Mit impulsiven Synthesizer-Klängen, mitreißenden Hooks und einem brennenden Funken Gefühl zelebrieren Tropikel Ltd. die Freude an der Bewegung und die Geschwindigkeit des Lebens. Die dreiköpfige Band greift Elemente der 80er-Jahre Popmusik auf und verleiht diesen einen zeitgemäßen Spin. Dabei handeln die Songs zumeist von ihren Highspeed Abenteuern und der Liebe in all ihren Facetten.
Tropikel Ltd. in Erfurt in der Engelsburg
Tropikel Ltd., das sind Lorenz aka Lollo, Felix und Bruno, die mit einer einzigartigen Mischung aus stimmungsvollen Synthie- Sounds und zärtlichen Texten über die emotionalen Ups und Downs in einer Welt singen, die sich immer schneller zu drehen scheint. Am 16. Februar spielen die Jungs in Erfurt. Wir sprachen vorab mit Lorenz und Felix von Tropikel Ltd., die ihre Base in Berlin haben und neben Fürst-Pückler-Eis auch Metaphern mögen.
Die Heiligen Drei Könige, Tick, Trick und Track, Die Drei von der Tankstelle, Fürst-Pückler-Eis und Pommes- Rotweiß – was ist euer Lieblingstrio und warum?
Lorenz: Krass. Da muss ich in mich gehen (überlegt). Nur zum Verständnis: Fürst-Pückler besteht aus Vanille-, Schoko- und Erdbeereis, oder?
Genau.
Lorenz: Das wäre meine Wahl. Fürst-Pückler-Eis ist eine richtig stabile Dreiercombo. Minimalistisch. Stylisch. Vom Design her eine Meisterleistung. Und geschmacklich ist‘s auch gut.
Felix, hast du noch etwas hinzuzufügen?
Felix: Das ist eine super Antwort (schmunzelt). Ich habe überlegt, ob Pommes-Rot-Weiß nicht doch besser ist, aber Lollo hat mich überzeugt.
Ihr seid ja ein Trio. Wenn ihr ein Superhelden-Trio wärt, welche Eigenschaft würdet ihr euch geben?
Felix: Lollo wäre Highspeed-mäßig unterwegs. Dann würde er schnell durch die Gegend hüpfen.
Lorenz: Wie „The Flash“!
Felix: Bruno könnte sehr hoch hüpfen und auf alles drauf springen. Mein Job ist es oft, Öl irgendwo reinzukippen. Aber das ist jetzt keine Superkraft.
Vielleicht bringst du so das Feuer in die Gruppe.
Felix: Ja (lacht).
Wenn man „Tropical Ltd.“ im Internet sucht, kommen Ergebnisse zum Präsidenten von Sri Lanka, Beiträge über Indonesien und Passion Fruit. Dann merkte ich, ihr schreibt euch mit k und e. Also Tropikel. Man könnte meinen, er ist falsch geschrieben. Warum?
Lorenz: Das war eine zufällige Entscheidung. Statt einem existierenden Wort wollten wir, dass der Name einen positiven Vibe hat. Das „ltd“ ist eine Komponente, die wir inhaltlich mit unserer neuen EP und unserem Bühnenbild versuchen aufzugreifen. Inspiriert von der 80er-Jahre Ästhetik.
Wart ihr schonmal in den Tropen?
Lorenz: Nee, aber die Tropen spielen für uns auch keine Rolle. Inhaltlich beschäftigen wir uns ja auch nicht damit. Es ging uns mehr um die Energie.
Man könnte denken, ihr nehmt euch selbst nicht so ernst. Wie wichtig ist euch Ironie in eurer Musik?
Lorenz: Wichtig, denn wir kommen nicht drumherum. Ironie ist etwas, das sehr viel Lockerheit ausdrückt und auslöst. Es ist immer wieder eine Gratwanderung und ich denke nicht, dass wir bereits angekommen sind. Vielleicht werden wir auch mal andere Musik machen.
Felix: Es war ein Prozess. Wir merkten, dass es uns am meisten Spaß macht und der Vibe am schönsten ist, wenn wir unseren Humor einbringen. Das heißt aber nicht, dass wir das ewig beibehalten werden, aber gerade fühlt sich das am schönsten an.
Wie entstehen eure Metaphern? Sitzt ihr dann zusammen und jeder haut was raus oder wie kann man sich das vorstellen?
