Der Körper wird zur Skulptur, zum Objekt der Begierde und Forschung. Sanfte Berührungen neben nackten Tatsachen. Sensible Arrangements neben radikalen Zuschnitten. Das alles ist „Flut“. Ein Magazin, welches ehrlich, empathisch und offen mit dem Thema Erotik umgeht. Sie brechen mit den gängigen Schönheitsidealen und setzen sich für die Enttabuisierung von Nacktheit ein.
Mehr als Nippel gibt’s im Flut-Magazin
Was ist eigentlich Erotik? Der Begriff weckt direkt Assoziationen, geprägt durch den meist heterosexuellen männlichen Blick auf Sexualität. Acht junge Frauen haben sich zusammengetan und gestalten gemeinsam ein Magazin abseits der Mainstream-Sehgewohnheiten zum Thema Erotik. Das FlutMagazin aus Jena, Weimar und Berlin ist jung, feministisch, sex-positiv und schafft eine alternative Perspektive auf Lust und Leidenschaft. Im September ist die zweite Ausgabe erschienen.
Erotik ist enorm vielseitig
Als Vorläufer und Inspiration fungierte „Das Erotik Magazin“ aus Leipzig. Während das Leipziger Pendant bereits im Titel offenherzig seinen Inhalt preisgibt, mutet der Name „Flut“ geheimnisvoll an und lässt Raum für Fantasie und Kreativität. Aus den drei Gründerinnen ist inzwischen ein Team aus acht jungen Frauen geworden. Sie alle kommen aus den Bereichen Kunst, Kunstgeschichte und Psychologie, aber nicht alle von ihnen befinden sich noch im Studium. Sie teilen den gemeinsamen Spirit, dass Erotik enorm vielseitig ist und dabei stets subjektiv. In ihrem Manifest heißt es: „Alles kann erotisch empfunden werden, daher ist Alles Erotik, aber nicht für jede*n“.
Flut zelebriert die Vielseitigkeit des Körpers und Sexualität
Das erste Heft zum Thema „Haut“ wurde den Fluterinnen nahezu aus den Händen gerissen. Nach der Release-Party im Glashaus Jena war der Großteil der Magazine bereits vergriffen. Inzwischen ist es gänzlich ausverkauft. „Ein gutes Gefühl und Ansporn für eine weitere Ausgabe“, wie uns Laura Theimer und Paula Willert im Gespräch berichten. Seitdem hat sich Einiges getan. Der ersten Ausschreibung – für das damals noch unbekannte Heft – kamen über 30 Künstler*innen nach und vertrauten den Fluterinnen ihre Werke an.
„Metamorphose umgibt uns zu jeder Zeit“
Für die zweite Ausgabe hat sich die Zahl der Einsendungen bereits verdoppelt. Dabei sind die Beiträge ebenso vielseitig wie Sexualität selbst. Neben klassischen Fotografien in schwarzweiß gibt es surreale Malereien, Collagen und diverse Textbeiträge. Nachdem das erste Thema naheliegend erschien, lässt „Metamorphose“ mehr Raum für Interpretation. „Metamorphose umgibt uns zu jeder Zeit. Alles ist in ständigem Wandel, erblüht und entwickelt sich weiter. Es wechselt die Form, verändert seine Gestalt und hüllt sich in ein neues Gewand“, heißt es im „Vorspiel“ von Vol. 2 des Flut-Magazins.
Am Ende von Algorithmus und Zensur beginnt Flut
Dem Nippel-Verbot in sozialen Netzwerken stehen die Fluterinnen skeptisch gegenüber, da sich die Zensur nur auf weibliche Brustwarzen bezieht. Ein altes Stigma, welches die moderne Gesellschaft noch nicht überwunden hat. Die Beiträge für Instagram und Co. müssen deshalb angepasst werden. Mit halb transparenten Klebestreifen überlistet das Flut-Magazin den Algorithmus. Wenn auch ihr Lust bekommen habt euch durchfluten zu lassen, dann sichert euch die zweite Ausgabe des Flut-Magazins auf www.flut-magazin.de. Als Special gibt es darüber hinaus Poster mit ausgewählten Abbildungen aus dem Heft. P.S.: Die Fluterinnen suchen Unterstützung für ihr Team. Meldet euch einfach via Mail bei flut-magazin@web.de
Hard Facts:
- Homepage: www.flut-magazin.de
- Instagram: www.instagram.com/flutmagazin/
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