„MateriaLab“ sind Experimentierkästen zum Thema Abfall und Recycling für Kinder, die Florian Henschel, Produktdesign-Absolvent der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelt hat. Das Set bietet jungen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, verschiedene Recycling- und Abfallprozesse selbst durchzuführen. Ziel der Experimente ist es, Kindern spielerisch ein Bewusstsein für den Wert und die Eigenschaften von Abfällen zu vermitteln und sie an einen verantwortungsvollen Umgang mit Müll heranzuführen.
Bundespreis Ecodesign für „MateriaLab“
Das System „MateriaLab“ besteht aus vier Holzkisten: Mit der Papier- und der Kunststoff-Kiste können die Kinder selbst mit speziellen Werkzeugen recyceln und aus den gewonnenen Wertstoffen kleine Scheiben erzeugen. Das Biokunststoff-Experiment lädt dazu ein, einen Stärke-basierten Biokunststoff selbst herzustellen und daraus eine weitere Scheibe zu machen. Im Biomüll-Experiment werden die Proben schließlich mithilfe von Würmern in einem zweimonatigen Langzeitversuch auf ihre Haltbarkeit getestet. Die entstandenen Scheiben dienen den Kindern als Bausteine oder als Erinnerungsmedaille.
„Rundum durchdacht und hervorragend für Kinder umgesetzt. Das „MateriaLab“ ermutigt zum Ausprobieren, Experimentieren und Beobachten, sodass Sinn und Zweck des Ressourcenschutzes erlebbar werden.“, lobt Werner Aisslinger, Juror des Bundespreis Ecodesign, Henschels Ansatz in der Jurybegründung. „Die erneute Auszeichnung ist für mich eine großartige Bestätigung meiner Arbeit und Antrieb für weitere Projekte im Spannungsfeld Social Design, Abfall, Nachhaltigkeit und Bildung“, freut sich Henschel. Er war bereits im Rahmen der „German Design Graduates“ mit einem Preis für seine Abschlussarbeit geehrt worden.
Als besonders motivierend beschreibt Henschel den ersten Test seiner Idee: „Obwohl meine Prototypen da noch sehr simpel waren, haben die Kinder die Experimente mit Spaß und Interesse durchgeführt.“ Ein echter Tiefpunkt sei für ihn die Recherche zum Thema Hausmüll am Anfang des Projektes gewesen, denn „je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto mehr wird die Komplexität der Problematik offenbar und, dass – noch vor der sauberen Trennung – die konsequente Müllvermeidung von Bedeutung ist.“ Auf die Frage danach, wo Henschel sein Projekt in fünf Jahren sieht, erklärt der Produktdesigner: „Ich hoffe, die Experimentierkästen werden wirklich in Schulen benutzt. Bis dahin müssen die jetzigen Prototypen noch weiterentwickelt werden.“
Hart Facts:
- Hier mehr zu „MateriaLab“
- Mehr zum Bundespreis Ecodesign unter bundespreis-ecodesign.de
- Florian Henschels Instagram