Felix: Das ist unterschiedlich. Ich schreibe sie entweder in mein Handy oder handschriftlich auf. Das ist schon mal eine Orientierung. Aus den Notizen versuche ich dann einen Text zu entwickeln. Viel passiert bei mir während des Entstehungsprozesses eines Songs, an dem wir im Idealfall zu dritt arbeiten. Es muss aber nicht immer gemeinsam sein.
Lorenz: Felix und ich singen und schreiben unsere Texte selbst. Bisher zumindest – vielleicht lassen wir aber auch mal ein Album ghostwriten (lacht).
Mein Kopf glüht wie ein Toaster, mein Herz klappert wie Schuster, mein Herz kocht wie ein Heißgetränk – und das sind Textbeispiele aus dem Song „Magiemoment“, da gibt es in eurem Oeuvre weit mehr – mögt ihr Metaphern?
Lorenz: Ja, das mögen wir (lacht). Es bringt auf jeden Fall Spaß, sich sowas auszudenken.
Felix: Es ist ein effektives Stilmittel, um mal einen dezenten Joke zu machen.
Ihr singt viel über Liebe, Gefühle und übers Tanzen. Singt da ein lyrisches Ich oder sind eure Texte sehr persönlich?
Lorenz: Das ist ganz unterschiedlich. Die Partys, auf denen ich war, fanden auf der Bühne statt. Da versetze ich mich dann in Situationen aus der Vergangenheit. Ein lyrisches Ich ist es auf jeden Fall, aber es sind nicht immer wahre Begebenheiten. Die Inspiration kommt jedoch daher.
Felix: Ja, voll. Es ist eine Mischung. Ich würde unsere Texte schon eher Richtung lyrisches Ich verorten. Da spielen auch Einflüsse eine Rolle, die man über den Tag sammelt oder wenn wir zusammen unterwegs sind.
Wir haben über eure Lyrics geredet, lasst uns nun mal über euren Sound sprechen. Denn so wie er in die Zeit passt, passt er es gleichzeitig auch nicht.
Lorenz: Es hat etwas gedauert, bis wir den Sound gefunden haben. Während Corona beschäftigte ich mich mit der Musik der 80er und merkte, dass ich das ausprobieren will. Felix und Bruno konnte ich da mitreißen. Wir machen aber keine düstere 80s-Musik wie De-peche Mode oder so. Wir haben eher einen energetisch-positiven Sound.
Wie Rick Astley oder Kylie Minogue? Denn das könnte vom Sound her passen.
Lorenz: Ja, vielleicht. Dass Rap-Einflüsse zum Mainstream-Pop dazu gekommen sind, hatte einen großen Einfluss auf unsere Art Songs zu schreiben. Ich glaube, man könnte jeden Song von uns auf zeitgenössische Rap-Pop-Beats legen und es würde funktionieren. Diese Kombination aus zeitgenössisch und vierzig Jahre alt ist genau das, was uns so reizt.
Felix: Ich denke das ist unsere Stärke und der Grund, warum wir unseren eigenen Sound entwickelt haben. Wir kommen aus verschiedenen Richtungen, haben verschiedene musikalische Backgrounds und es geschafft, am Ende daraus eine coole Mischung zu erzeugen.
Eure neue EP heißt „Quality“ sowie die Tour. Was bedeutet für euch gute Qualität – besonders in Bezug auf Musik?
Lorenz: Liebe und Hingabe machen für mich Qualität aus. Man sollte die Liebe, die drinsteckt merken sowie die Zeit, die man sich genommen hat. Sei es auf der Bühne oder bei der Musikproduktion. Wenn man nicht überzeugt ist, sollte man überlegen, ob man nicht etwas Besseres will. Ich denke, so gehen wir derzeit auch an unsere Musik und Liveshows ran.
Felix: Man könnte auch Perfektion reinlesen, aber es geht in erster Linie darum, dass wir Leidenschaft an den Tag legen und dass das in unseren Produktionen zur Geltung kommt.
Der Name, die Texte, die Musik, das Styling, die Videos– seid ihr eher Band oder Gesamtkunstwerk?
Lorenz: Wir sind auf jeden Fall eine Pop-Band.
Felix: Ja, das ist der Grund, warum wir uns zusammengeschlossen haben. Deshalb würde ich schon sagen, dass wir eine Band sind.
