Fast jeder hat schon einmal etwas über Naruto, Dragonball Z, Attack on Titan oder Super Mario gehört. Wenn nicht, dann seid ihr vom 3. bis 4. Februar in Erfurt genau richtig. Thüringens größte Community Convention für Manga, Anime, Games und Cosplay, die MAG-C, findet auf dem Erfurter Messegelände statt. Mehr als 110 Aussteller präsentieren in zwei Hallen, was die Fanherzen begehren. Neben einem bunten Bühnenprogramm mit interaktiven Showacts, Interviews und Live-Musik können Besucher namhafte Aussteller, bedeutende Cosplayer sowie einige Synchronsprecher persönlich treffen.
Manga, Anime, Games und Cosplay
Die neun Themenwelten verwandeln sich in ein Paradies für Manga, Anime, Cosplay und Gaming-Fans. In der MerchArea kommen Shopping-Freunde auf ihre Kosten – von Plüschtieren bis hin zu Anime-Figuren, japanischen KüchenGadgets und Süßigkeiten ist für jeden etwas dabei. Die Gaming Area bringt Gamer-Herze zum Toben, während im Chillout Museum by XP-Pen die künstlerischen Fähigkeiten der Besucher:innen bei Wettbewerben an Grafiktabletts ausgelebt werden können.
Vielfältige Angebote für jeden Geschmack
In der 300 Quadratmeter großen Cosplay Area haben die Besucher:innen die Möglichkeit ihre Leidenschaft für Verkleidungen auszuleben, sei es bei der Begegnung mit CosplayStars oder beim Besuch spannender Workshops. Das konservierte Videospiele-Flair der 1980er-Jahren bietet die Retro Area und in der Artist Area lassen sich Gäste von den verschiedensten Künstler:innen inspirieren.
Kunst-Oase: Artis Area
Mit unter den Kreativen ist in diesem Jahr auch Julia Körner aus Mannheim. Die Illustratorin zeichnet unter ihrem Künstlerinnennamen „Dyru“ die verschiedensten Artworks, die von Fantasie, Natur und Magie nur so strotzen. 2024 ist sie zum ersten Mal auf der MAG-C anzutreffen und wir durften vorab mit ihr über diese Premiere sprechen.
Künstlerin ist ein sehr weites Feld. Könntest du unseren Lesern in deinen eigenen Worten beschreiben, was du so machst?
Als Illustrator und Künstler sehe ich den wesentlichen Unterschied darin, dass Illustratoren Aufträge von Kunden annehmen und gemeinsam mit ihnen arbeiten, während Künstler eine eigene Botschaft oder Vision haben, die sie durch ihre Kunst mit der Welt teilen möchten. Mein Hauptberuf liegt im Bereich Videospiele und Animation, speziell im Concept-Design und Visual Development. Ich gestalte Charaktere, Welten und übernehme Coverillustrationen für Spiele, Kartenspiele und Puzzle. Dies betreibe ich seit Jahren mit dem Ziel, meine Tätigkeit in diesem vielfältigen Feld fortzusetzen und mich in anderen Bereichen weiterzuentwickeln.
Was bedeutet dein Name „Dyru“?
Mein Name entstand, als ich als Teenager meine Arbeiten online teilte. Auf Plattformen wie DeviantArt und Animex musste ich mir einen Benutzernamen überlegen. Als Fan der Zelda-Videospielreihe kombinierte ich die Charaktere „Nayru“ und „Din“ aus den damals neuen Spielen Oracle of Seasons und Oracle of Ages. So entstand mein Username, den ich über die Jahre beibehielt.
Wie bekommt man eigentlich so einen Job?
Vor etwa drei Jahren entschied ich mich, die Illustration zu meinem Hauptberuf zu machen. Schon seit sechs bis sieben Jahren nahm ich Aufträge als Illustrator an und arbeitete nebenbei als Artdirektor im Grafikbereich. Mein Interesse an der Illustration resultierte aus meiner langjährigen Freude am Zeichnen. Nach einem kurzen Designstudium und Arbeit im Designbereich erkannte ich, dass meine Leidenschaft der Illustration galt. Die Erkenntnis, dass ich in der Illustration meine Fähigkeiten einsetzen kann, Spaß daran habe und ständig motiviert bin, besser zu werden, beeinflusste meine endgültige Entscheidung.
Du hast mittlerweile ein sehr breites Artwork-Portfolio. Gibt es ein Motiv, das dein Favorit ist?
