Thüringen glänzt golden. Ein breites Bündnis an Kulturakteuren hat zur Aktion „Gold statt braun“ am 8. Mai aufgerufen, um ein gemeinsames Zeichen für den Frieden zu setzen. Hunderte Kulturorte, Vereine, Initiativen und gesellschaftliche Gruppen im Freistaat beteiligen sich, indem sie mit der Symbolik der goldenen Rettungsdecke ihre Orte zum Glänzen bringen. Was 2020 in Erfurt begann, ist mittlerweile in weitere Thüringer Städte geschwappt. Akteure aus Eisenach, Erfurt, Weimar, Jena und Gera wollen 2022 mit „Gold statt braun“ ein gemeinsames Zeichen gegen Hass und Hetze, Rassismus, Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Diskriminierung setzen.
„Gold statt braun“ in Thüringen
In einem Aufruf schrieb das Bündnis aus Kulturakteuren: „Nach dem 8. Mai 1945 hieß es – Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus. Mit dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine kommt nach 23 Jahren erneut der Krieg nach Europa zurück, mit vielen Toten und Geflüchteten. Während des Zweiten Weltkriegs befreite die 1. Ukrainische Front das Vernichtungslager Auschwitz, sie besiegte in Berlin die Deutschen und damit das Naziregime. In der 1. Ukrainischen Front kämpften Jüdinnen und Juden gemeinsam mit Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine. Auch litten sie gemeinsam in den deutschen Konzentrationslagern. Umso schrecklicher ist die Tatsache, dass mit Boris Romantschenko einer der letzten ukrainischen KZ-Überlebende von russischen Bomben getötet wurde. Unsere Forderung am 8. Mai muss deshalb auch heißen – Die Waffen nieder!“
Goldenes Band
Bei der Aktion „Gold statt braun“ am 8. Mai sind alle Künstler und Künstlerinnen, Kulturakteure, Kulturinitiativen, Gruppen, Kulturbetriebe und Privatpersonen aufgerufen ein „Goldenes Band“ zu knüpfen. Mit goldenen Rettungsdecken an zahlreichen Häuserfassaden, Läden, aus Fenstern von Wohnungen und Ateliers soll das sichtbar werden. Die goldenen Rettungsdecken, vor fünf Jahren von dem Netzwerk „Die Vielen“ eingeführt, sind das verbindende Element von Kulturinstitutionen und Aktiven der Kunst und Kultur. „Als Symbol der Rettung Geflüchteter an den Küsten des Mittelmeeres prägten sie unser mediales Bewusstsein. Sie sind ein Zeichen für das Recht auf Asyl, für die Solidarität mit allen, die auf der Flucht sind. Sie stehen für das Streben nach einem glänzenden Leben für Alle“, wie es in einer Mitteilung des Aktionsbündnisses heißt.
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Zudem wird es am 8. Mai in den beteiligten Städten verschiedene Aktionen im öffentlichen Raum geben. Von Demos über Livemusik bis hin zu Graffiti-Aktionen soll an dem Tag viel passieren. Hiermit und den zahlreichen Orten, die Golddecken zeigen, werde laut der Initiatoren von „Gold statt braun“ hervorgehoben, dass es viele Akteure gibt, die sich gegen Rechtsextremismus positionieren und für kulturelle Vielfalt einstehen. Der Aktionstag stehe zudem für ein vielfältiges, freiheitliches Kunst- und Kulturverständnis. Es steht für die Unabhängigkeit der Kultur sowie für eine gemeinschaftliche und solidarisierende Antwort aus der Kunst- und Kulturlandschaft auf Versuche rechter Gruppierungen und Parteien, Menschen auszugrenzen, Hass zu säen und Kultur zu beschneiden. „Und es steht für das Erinnern“, so die Initiatoren: „Wie die im vergangenen Jahr gestorbene Shoa-Überlebende Esther Bejarano formulierte: ‚Dass Auschwitz nie wieder sei – und dieses Land sich ändern muss.‘
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