Motomogli – Das Buch „Einmal mit der Katze um die halbe Welt“ ist die Geschichte von Martin Klauka und seiner Katze Mogli, die ihm während einer Motorradtour im Alter von etwa zwei Monaten halb verhungert zulief. Damit war klar: Mogli musste sich mit dem Motorrad anfreunden, denn allein wäre ihr Schicksal besiegelt gewesen. Zum Glück fasste Mogli sofort Vertrauen zu diesem metallischen Ungetüm und Martin konnte sie mit nach Rosenheim bringen. Doch eigentlich war diese Motorradtour nur die Vorbereitung für ein noch größeres Abenteuer. Martin beschloss, dem Alltag im beschaulichen Rosenheim zu entfliehen und der Faszination des Orients nachzuspüren. Gemeinsam begaben sich die beiden mit dem Motorrad auf den Weg von Deutschland über Dubai bis nach Nepal. Mogli war dabei seine Heimat in der Fremde.
Geschichten für die Ewigkeit
Nach über fünf Jahren sind Martin und Mogli nun Ende 2022 wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Im Gepäck haben sie jede Menge faszinierende Erlebnisse und Geschichten. Bevor die beiden zu neuen Abenteuern aufbrechen, könnt ihr das außergewöhnliche Duo persönlich kennenlernen. Gemeinsam stellen sie ihr Buch in Jena vor. Wir sprachen vorab mit den Weltenbummlern.
Martin, was hat dich zu einer Weltreise bewogen?
Ich wollte aus meinem Alltag ausbrechen, neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln, die Welt entdecken, ferne Kulturen und Landschaften einmal hautnah erleben. Ich plante den Reiseverlauf nicht, sondern ließ alles auf mich unvoreingenommen zukommen. Durch die mediale Präsenz auf meinen Social-Media-Kanälen ist zudem ein Verlag auf mich aufmerksam geworden. Dieser bot mir an, ein Buch über die Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke meiner Reise zu schreiben. Dadurch ergab sich noch mal ein vollkommen neuer Anreiz für mich.
Du bist mit deinem Motorrad um die halbe Welt gereist. Bist du schon immer ein Motorradfan gewesen?
In meiner Jugend fuhr ich viel mit dem Moped und entdeckte so mein großes Interesse an motorisierten Zweirädern. Als ich alt genug war, um ein Motorrad mit deutlich höherer Leistung zu fahren, entschied ich mich allerdings gegen den Kauf eines Motorrads. Meine Angst vor einem Unfall mit schwerwiegenden gesundheitlichen oder sogar tödlichen Folgen überwog zu diesem Zeitpunkt.
Doch als ich mit einem Freund einen dreimonatigen Trip nach Südostasien unternahm und wir uns in Vietnam spontan uralte Honda-Mopeds kauften, kam die verloren gegangene Begeisterung für Motorräder wieder in mir auf. Wir fuhren damit mehr als 3000 Kilometer durch ganz Vietnam. Verantwortlich dafür war vor allem die Kombination aus Motorradfahren und Reisen. Das hautnahe Erleben jedes Abenteuers, das Entdecken von sehenswerten Orten abseits der Touristen-Hochburgen, und über allem das Kennenlernen neuer Menschen und deren Kulturen. Mir eröffnete dies unvergleichliche Aspekte und Perspektiven, die einem auf einer gewöhnlichen Urlaubsreise verwehrt bleiben.
Auf deiner mehrjährigen Motorradtour durch Europa über Dubai und bis Nepal begleitete dich deine Katze Mogli. Du bist also kein Hundemensch?
Ich wuchs in meiner Kindheit mit Katzen auf und habe deshalb schon immer einen besonderen Bezug zu den Fellnasen. Mir fällt es einfach leicht, mich um eine Katze zu kümmern. Doch die Begegnung mit Mogli war reiner Zufall. Wäre mir anstatt von Mogli ein kleiner Hundewelpe zugelaufen, hätte ich vermutlich auch diesen aufgezogen. Alles passierte zufällig, es hätte auch anders kommen können.
Mogli ist dir während einer Motorradtour im Alter von etwa zwei Monaten halb verhungert zugelaufen. Erinnerst du dich an euer erstes Aufeinandertreffen?
