„Retro ~ Adjektiv, Elemente früherer Stilrichtungen in Musik, Design oder Ähnliches nachahmend; –nom ~ Suffix, Wortbildungselement mit der Bedeutung „Sachkundiger; Verwalter“– schreibt der Duden und gibt somit eine passende Erklärung dafür, was es mit dem Namen für das derzeit wohl angesagtesten Galerie-Projekt in der Landeshauptstadt auf sich hat. Im Retronom werden sämtliche Stilrichtungen in Musik, Design und Kunst von sachkundigen Menschen für ein junges, alternatives Publikum aufbereitet.
Das Retronom Erfurt vereint Musik, Design und Kunst
So, oder so ähnlich, beschreibt auch Lukas Krause, ein Mitbegründer des Retronom aus Erfurt, die Intention hinter dem vielgestaltigem Projekt. „Unser Anliegen ist es, einen niederschwelligen Zugang zu moderner Kunst zu ermöglichen.“ Im Retronom bekommen junge Künstler eine Fläche, um ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Kulturförderung etwas unkonventioneller serviert
Anders als bei herkömmlichen Kunsthäusern, wird in der Johannesstraße 17a, wo die Galerie eine Heimat gefunden hat, Kulturförderung etwas unkonventioneller serviert. Im Retronom finden Fotos, Gemälde und alles, was ästhetisch wertvoll ist, einen Platz auf weißen, teils untapezierten Wänden und nacktem Beton.
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Untermalt wird das ambivalente Kunsterlebnis mit lockeren Jazz-Klängen und groovigen Hip-Hop-Vibes, die sich ebenso natürlich in das alternative Gesamtbild einpassen, wie der Kicker-Tisch im hintersten Winkel der teils schummrig beleuchteten Räume, die Kinosessel und Stehlampen aus Omas Zeiten oder die rustikale Bar in Holzfäller-Optik, die im Zentrum der Galerie, den Nexus zwischen Kunst und Durst bildet.
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Das Retronom ist purer Jazz
„Wir sind nicht nur eine Galerie. Wir verschmelzen Kunst mit lockeren Events“, erklärt Lukas Krause euphorisch. Zwischen Vernissage (der Eröffnung) und Finissage (dem Abschluss einer Kunstausstellung) tummeln sich im Programm des Retronoms Kinoabende, Hip-Hop-Happenings und ungezwungene Get-togethers mit Barbetrieb. Doch das ist längst nicht alles. Die Galerie soll Schmelztiegel und Bastion für sämtliche Erfurter und Thüringer Kunstschaffende sein.
Retronom kollaboriert auch mit dem Kalif Storch:
Lasst uns noch einmal auf den Sommer und das diesjährige Back in the Days Spektakel im Kalif Storch zurück blicken… Und während wir in himmlischen Erinnerungen schwelgen, könnt ihr ZWEI Gratis-Tickets für den 24.11. Hulk Hodn im Retronom / LNCN XII inklusive je einem Willkommens-Drink abstauben! ▶ Einfach das Video teilen und eure Lieblings-Begleitperson unten markieren! Ihr habt dafür noch Zeit bis zum Sonntag – 18.11.! #backinthedays #bilderdeinerstadt
Gepostet von Retronom am Dienstag, 6. November 2018
„Ich spreche von Jazz im Kopf“
„Wir wollen allen Kreativen eine Basis geben. Für uns ist nichts undenkbar. Das Retronom ist purer Jazz, damit meine ich nicht nur die Musik. Ich spreche von Jazz im Kopf – einfach alles zulassen, auch wenn es fremd erscheint“, schwärmt Krause (Juli 2016) und räumt nicht ohne Wehmut ein: „Wir sind derzeit in einer Übergangsphase. Am 2. Juli ist die letzte offizielle Veranstaltung vor der Sommerpause geplant. Bis zum Herbst müssen wir umbauen, damit wir die Brandschutz- und Schallschutzauflagen erfüllen können.“
Das Retronom bleibt erhalten
Es werden derzeit Gespräche mit dem Erfurter Bauamt geführt. In naher Zukunft soll ein regulärer Barbetrieb in der Galerie Einzug halten und somit dem Retronom finanziell den Rücken frei halten. „Im Herbst werden wir wiedereröffnen. Dann gibt es bis zum Jahresende noch etwa drei bis vier Ausstellungen. Und um uns gebührend in die Sommerpause zu verabschieden, veranstalten wir wahrscheinlich ein kleines ‚Retronom‘ Open-Air.“ Wann und wo das Sommerfest gefeiert wird, wollte Lukas Krause noch nicht verraten, doch eines ist gesetzt: Das Retronom als alternative Anlaufstelle für junge Kunst bleibt erhalten – ebenso wie das schrankenlose Kunstverständnis der Kuratoren und deren „Jazz im Kopf!“