Volker Klüpfel und Michael Kobr gehen mit ihrem ersten Thriller auf Lese-Tour. Ihr neuer Titel „Draussen“ aus dem sie auch am 11. Februar im Kulturhaus Gotha lesen, ist härter und spannender als je zuvor. Wir haben mit dem Bestsellerduo vorab gesprochen.
Ihr habt Ende 2019 euren ersten Thriller „Draussen“ veröffentlicht, aus dem ihr auch in Gotha lest.
Wovon handelt er abstrakt gesehen?
Klüpfel: Abstrakt gesehen ist es eine Coming-of-Age Geschichte eines Mädchens, das zur jungen Frau wird. Allerdings unter Extrembedingungen: Sie muss die erlernten Kampfkünste dazu benutzen, um für ihr Leben zu kämpfen.
Wie kommt man vom Krimi-Genre á la Kluftinger zum Thriller Genre?
Klüpfel: Also so weit ist es ja gar nicht. Wenn man bei Kluftinger den Humor weglässt, hat man einen Krimi. Dann noch den Ermittler weg, keine Tat im eigentlichen Sinne, die es aufzuklären gilt, sondern eher ein Geheimnis, das in der Vergangenheit liegt und die Leben der Protagonisten bedroht… und schwupps hat man einen Thriller.
Kobr: Es war einfach wunderbar erholsam, sich ganz neue Hauptfiguren ausdenken zu können, die nicht schon je eine komplette Lebensgeschichte mit sich rumschleppen…
Was war eigentlich der bisher größte Thriller in eurem Privatleben/Welches Erlebnis hat euch privat am meisten gethrillt?
Klüpfel: Mit Michi ist jeder einzelne Tag ein Thriller!
Kobr: Oh, wusste gar nicht, dass du mich so aufregend findest … Also mir hätte man in Paris mal beinahe meine Spiegelreflexkamera gestohlen. Glaub ich zumindest. Das war ganz schön aufregend. Ehrlich!
Gibt es ein weiteres Genre, das ihr mal angehen wollt?
Klüpfel: Ja, experimentelle Lyrik. Ne, Quatsch, ich glaube, wir haben so ziemlich die Genres, die uns Spaß machen – Humor und Spannung. Liebesromane sollen andere schreiben. Obwohl …
Kobr: Mal sehen, vielleicht müsste da ja auch mal ein Kinder- oder Jugendbuch geschrieben werden.
Normalerweise sind Autoren nicht dafür bekannt, an Büchern gemeinsam zu schreiben. Wie läuft die kreative und schreiberische Arbeit bei euch dann ab?
Kobr: Ja, das ist auch wirklich nicht ganz einfach. Zusammen kreativ sind wir eigentlich nur beim Konzipieren der Geschichten. Da arbeiten wir zusammen, normalerweise per Skype. Das ist für uns besser als wenn wir uns ständig in real sehen. Ja, und dann teilen wir das Besprochene in Szenen auf, abwechselnd bringen wir die zu Papier und schicken sie uns gegenseitig zur Korrektur.
Wie baut ihr eure Lesungen auf? Was können die Gothaer erwarten?
Klüpfel: Die Herausforderung war diesmal, ein Programm zu kreieren, das zwar den Thriller vorstellt, aber trotzdem über weite Strecken auch einfach sehr lustig und unterhaltsam ist. Wenn man die Reaktionen bisher als Gradmesser nimmt, scheint dieser Spagat gelungen.
Kobr: Wichtig ist uns einfach immer, dass die Leute einen netten und locker-unterhaltsamen Abend haben. Wir werden uns Mühe geben – und freuen uns schon sehr auf Gotha.
Wie fühlt man sich als Deutschlands erfolgreichstes Krimi-Autorenduo? Werdet ihr auch von Fans auf der Straße erkannt oder bekommt Schlüppis geschickt?
Kobr: Also, unsere Unterwäsche müssen wir schon noch selber kaufen. Und auf der Straße werden wir auch nicht oft angesprochen, außer zu Hause im Allgäu – und das ist ja auch gut so. Ansonsten ist mir bewusst, was für ein riesiges Privileg es ist, vom Schreiben leben zu können, noch dazu, weil das ja alles als Hobby begonnen hat.
Das hat einfach ungeheuer viel mit Glück zu tun, mit guten Partnern in Verlagen und vor allem im Buchhandel, die unsere Bücher jeden Tag an die Leserin und den Leser bringen müssen – und vielleicht mit einer Hand voll richtiger Entscheidungen. So dürft’s auf jeden Fall gern weitergehen.
Können sich eure Fans auf weitere Thriller aus eurer Feder freuen oder bleibt es vorerst bei eurem „Thriller-Debüt“?
Klüpfel: Nachdem es so super läuft, werden wir das bestimmt auch weiterhin machen. aber nicht nur das. Wir haben noch ein paar Überraschungen im Köcher.
Kobr: … aber im Moment sind wir erst mal am nächsten Kluftinger.
Welchen Rat würdet ihr eurem 16-jährigem Ich geben?
Klüpfel: Rasier dir deinen Oberlippenflaum ab, dann musst du deine Jugendfotos später nicht verbrennen …
Kobr: Ich würd ihm sagen: Mach dir keine Sorgen, auch wenn du weder der Tollste noch der Coolste bist – geh deinen Weg, sei du selbst and your time will come one day! … das würde ich allerdings auch wirklich allen 16-jährigen empfehlen …
Hard Facts:
- Wo: Kulturhaus Gotha | Ekhofplatz 3
- Wann: 11. Februar | 20 Uhr
- Infos findet ihr hier.
- Tickets gibt’s unter www.ticketshop-thueringen.de