Ich befand mich damals auf einer zweiwöchigen Motorradtour mit einigen meiner Freunde. Es war Ende März, die Temperaturen niedrig, die Tage regnerisch und die Nächte kalt. An einem dieser kühlen Abende lief plötzlich ein völlig erschöpftes, fast verhungertes und unterkühltes Kätzchen auf mich zu. Mogli war erst zwei Monate alt und wirkte auf mich vollkommen verwahrlost und hilflos. Ich erfuhr, dass ihre Mutter von einem Auto überfahren wurde. Zudem fragte ich mich: Wer kümmert sich um das Kätzchen? Wo kommt sie unter? Wer versorgt sie mit ausreichender Nahrung?
https://youtu.be/e-iPO4SxUUg?feature=shared
Es stellte sich heraus, dass Mogli schon seit langem für sich selbst sorgt. Ich nahm sie erstmal auf meinen Arm, trug sie den Abend mit umher und kümmerte mich um sie. Mogli fühlte sich bei mir geborgen. Deshalb schmuggelte ich sie mit in unser Hotel. Ich entschied mich am nächsten Morgen dafür, Mogli nicht einfach wieder auf der Straße auszusetzen, das hätte sie wahrscheinlich nicht überlebt. Nun lag es an ihr, schließlich befanden wir uns auf einer Motorradtour. Wenn sie bei mir bleiben möchte, müsste sie sich mit meiner Maschine anfreunden. Anfangs verspürte Mogli noch etwas Angst, doch im Laufe der Zeit gewöhnte sie sich daran. Sie merkte, dass sie bei mir in Sicherheit ist.
Auf einer Motorradtour trägst du viel Gepäck auf deinem Motorrad mit. Wo findet Mogli dort Platz?
Wenn ich auf eine solche Reise gehe, habe ich viele verschiedene Taschen, Rucksäcke und anderweitige Stauräume am Motorrad befestigt. Mogli stecke ich in den Tankrucksack. Dort habe ich sie am besten im Blick. Gleichzeitig schützt sie die Frontscheibe vor dem Wind und lauten Geräuschen.
Hattest du diese mehrjährige Weltreise bereits vor deiner Begegnung mit Mogli geplant?
Ja, tatsächlich plante ich die Reise schon im Vorhinein. Die Motorradtour mit meinen Freunden ein halbes Jahr zuvor diente für mich als Vorbereitung für eine größere Reise. Ich nutzte diesen ersten Trip, um mich mit meinem Motorrad vertraut zu machen und herauszufinden, was ich bei einem solch außergewöhnlichen Erlebnis beachten muss. Wir besuchten dabei nicht ausschließlich typische Touristen-Gebiete, sondern begaben uns zu weniger bekannten, aber nicht weniger sehenswerten Orten. Wir hielten uns vorwiegend in Bergregionen auf, fuhren auf naturnahen Straßen abseits von bewohnten Dörfern und Städten und kämpften uns durch unbefestigtes Gelände. Diese Erfahrungen und Eindrücke bereiteten mich bestens auf mein anstehendes Abenteuer vor.
Und da dachtest du, Mogli nehme ich einfach mit?
Mogli und ich waren zu diesem Zeitpunkt bereits ein eingeschworenes Team. Ich kümmerte mich um sie, zog sie groß und verbrachte jeden Tag mit ihr. Ich hätte es nicht über mein Herz bringen können, Mogli für unbestimmte Zeit wieder wegzugeben. Es ergab sich auch nicht die Möglichkeit, Mogli bei Familie, Freunden oder Bekannten unterzubringen. Außerdem fuhr sie schon auf der vorherigen Reise mit mir auf dem Motorrad und war daran gewöhnt. Im Vorfeld bereitete ich uns auf die Reise vor und konfrontierte Mogli mit Situationen, die uns auf der Weltreise eventuell begegnen. Das funktionierte alles sehr gut. Deshalb dachte ich, ich nehme sie jetzt einfach mit. Hin und wieder kam es zu kleinen Zwischenfällen, anfangs verlor ich Mogli des Öfteren, glücklicherweise fand sie immer zurück zu mir.
Viele Katzen gelten als scheu, ängstlich und eher zurückhaltend. Wie verhält sich Mogli auf euren Abenteuern, wie würdest du sie beschreiben?
Mogli ist tatsächlich schüchtern, auch wenn man das gar nicht meinen sollte. Trotz der vielen Erlebnisse und Eindrücke ist sie nicht zu allem bereit. Mogli wirkt auf mich sehr vorsichtig, umsichtig und zurückhaltend. Ein solches Abenteuer mit einer Katze wie Mogli erschien mir eigentlich undenkbar, aber es hat sich eben alles so gefügt. Ihre Vorsicht half mir auf unserer Reise sehr. Ich musste dadurch nicht die Sorge haben, dass Mogli mit anderen Tieren in Konflikt gerät. Mogli erkundete immer unsere Umgebung, sie suchte sich Verstecke und erforschte, welche Tiere sich dort aufhalten. So hat sie für sich selbst stets ein Gefühl von Sicherheit geschaffen.
