Synagogen sind nicht nur ein Rückzugsort für viele religiöse Menschen, sondern auch ein Ort der Begegnung und der Kunst. Wir haben für euch Termine für Ausstellungen in der alten und der kleinen Synagoge ein Erfurt 2023 herausgesucht.
Alte Synagoge: In and Out, Between and Beyond. Jewish Daily Life in Medieval Europe
bis 4. Juni 2023
in Kooperation mit der Hebrew University Jerusalem. Die Ausstellung wurde von der Forschungsgruppe Beyond the Elite: Jewish Daily Life in Medieval Europe an der Hebrew University Jerusalem unter der Leitung von Prof. Elisheva Baumgarten konzipiert. Ausgehend von den Forschungsergebnissen der Gruppe schufen sieben israelische Künstler zeitgenössische Arbeiten, die sich mit den verschiedenen Aspekten des alltäglichen Lebens jüdischer Gemeinden im mittelalterlichen Aschkenas auseinandersetzen. Die von Dr. Ido Noy kuratierte Ausstellung ist 2022 erstmals außerhalb von Jerusalem zu sehen – in der Alten Synagoge Erfurt, wo sie in der Dauerausstellung in Dialog mit den authentischen Zeugnissen mittelalterlichen jüdischen Alltagslebens treten wird.
Kleine Synagoge: Jüdisches Leben in Erfurt im 19. und 20. Jahrhundert
Neue Dauerausstellung in der Begegnungsstätte. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts bekamen Juden erstmals seit dem Mittelalter wieder die Möglichkeit das Bürgerrecht der Stadt Erfurt zu erlangen. Erfurt wurde ein wichtiger Industriestandort, die Zahl der Jüdinnen und Juden in der Stadt stieg stetig an – sie fanden ihren Platz in der Gesellschaft der Stadt, nahmen wichtige Rollen in Kultur, Wirtschaft und Politik ein. Der Holocaust beendete die Blütezeit der Gemeinde. In der DDR entstand der einzige Synagogenneubau der DDR, die Gemeinde verschwand jedoch fast. Die neue Dauerausstellung in der Kleinen Synagoge zeigt die wechselvolle Geschichte der Erfurter jüdischen Gemeinde anhand ihrer Mitglieder, sowie den Synagogenbauten, die exemplarisch für Wachstum und erzwungenen Niedergang der Gemeinde stehen.