Bei shi offline prallen Welten aufeinander. Zwischen Impulsivität und angespannter Kontrolle, Destruktivität und Wiederaufbau bringen Alisa und Gordian Schönheit und Antistyle in einen mitreißenden Konflikt. Die 90er Jahre inspirierten dunklen Elektro-Pop-Songs sind phonetisch-sphärische Rave-Welten; Alisa ist zugleich Heldin und Antiheldin in einem Wald wie aus dem Blairwitch Project, aber voller Neonröhren.
Shi offline treten im Kalif Storch in Erfurt aus
Die Songs sind moderne Märchen über Familiendramen, Technology und die Liebe – die Sängerin ist mal Frau, mal Antifrau. Mal die Hexe, mal die Unschuldige. Bei den Konzerten von shi offline bringt Alisa alle Schichten ihrer Persönlichkeit zum Ausdruck und wir erleben ein Blutbad wie in der Eröffnungsszene von Blade – nur aus gebrochenen Herzen. Wir haben der Band, die am Donnerstag als Vorband von Frittenbude im Kalif Storch in Erfurt auftritt, ein paar Fragen gestellt.
Erklärt uns doch mal wie ihr zu eurem Bandnamen gekommen seid?
In unser aktuellen gesellschaftlichen Sozialisation, gehören, Schnelligkeit, große Kraft und ständige Erreichbarkeit zu den vermeintlich positiven und erstrebenswerten Attributen. Unser Name steht für Entschleunigung und reale, wahrhaftige Gefühle. Shi bedeutet „liegend“ und offline abgeschaltet also die größtmögliche Form von Stillstand in unserer aktuellen Gesellschaft. Auch die größtmögliche Chance bei sich selbst und den eigenen Gedanken zu sein.
Ihr kommt am 5. Dezember als Vorband von Frittenbude nach Erfurt ins Kalif Storch. Was verbindet ihr mit Erfurt bzw. Thüringen?
Aktuell leider hauptsächlich die erschütternd-hohen Wahlergebnisse der AfD vom 27. Oktober.
„Golaya“ ist eurer Debutalbum. Die Themen drehen sich um Rebellion, das Abfackeln der Urgeschichte und Bipolarität zwischen den Dingen. Wie macht ihr die Welt ein bisschen besser?
Wir verbessern die Welt in dem wir zeigen wollen, dass es in Ordnung ist jegliche Gefühle des Gefühlsspektrum zu fühlen. Wir möchten zeigen, dass man ehrlich zu sich sein darf. Das man sich nicht an gesellschaftlich normative Regeln zu halten hat um Dinge zu erschaffen, die mit einem selbst resonieren. Es gehört viel Mut dazu und die Wahrscheinlichkeit zu scheitern ist hoch, aber es ist auch der Einzige Weg zum persönlichen Glück.
2017 habt ihr den Hamburger „Krach & Getöse“-Preis gewonnen. Macht ihr gern Krach und Getöse? J Wie würdet ihr eure Musik beschreiben/einordnen?
Wir nennen unsere Musik mal Artcore und mal Post-Tumblr-Laptop-LoFi-Synthpop. Wir verarbeiten sehr viele musikalische Eindrücke aus so unterschiedlichen Bereichen. Auf jeden Fall basieren die Tracks aus „golaya“ fast alle auf dem 90s 808-Breakbeat-Style und Tempo.
https://www.facebook.com/shioffline/videos/2055946324619070/
Alisa hat russische Wurzeln, „Где ты“ ist ein Track auf dem Album. Gibt es passend dazu eine Tour auch außerhalb Deutschlands?
Das wäre wünschenswert! Unsere Agentur Audiolith Booking ist da sicherlich schon fleißig am vorbereiten. Mehr Infos immer direkt auf shioffline.com.
Hard Facts:
- Wann? 5. Dezember 2019 | 20 Uhr
- Wo? Kalif Storch | Erfurt | Zum Güterbahnhof 20
- Mehr Infos dazu findet ihr hier.
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Interview: Isabell Becker