Ist es euch wichtig, dass alles wie aus einem Guss wirkt und sehr viele Zitate aus den 80ern aufbringt?
Felix: Voll.
Lorenz: Wir sind eine Band mit vielseitigen Stärken (lacht).
Wie kamt ihr auf die Ideen, lebensgroße Pappaufsteller von euch in Videos und auf der Bühne aufzustellen?
Lorenz: Wir lassen uns inspirieren. Zum Bespiel hat in Erfurtein Musiker vor uns ein Konzert gespielt, der diese Pappaufsteller dabeihatte. Wir dachten uns: „Boah, krasse Idee. Wir brauchen das auch.“ Das haben wir dann umgesetzt, da es sich bei dem Song angeboten hat.
Wo stehen die Pappaufsteller jetzt?
Lorenz: Die sind bei mir zu Hause. Spaß, die sind im Studio.
Felix: Die werden auch mit auf Tour genommen.
Lorenz: Die sehen übrigens sehr gut aus (lacht).
Die bisher größten Hits habt ihr mit futurebae gemacht, die ihre Karriere in Erfurt gestartet hat. Außerdem seid ihr schon öfter hier gewesen. Was bedeutet euch dieser Ort?
Lorenz: Ganz viel. Es ist ein Riesenglück, dass wir Lina kennengelernt haben. Das war zu der Zeit, als wir beide angefangen haben Musik zu machen, also wie ein Parallelstart. Wir haben uns gutgetan. Eines unserer ersten Konzerte haben wir mit ihr in Erfurt gespielt. Das hat mega Spaß gemacht. Ich war vor dem Konzert noch nie hier und sie hat uns gezeigt, wo sie anfing Musik zu machen.
Felix: Lina war ja nicht unser einziger Anknüpfungspunkt in Erfurt. Dissy kommt auch aus Erfurt und mit ihm durften wir auch einen guten Song machen. Auch Moat darf nicht unerwähnt bleiben. Das ist eine Bubble, die wir kennengelernt haben, aus der wir viel Inspiration und Lebensfreude schöpfen.
Hat euch Erfurt denn gefallen? Habt ihr Zeit gehabt die Stadt zu erkunden oder wart ihr nur im Zughafen und in der Engelsburg?
Lorenz: Wir haben nicht viel gesehen. Die E-Burg in der Altstadt fand ich krass. Da war das Krämerbrückenfest. Wir sind durch die kleinen Gassen getingelt und ich dachte mir „krasse Altstadt“. Ich fand sie impressive und voll schön. Auch die Location der Engelsburg und des Kalif Storch fand ich nice. Das sind schon zwei krasse Orte. Auf der Bühne im Kalif Storch zu stehen, um sich herum Reihen von Güterwaggons, das ist eine Area für sich.
Felix: Oft haben wir nicht genug Zeit, uns die Stadt genauer anzuschauen. Aber man hat gemerkt, dass Erfurt einiges zu bieten hat.
Lorenz: Am Morgen nach einem Konzert kam einmal ein Typauf uns zu und sagte: „Ihr seid doch Tropikel und habt gestern hier gespielt, ich war auch da“. Ich habe mich voll gefreut, dass er uns angesprochen hat. Das passiert nicht alle Tage.
Worauf dürfen sich eure Fans in der E-Burg freuen, was bringt ihr auf die Bühne, warum sollte man unbedingt vorbeikommen?
Lorenz: Wir werden viele Specials und brutale Banger dabeihaben und energiegeladen erscheinen. Das ist mal sicher. Es wäre aber schade, jetzt schon die Überraschung zu verraten.
Felix: Es wird auf jeden Fall vor und auf der Bühne getanzt. Lametta werden wir auch viel haben.
Lorenz: Es wird gestört funkeln und glitzern, mehr als je zuvor auf einer Bühne, auf der wir standen.
Felix: Die Band Paulinko wird als Vorband auftreten. Man darf sich sehr freuen.
Und die Pappkameraden!
Beide: Ja, die Pappkameraden haben wir auch dabei.
Hard Facts:
- Tropikel Ltd. in Erfurt: 16. Februar | 20 Uhr Engelsburg | Allerheiligenstraße 20
- Tickets und mehr: www.engelsburg.club
- www.tropikelltd.com
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