Es gibt wenige Künstlerinnen, die auf eine so vielseitige und erfolgreiche Karriere zurückblicken können wie Maggie Reilly. Von den durch Soul und Funk beeinflussten Anfängen der Siebzigerjahre mit ihrer Gruppe Cado Belle, über die Weltkarriere als Sängerin und Bühnenattraktion der Mike Oldfield Group bis hin zu einer vielbeachteten Institution als Solokünstlerin ist Maggie Reilly seit fast 40 Jahren ein fester Bestandteil im Showgeschäft.
Maggie Reilly und die Mike Oldfield Group
Nachdem Maggie Reilly 1976 ihr erstes Album mit der Formation „Cado Belle“ aufnahm, gelang ihr 1981 als Sängerin der Mike Oldfield Group der weltweite Durchbruch. Ihre Stimme ist es, die Hits wie „Moonlight Shadow“, „Family Man“, „To France“ oder „Foreign Affair“ zum persönlichen Soundtrack von Millionen machten. Noch heute zählen diese Lieder zum festen Repertoire der Radiostationen und haben sich ihren festen Platz in der Geschichte der Musik und im Leben der Musikliebhaber erobert.
Beachtliches Solo-Comeback
1992 gelang ihr mit dem ersten Soloalbum „Echoes“ ein beachtliches Comeback. Gleich ihre erste Single „Everytime We Touch“ stürmte an die Spitze der internationalen Charts und bewies, dass die schottische Sängerin auch als Solokünstlerin und eigene Songschreiberin an die Erfolge ihrer Zeit mit Mike Oldfield anknüpfen konnte. Am 23. Februar spielt die schottische Sängerin in Erfurt. Wir hatten vorab die Möglichkeit, mit Maggie ins Gespräch zu kommen.
Seit 40 Jahren auf der Bühne – macht es Ihnen noch immer Spaß wie am ersten Tag vor Publikum aufzutreten?
Ja, es ist immer wieder großartig, meine Lieder live mit Band zu spielen und mit dem Publikum zu interagieren.
Zuletzt durften wir uns 2019 über ein neues Album (Starfields) freuen. Wird es demnächst auch neue Musik von Ihnen geben?
Ich habe Starfields fertiggestellt, dann Past Present Future und das Weihnachtsalbum aufgenommen, das buchstäblich am Tag vor dem Lockdown fertiggestellt wurde. Stuart (Anm. d. Red.: Stuart Mackillop; Musiker, mit dem Maggie seit den 70ern Musik macht) und ich haben gerade ein Projekt namens Raven abgeschlossen. Ich werde bald auf Tour gehen und dann hoffe ich, einige Aufnahmen mit der Band zu machen. Außerdem würde ich gerne in diesem Jahr ein BigBand-Projekt umsetzen, einfach nur zum Spaß.
Wie hat sich Ihre Musik ihrer Meinung nach in den vergangenen 40 Jahren verändert? Es hört sich so an, als gehen Sie jetzt mit Freude mehr in die Folk Richtung …
Ich bin mir nicht sicher, ob ich gerade den Folk-Vibes habe. Es gab schon immer ein bisschen schottisches Flair in den Liedern, die Stuart und ich schreiben. Mein Album Rowan war wohl sehr folkig, aber das war vor langer Zeit. Trotzdem könnte ich mehr Folk-Lieder machen … ich will mich aber nicht auf ein Genre festlegen.
Wie hat sich Ihre Themenwahl bei den Lyrics verändert?
Ich denke mir keine Themen aus. Ich schreibe einfach über das, was mir in den Sinn kommt.
Oft heben Ihre Lieder – wie bei so vielen anderen Künstler:innen – ein Thema immer wieder hervor. Ist das Thema Liebe in Bezug auf die Texte jemals erschöpflich?
Absolut nicht. Das Thema ist so alt wie die Zeit selbst und immer aktuell.
Songs wie „Moonlight Shadow“ und „Everytime we Touch“ sind ikonisch, werden Sie es nie leid, diese zu performen?
Ich denke, ich habe außerordentliches Glück, Lieder zu haben, die auch nach so vielen Jahren noch von so vielen Menschen geliebt werden. Es ist großartig, etwas zu singen, von dem man weiß, dass das Publikum es hören möchte. Also nein, ich werde es nie leid, diese Songs zu performen.
Wie halten Sie Stimme und Körper fit, um volle Power auf die Bühne zu bringen?
Ich mache nichts dergleichen, fürchte ich. Und ich habe auch keine magischen Tränke, die ich weitergeben kann (lacht).
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Auf welche Songs können sich die Fans in Erfurt freuen?
Viele Favoriten, einige neue Lieder, hoffentlich Lieder, die euch allen gefallen werden.
Waren Sie bereits in Thüringen?
Ja, ich war das erste Mal in den 80ern in Thüringen. Viele schöne alte Kirchen und Gebäude gibt es hier. Soweit ich mich erinnere, bin ich zu einem Markt gegangen, wo alle in mittelalterlichen Kostümen für irgendeine Art von Feierlichkeit gekleidet waren – es war bezaubernd.
Kann man als Musikerin jemals aufhören, Musik zu machen?
Einige Leute hören auf, weil sie das Reisen nicht mehr genießen. Ich liebe es immer noch, verschiedene Orte zu sehen. Auch Orte, an denen ich schon einmal war. Und im Laufe der Jahre lernt man viele Menschen kennen, die man immer wieder trifft. Ich genieße es, auf Tour zu sein. Ans Aufhören denke ich nicht.
Hard Facts:
- Maggie Reilly & Band: 23. Februar | 20 Uhr DasDie | Lange Brücke 29 | Erfurt
- Tickets: www.ticketshop-thueringen.de
- Mehr: www.maggie-reilly.net