Der Erfurter Kunstverein zeigt im Jahr seines 30-jährigen Jubiläums die junge Leipziger Künstlerin Luise von Rohden. Unter dem Titel „Handzüge“ präsentiert sie ihre teils großformartigen Tuschezeichnungen auf Papier erstmals im musealen Kontext. Ausstellungsort ist die Kunsthalle Erfurt, für die sie exklusiv Werke in wandfüllender Größe anfertigt. Zu sehen ist die Werkschau vom 14. Juni bis 26. Juli, wie es in einer Mitteilung der Stadt Erfurt heißt.
Luise von Rohden in der Kunsthalle Erfurt
Luise von Rohden (*1990 in Gotha, Thüringen) gehört zu einem Feld junger Künstler_innen, die sich das klassische Medium Zeichnung erfolgreich neu aneignen und interpretieren. Ihre ungegenständlichen Zeichnungen bestehen aus nachvollziehbaren einfachen Strichen, die meist nur eine Richtung, eine ähnliche Breite und ähnliche Farbigkeit haben. Sie streben nicht danach, besonders gekonnt oder raffiniert auszusehen. Vielmehr sind sie das, was sie sind – Spuren einer Bewegung. Dennoch verwandeln sie sich mitunter in etwas anderes, in etwas Wesenhaftes oder Landschaftliches. Letztlich zeigt sich in diesen permanent nach Reduktion strebenden Zeichnungen, die Komplexität des scheinbar Einfachen.
Das Prinzip der Wiederholung
Mit Konsequenz wendet Luise von Rohden dabei das Prinzip der Wiederholung an; bei der Aneinanderreihung der Striche auf dem einzelnen Papierbogen sowie der Findung spezieller zeichnerischer Situationen, die von ihr immer wieder variiert werden. Mit Tusche arbeitet sie auf großformatigen Blättern. Das Material bestimmt die Farbigkeit, die auf der Klaviatur der Grautöne von lichtem Hell bis zu einem tief dunklen Anthrazit reicht.
Eine neue Werkreihe in der Kunsthalle Erfurt
„Neben ihrem bekannten Kanon an monochrom grauen Bildern, wird Luise von Rohden in der Kunsthalle Erfurt eine neue Werkreihe aus farbiger Tusche zeigen. Es sind feinschichtige Transparenzen aus Gelb, Rot und Blau, mit denen sie ihre Bildsprache gezielt weiterentwickelt. Erstmals und exklusiv dürfen wir in Liniensysteme auf Papierbahnen von bis zu vier Metern Breite eintauchen.“, sagt der Kurator Philipp Schreiner über die Besonderheiten dieser Ausstellung des Erfurter Kunstvereins.
Der Werdegang der jungen Künstlerin
Luise von Rohden studierte von 2009 bis 2015 Bildende Kunst und Kunstvermittlung u.a. bei Prof. Una H. Moehrke an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. 2013/2014 ging sie für ein Semester zum Studium der traditionellen Chinesischen Tuschemalerei an die Academy of Fine Arts Tianjin nach China. Seit 2015 ist sie Lehrkraft an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Sie lebt und arbeitet in Halle (Saale) und Leipzig.
Luise von Rhoden wird eine Einzelpräsentation ihrer Werke ermöglicht
Mit der Ausstellung durch den Erfurter Kunstverein wird der jungen Künstlerin erstmals eine Einzelpräsentation ihrer Werke im musealen Kontext ermöglicht .Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, der in der Kunsthalle Erfurt erworben werden kann. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Erfurter Kunstvereins e.V. und der Kunsthalle Erfurt. Sie wird gefördert von der Kulturstiftung Thüringen, der Sparkassenstiftung Erfurt und der Liebelt-Stiftung, Hamburg.
Hard Facts:
- Was? Ausstellung: Luise von Rohden. Handzüge.
- Wann? Öffnungszeiten: Di – So 11 – 18 Uhr | Do 11 – 22 Uhr
- Wo? Kunsthalle Erfurt | Fischmarkt 7 |