Meine Artworks insbesondere private Illustrationen zeichnen sich durch Inspiration aus Natur, Fantasy und „Whimsical“ (Anm. d. Red.: engl. für wunderlich). Die Motive variieren zwischen magischen und abenteuerlichen Elementen, oft im Tier- oder Adventure-Charakterbereich. Obwohl es ein breites Spektrum ist, finde ich meine Komfort-Zone darin. Diese Art von Illustrationen erstelle ich, wenn ich spontan zeichne oder mich entspannen möchte und es fühlt sich großartig an, in diesem vertrauten Bereich zu sein, wo vieles automatisch funktioniert.
Anfang Februar wirst du einen Stand auf der MAGC in Erfurt haben. Was machst du da so?
Ich verkaufe hauptsächlich meine Illustrationen und Produkte auf Conventions. Livezeichnen finde ich stressig, da man leicht abgelenkt wird und Fragen übersehen kann. Mein Sortiment umfasst Drucke in verschiedenen Größen, Pins, Sticker, Notebooks mit meinen Designs und seit letztem Jahr auch T-Shirts. Das ist in der Regel das, was ich auf Conventions anbiete.
Die MAG-C wird nicht deine erste Convention sein. Du warst z. B. schon im Comicpark oder auf der Comic Con bzw. der Animagic anzutreffen. Welche Bedeutung haben Messen für dich?
Der direkte Kontakt mit anderen ist cool. Online-Kommentare sind nett, aber direktes Feedback ist noch besser. Es ist toll, die Reaktion der Leute auf meine Arbeiten live zu erleben und mit Social-Media-Bekanntschaften persönlich zu sprechen. Besonders fabelhaft ist es, wenn Leute meine Designs auf Messen zum ersten Mal entdecken. Gleichzeitig liebe ich es, auf Conventions neue Künstler:innen kennenzulernen, meistens sind es die Standnachbarn. Bei einem ganzen Wochenende zusammen lernt man sich wirklich gut kennen.
Gibt es etwas, das dir besonders gut bei ComicMessen gefällt oder etwas, dass du absolut gar nicht magst?
Was mir besonders gefällt ist, dass man immer wieder neue Artists findet, die auch die verschiedensten Styles haben. Ich finde es cool, sowohl Fanart in einer eigenen Interpretation als auch die eigenen Werke der Leute – wie eigene Charaktere oder Illustrationen aus ihrer eigenen Welt – zu sehen. Irgendetwas, was ich nicht mag? Fällt mir nicht wirklich ein. Das Essen auf Conventions mag ich meistens nicht. Aber das ist auch das einzige. Besseren Kaffee und Snacks bitte (lacht)!
Wie sieht ein Messetag für dich aus?
Früher aufstehen als ich möchte, ist Teil des Messevorbereitungsrituals. Selbst wenn die Messe um 9 Uhr öffnet, muss man als Artist bereits eine Stunde vorher vor Ort sein, plus Anfahrtsweg. Idealerweise baue ich schon am Vorabend auf, um den Stress und Zeitdruck am Conventiontag zu minimieren. Das ermöglicht mir, entspannt anzukommen und nur noch wenige Dinge zu sortieren. Während der Messe warte ich, freue mich über viel Betrieb und nutze ruhigere Phasen, um mit anderen zu sprechen. Am Sonntagabend wird dann abgebaut, und mein Energielevel ist auf null – zwei freie Tage sind danach Pflicht (lacht).
Warum sollten sich die Besucher:innen der MAG-C auf keinen Fall deinen Stand und die Messe entgehen lassen?
Leider kann ich zur Messe allgemein nichts sagen, da ich erstmals 2024 bei der MAG-C dabei bin. Von anderen Künstler:innen habe ich jedoch viel Positives über die Convention gehört. Daher freue ich mich gemeinsam mit den Besuchern auf ein schönes Wochenende und hoffe, dass es allen gefällt. An meinem Stand finden Fans von Adventure, Fantasy und Videospielen bunte, magische Welten. Ich plane, bis zur MAG-C einige neue Fanart-Sachen hinzuzufügen. Vielleicht entdecken sie sogar das ein oder andere, was sie gerne mit nach Hause nehmen möchten.
Hard Facts:
- MAG-C in Erfurt: 3. bis 4. Februar | Messe Erfurt
- Samstag: 10 – 18 Uhr | Sonntag 10 – 17 Uhr
- Tickets und mehr: www.mag-c.de
- Mehr zu Dyru: www.dyru.de
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