Hat dir Mogli auf deiner Weltreise geholfen, unbekannten Menschen vertrauensvoller und nahbarer zu erscheinen?
Definitiv. Einheimische Bewohner begegneten mir größtenteils sehr offen, zugänglich und vor allem hilfsbereit. Dadurch, dass mich Mogli auf all meinen Wegen begleitete und ich mich ständig um sie kümmerte, merkten sie, dass ich keine bösen Absichten verfolge. Vielleicht nahmen uns deshalb die Menschen überall so angenehm auf und boten uns die Möglichkeit, bei ihnen unterzukommen.
Planst du schon für eine weitere Reise mit Mogli?
Erst einmal plane ich, ein zweites Buch zu schreiben. Damit möchte ich möglichst zeitnah beginnen und das gesamte nächste Jahr dafür nutzen. Sobald das zweite Buch erscheint, bietet es sich an, eine weitere Tour durch Deutschland zu unternehmen und in verschiedenen Buchhandlungen und kulturellen Einrichtungen mein Buch vorzustellen und vertiefende Präsentationen zu den Inhalten anzubieten. So könnte ich nicht nur das Buch bewerben, sondern gleichzeitig auch viele spannende Orte und Gegenden in ganz Deutschland kennenlernen. Mogli wäre dabei natürlich stets an meiner Seite.
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Während eurer mehrjährigen Reise hast du Mogli vor einem Leoparden geschützt, ihr seid einer Hundemeute entkommen – und auch einem wütenden Mob? Was war da los?
Nachts nahm ich Mogli immer nach drinnen zu mir. In der freien Wildnis war die Gefahr zu groß, einem Leoparden zu begegnen. Vor allem in den naturnahen Gegenden Indiens beobachtete ich viele Leoparden in unserer Nähe. Eines Abends saß Mogli in meinem Zimmer am Fester und schaute nach draußen. Das Fenster war geöffnet, jedoch geschützt von einem Fliegengitter aus Metall. Auf einmal gab es einen lauten Knall, ich schaute verwundert zum Fenster und sah Mogli nicht mehr. Stattdessen blicke ich direkt in die Augen eines Leoparden, springe erschrocken von meinem Stuhl auf, der daraufhin quer durch das Zimmer fliegt. Den Leoparden konnte ich dadurch verschrecken und Mogli kam wieder zu mir.
Und wie war das mit der Hundemeute?
Neben Leoparden leben in den Städten vor allem viele Straßenhunde. Hin und wieder kommt es vor, dass sich mehrere Hunde zu einer Art Rudel zusammenfinden und als Meute unter anderem Jagd auf Katzen machen. Indische Straßenhunde sind oft sehr schlank, haben lange Beine und können mühelos hohe Hindernisse überwinden. Eines Tages besuchte ich gemeinsam mit Mogli Bekannte in Indien. Auf dem Weg dorthin begegneten wir plötzlich einer solchen Hundemeute. Da Mogli auf meiner Schulter saß, gingen sie sofort auf mich los und griffen mich an. Ich versteckte Mogli schnellstmöglich in meinem Rucksack. Ich rannte mit lautem Geschrei auf die Hunde zu und konnte die Meute so verängstigen.
Fehlt nur noch der wütende Mob.
Als Mogli und ich von Indien nach Nepal reisten, erwartete uns ein weiteres unvergessliches Erlebnis. In Nepal führt eine Straße quer durch das ganze Land. Von dieser Hauptstraße aus gehen kleinere Nebenstraßen in die nepalesischen Berge ab. Durch die unmittelbare Nähe zum Himalaya sind viele dieser Straßen oft unbefestigt und nicht miteinander verbunden. Das machen sich die Einheimischen zunutze, wenn sie mit politischen oder gesellschaftlichen Zuständen nicht zufrieden sind. Dann sperren sie diese Straßen ab und legen so das gesamte Land lahm.
Als ich mit Mogli in Nepal unterwegs war, gab es anscheinend aktuell Unruhen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, was das mit den Straßenblockaden auf sich hat. Deswegen umfuhr ich diese Sperrungen mehrmals. Sofort stürmten Gruppen aus jungen Männern mit Knüppel auf mich zu und fragten mich empört, wo ich hinmöchte und warum ich einfach die Sperre umfahre. Doch kurz darauf ließen sie mich dann immer passieren. Wie ich hinterher erfuhr, ist der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen Nepals, weshalb Touristen von allen stets friedlich behandelt werden.
Hard Facts:
- Martin und Mogli Live: 16. November | 20:15 Uhr |
- Thalia Jena | Leutragraben 1 | Jena
- Weitere Termine: www.motomogli.com
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