Mira Held ist Genuss-Expertin. Seit fünf Jahren betreibt sie mit ihrem Partner Flo den Blog „How to Gourmet“ und futtert sich durch Restaurants in Thüringen. In ihrer regelmäßigen Kolumne „Food Storys aus Thüringen“, die einmal im Monat erscheint, nimmt sie uns mit auf ihre kulinarischen Abenteuer in Thüringen und gibt Inspirationen für den nächsten Leckerbissen, Wochenend-Schmaus oder die kleine Alltagsversüßung.
Altes Eisen der kulinarischen Landschaft
Im Italienischunterricht habe ich gelernt, dass der italienische Nachname „Fabbri“, „Schmied“ bedeutet. Marcello Fabbri, der gleichnamige thüringische Koch mit italienischen Wurzeln, ist passenderweise so etwas wie ein altes Eisen in der hiesigen kulinarischen Landschaft. Ich habe seine Küche in der, von mir sehr geliebten, Weinbar Weimar kennengelernt. Dort habe ich mich immer besonders auf seine Pasta gefreut und so manches seiner köstlichen Desserts entzückt verzehrt. Vor der Zeit in der Weinbar hat Fabbri im Hotel Elephant gekocht, wo die Küche zu seiner Zeit mit einem Stern des Guide Michelin ausgezeichnet wurde.
Restaurant mit Michelin-Stern
Mittlerweile hat Marcello sich im The First im Spa und Golf Resort Weimarer Land in Blankenhain eine neue Wirkungsstätte gesucht und wurde kürzlich wieder mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Ähnlich wie das Hotel Elephant handelt es sich dabei um einen der stilvollsten und schicksten Orte in unserem doch zumeist so beschaulichen Bundesland. Schlagzeilen hat das Hotel vor kurzem gemacht, weil hier im Sommer zuerst die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer Station machen wird, bevor dann während der EM die Nationalmannschaft von England in der Anlage unterkommt. Bevor Marcello jedoch den Kochlöffel im Frühjahr an die Privatköche der Fußballer übergibt, habe ich ein absolut nicht Leistungssport-taugliches Abendmenü in seinem Restaurant genossen.
Vorbei an Bar, Lounges und Spar-Bereich
Mit der gleichzeitig schönen, aber auch sehr entspannten Atmosphäre der Weinbar hat das The First wenig zu tun. Zuerst legt man einige Meter durch den großen Hotelkomplex zurück und kommt an einer Bar und diversen Lounges vorbei. Geht man in Richtung der Toiletten, kann man die verlockenden Gerüche des Spa-Bereichs wahrnehmen.
Das eigentliche Restaurant ist lang, schmal und hat, wenn nicht gerade Winter ist, einen tollen Blick auf den hoteleigenen Golfplatz. Es gibt auch eine schöne Terrasse, die um die verglaste Küche angeordnet ist.
Wein und fünf Gänge Menu
Angenehm ist der Bestellprozess, denn die einzige Frage, die sich stellt, ist, ob es zum Menü mit fünf Gängen die passende Weinbegleitung geben soll oder nicht. Natürlich steht der Sommelier auch für eine individuelle Beratung zur Verfügung, zu der ich heute durch die Anfahrt mit dem Auto allerdings nichts sagen kann.
Lokale Zutaten und Aromen aus Italien
Das folgende Menü ist dann genau die köstliche Wohlfühlküche, die ich von Marcello Fabbri kenne. Die Gerichte sind durchaus raffiniert, haben spannende Zutaten und sehen toll aus, vor allem sind sie aber einfach wohlschmeckend. Hier geht es nicht um Showeffekte oder mit der Pinzette arrangierte Kleinigkeiten, sondern eher um eine wohlige Umarmung die in Form einer cremigen Komposition aus Artischocken (Püree, Herz, Chips und Petersiliensoße) oder als Brunnenkresserisotto mit 24-Monate gereiftem Parmesan daherkommt. Mir gefällt die Mischung aus den lokalen Zutaten und den Aromen aus Italien sehr. Nach vorheriger Anfrage war es übrigens problemlos möglich, ein vegetarisches Menü zu bekommen. Diesem hat das Fleisch absolut nicht gefehlt – viele Gänge fand ich sogar besser als die omnivore Variante.
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Zu den fünf Gängen gesellen sich noch wunderbare kleine Häppchen als Amuse und ein Brotgang (mit frischem Focaccia, mhh!). Vor dem Hauptgang gibt es außerdem ein herrlich erfrischendes Karotten-Passionsfrucht-Sorbet sowie ein passendes Getränk. Beides ist so sommerlich und ein schöner Kontrast zu dem ansonsten eher winterlichen Menü.
Tatar und Dessert
Meine großen Highlights des Abends sind der Avocado-Mango-Tatar mit einem tollen Zwiebelsorbet (wieso eigentlich nicht?!) und das hervorragende Dessert aus Blutorange und Pistazie.
Thüringens Gourmetmaterial
Hach ja, so kann das Leben sein. Bevor ich den Heimweg durch den frostigen Wald rund um Blankenhain antrete, beneide ich für einen kurzen, aber intensiven Moment die Hotelgäste, die höchstens noch einmal über den Hof laufen müssen. Aber ich komme sicher wieder, bestimmt nochmal ins „The First“, sicherlich aber auch, um das, ebenfalls mit einem Michelin Stern ausgezeichnete, Restaurant „Masters“ auszuprobieren. So viel Gourmetmaterial findet sich in Thüringen schließlich nur in Blankenhain.
Hard Facts:
- The First | Lindenallee 1 | Blankenhain
- Di. bis Sa. 18 – 21.30 Uhr
- Mehr unter: www.golfresort-weimarerland.de
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