Wenn Welten aufeinandertreffen, führt das oft zum Konflikt. Bestes Beispiel ist Orson Welles. In seinem Hörspiel „ Krieg der Welten“ versuchen Marsianer die Erde zu erobern, töten Menschen, zerstören Städte und gehen letztendlich selbst zugrunde. Ein wirklich schauriges Szenario.
Magma & Mbp aus Erfurt veröffentlichen Generationskonflikt
Dass aber nicht unbedingt ein tödlicher Konflikt entstehen muss, wenn Welten aufeinandertreffen, sondern sogar etwas ganz und gar Positives erwachsen kann, zeigen die Erfurter Rapper Magma und MBP. Vor Kurzem veröffentlichte das Hip-Hop-Duo ihr erstes Album „Generationskonflikt“ – und darin geht es um so einiges, aber bestimmt nicht ums Töten von Menschen. Maximilan Debuch (Magma) und Michael Blance Perez (Mbp) widmen sich in den 15 Songs ihres Erstlingswerkes eher der Liebe zur Musik, zwischenmenschlichen Beziehungen und landläufigen Vorurteilen.
Das Video zur Titelsingle: Generationskonflikt
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=EgjWnnmeofI]
Erfurter Jungs widmen sich sozialkritischen Themen
Neben locker-leichten Partysongs finden sich auf „Generationskonflikt“ auch einige Lieder, in denen sich die beiden Erfurter Jungs sozialkritischen Themen widmen. Doch egal über welchen konkreten Inhalt die zwei rappen, beide Musiker schöpfen aus dem Umstand, dass zwischen ihnen ein großer Altersunterschied klafft. Zehn Jahre trennen die beiden. „Da treffen eben Welten aufeinander“, wie der 35-jährige Max sagt. „Deswegen auch der Name des Albums: Generationskonflikt“, fügt Michael (25) an.
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Auf Micha konnte man sich immer verlassen
Im Jahr 2010 begann die Geschichte von Magma und Mbp. Gemeinsam mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V. (LKJ) gab Max, der damals in der Lehrerausbildung steckte, Rap- Workshops für Jugendliche. Mbp war einer dieser Jugendlichen. „Micha war damals vorbildlich“, erinnert sich Max. „Man konnte sich immer auf ihn verlassen. Er schrieb fleißig Texte und hatte nicht nur die große Fresse, sondern lieferte auch ab.“ – „Ich hab das eben gefühlt“, scherzt Micha.
Songs wurden weiterentwickelt
Mehrere Jahre wurde der Workshop fortgeführt. Irgendwann seien jedoch alle Teilnehmer abgesprungen. MBP blieb. Ebenso wie zahlreiche Songs, die die beiden zusammen im Workshop- Umfeld schreiben. „Fast ein Drittel der Texte, die es aufs Album geschafft haben, stammen noch aus dieser Zeit“, erklärt Micha. „Wir haben sie jedoch weiterentwickelt – ebenso wie wir uns weiterentwickelt haben.“
Durch den Altersunterschied entstanden Konflikte
Aus Workshopleiter und –teilnehmer wurden mit der Zeit Freunde. Die gemeinsamen Auftritte, die Ausflüge und der Spaß haben sie zusammengeschweißt. „Durch den Altersunterschied entstanden zwar auch Konflikte, aber das haben wir immer positiv genutzt“, sagt Max, der ähnlich wie Micha gerne mit den Vorurteilen spielt, die ihnen entgegenschwappen.
Hier geht es zu den Gratisdownloads von Mbp & Magma:
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Gerappte Kritik über Vorurteile
Im Titel-Song ‚Generationskonflikt‘ rappt Max davon, dass er jetzt im gesetzteren Alter ist und auch gerne mal einen Abend auf der Couch verbringt“, sagt Micha. „Ja. Ich rege mich dann darüber auf, dass mich der Jungspund doch mal in Ruhe lassen soll, weil ich nicht ständig Party machen will“, scherzt Max. Ganz andere Töne schlagen die beiden in dem Lied „Das beste Beispiel“ an. Hier kritisiert Micha – dessen Vater aus Kuba kommt – wie er mit Vorurteilen zu kämpfen hat, weil er anders aussieht. Und Max setzt sich im gleichen Song mit Vorurteilen gegenüber anderen Religionen auseinander.
Magma und MBP werden ihren Weg weiter gehen
Doch egal ob mit kritischen Tönen oder witzigen Texten, Magma und Mbp haben sich gefunden und werden auch in den kommenden Jahren ihren Weg weiter gehen. „Das Album ist zwar erst raus, aber wir haben schon wieder so viele Songs gemacht, dass zwei weitere EPs in den Startlöchern stehen“, erklären die beiden – und beweisen somit einmal mehr, dass nicht gleich ein Krieg der Welten ausbrechen muss, wenn Unterschiede aufeinandertreffen.
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