Ich möchte hier selbstverständlich nicht zu viel verraten, aber kann versprechen, es wird sehr amüsant.
In der Ankündigung ist von bösartigen Nettigkeiten die Rede. Welches widersprüchliche Lob gibt es im Stück denn zu erleben?
Im Grunde sind dem Kabarett ja bösartige Nettigkeiten immanent, aber wir haben tagespolitisch aktuell einige Spitzen eingebaut, die schon – wie die Dornen der Rose – etwas stechen werden. Etwa die Nummer „Deutschland sucht den starken Mann“, in Anlehnung an ein bekanntes Sendeformat; bei uns geht es darin um einen jungen emporstrebenden Mann, der niedergemacht wird. An anderer Stelle wird Bernd als Hobbygärtner eine grandiose Idee entwickeln, die Gunst der Stunde für sich zu nutzen. Eben auch in dieser Zeit – das Thema „Kapitalismus und Geld“ ist etwas, woran wir uns als Kabarett gut abarbeiten können. Und nicht zu vergessen sind unsere Lieder, die werden es auch in sich haben.
Das Stück ist online zu sehen. Zumindest bis zum 16. Mai. Können wir es danach live erleben?
Nun, es war ja mal als „normales“ Stück angedacht, also normal im Sinne von Bühne mit Kabarettisten und Publikum davor. Nun haben wir es situationsbedingt aber gewagt, einen Kabarettabend vor der Kamera zu bestreiten. Im Fernsehen ist das ja nichts Ungewöhnliches, für uns als bisher reines Live-Kabarett aber schon. Insbesondere die technische Umsetzung ist für unser Team eine große Herausforderung. Alle arbeiten hart an der Realisierung und wir hoffen, dass das Stück vor der Kamera funktioniert. Gerade für das Publikum, das uns kennt, etwa normalerweise regelmäßig bei uns zu Besuch ist, gerade für sie wird es sicher ein etwas anderes Erleben sein. Noch eine kleine Innovation wird es sein, dass wir unseren neuen Kollegen Nicolas Jantosch mit diesem Stück nun stärker eingebunden haben. Es wird spannend werden – für alle Beteiligten.
Wer spielt neben Nicolas noch mit und wird das Stück auch nach dem 16. Mai noch zu sehen sein?
Spielen werden der eben erwähnte Nicolas Jantosch (als Dennis) und Andreas Pflug (als Bernd), die von unseren beiden Musikern Daniel Gracz am Klavier und Burkhard Wieditz am Schlagzeug begleitet werden. Nach der Verfügbarkeit des Stückes auf unserer Website bis 16. Mai ist geplant, – und darauf hoffen wir sehr – dass es dann endlich live auf unserer Bühne und den Bühnen der BUGA zu erleben sein wird.
Wie alle kulturellen Einrichtungen ist auch die Arche von der Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Deshalb freut sich das Team in diesen Tagen über jede Unterstützung. Wer spenden will, kann das gerne machen.
„Unser Konto bei der Sparkasse Mittelthüringen (auch für Spenden):
IBAN: DE87 8205 1000 0130 0794 48
BIC: HELADEF1WEM
Eine Spendenquittung senden wir Ihnen gern zu, geben Sie dazu Ihre Kontaktdaten auf dem Überweisungsträger mit an, oder senden Sie eine E-Mail an: info@kabarett-diearche.de. Danke sagt Ihr Arche-Team!“
Hard Facts
- Das Stück auf der Homepage: www.kabarett-diearche.de
- Bis zum 16. Mai ist das Stück online zu sehen
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