Graue Wintertristesse adieu. Vorbei sollen die Tage sein, die sich monochrom auf unser Gemüt legen. Wir machen Erfurt bunt und kitzeln den Frühling aus dem Winterschlaf. Unter diesem Motto verwandelt das Kunstfestival „Re:Boot Erfurt 2022“ vom 18. bis 20. März die Innenstadt in eine vielgestaltige Galerie. Egal ob Malerei, Skulpturen, Aquarelle, Illustrationen oder Collagen – die Kunst ist an diesem Wochenende Hauptdarstellerin und die Schaufenster der Stadt ihre Bühne.
Kunstfestival in Erfurt lässt die Schaufenster zur Bühne werden
An mehr als 100 Orten werden über 150 Künstler und Künstlerinnen ihre Werke zeigen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Teilnehmer verdoppelt. Kunst à la Couleur wird in den Schaufenstern der Erfurter Innenstadt bis hin zum Ilversgehovener Platz zu sehen sein. Akteure so vielfältig wie die Erfurter Bürgerschaft nehmen teil und folgen damit dem Aufruf der Ständige Kulturvertretung Erfurt (SKV), des Kunsthaus Erfurt, der Galerie Hammerschmidt + Gladigau und des Café Hilge – Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen sowie die Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern sichtbar machen.
Hinter der Glasfront des Theaters spiegelt sich die Vielfalt
„Alte Bekannte und neue Akteure machen das Kunstfestival Re:boot 2022 noch vielfältiger“, teilen die Veranstalter mit. So zeigt das Theater Erfurt in Kooperation mit dem das Kunsthaus Erfurt Flagge. Auf einer Länge von 20 Metern reihen sich auf Stoff transferierte Werke von vierzehn Thüringer Künstlerinnen und Künstlern. Die kraftvollen Banner hinter der Glasfront des Theaters spiegeln die Vielfalt zeitgenössischer Ausdrucksformen wider.
Städtische Kulturinstitutionen wie die Kunsthalle und die alte Synagoge ordnen sich neben Laden- sowie Cafébesitzern ein und geben der Kunst eine Bühne. Gemeinsam mit dem Erfurter Citymanagement konnten die Veranstalter 2022 noch mehr innerstädtische Räume öffnen, weil die Idee hinter dem Kunstfestival überzeuge: „Neues entdecken. Räume verändern durch spannende, berührende oder aufregende Kunst. Das alles ist Re:Boot. Und mehr: Es ist zugleich ein Beitrag für eine lebendige Stadtgesellschaft und setzt Impulse gegen die Verödung der Innenstädte, die von Corona noch beschleunigt wurde“, heißt es in einer Mitteilung und weiter: „In diesem Jahr ist es für uns als Veranstalter besonders schwer, denn Krieg in der Ukraine erschüttert unsere Welt. Umso mehr wollen wir zusammenkommen, miteinander reden und uns über mögliche Aktivitäten austauschen.“
Viele Künstler greifen Thema Krieg auf
„Kunst kaufen, Gutes tun!“ ruft Re:Boot deshalb auf. Mit dem Verkauf der im Theater ausgestellten Banner soll Geld für den Verein Ukrainischer Landsleute e.V. gesammelt werden. In vielen Kassenbereichen der beteiligten Läden in Erfurt werden zudem Spendenboxen für die Menschen der Ukraine aufgestellt. „Auch thematisch greifen viele Künstler und Künstlerinnen mit ihren ausgestellten Werken das Thema Krieg auf“, so die Veranstalter.
Digitale Karte, um Künstler und Künstlerin schnell zu finden
Wie auch im vergangenen Jahr veröffentlichen die Organisatoren am 18. März eine digitale Karte in den sozialen Medien, auf der die Besucher am Wochenende ihre Route planen und sehen können, wer alles mitmacht. Jeder Ort bekommt eine Beschreibung, sodass Künstler und Künstlerin, Kunstwerk und Ort schnell gefunden werden können. Mit einer Finissage endet das Kunstfest am Sonntag (20. März) im Hof des Café Nerly. Ab 18 Uhr gibt es Musik, Videokunst und Lichtprojektionen.