Easy. Cool. Über allem schwebend. Mit ihren Songs ist es wie mit ihrem Erscheinungsbild – zumindest beim ersten Eindruck. Sie hat irgendwie diese Aura des Unnahbaren, sei es wegen ihrer coolen, aber nicht zu gewollten Klamotte – von BoyfriendLook bis All-over-Tigerstyle ist alles drin – oder wegen des Inhalts ihrer Songs, die genauso daherkommen wie sie: etwas entrückt, edgy und eben stylish.
Futurebae aus Erfurt – Zwischen Cloud-Rap und R’n’B
Doch lässt man sich auf sie ein, merkt man schnell, dass Lina ein herzensguter und ehrlicher Mensch ist. Die Wahlerfurterin schafft es, im Privaten wie auch in ihrer Musik sofort Nähe aufzubauen. In den Songs sind es die Texte, die einem direkt bei der Party abholen, mit durch die Nacht nehmen und bis in die nächsten chilligen Nachmittage an den See entführen. Bei ihr selbst ist es diese herzliche, liebevolle, aber auch zurückhaltende Art, die man aufgrund ihrer Präsenz so gar nicht bei ihr vermutet hat.
Lina startete erst Anfang 2020 mit ihrer Musik so richtig durch. Unter dem Künstlernamen Futurebae veröffentlichte sie ihren ersten Track „Dreams“ im März dieses Jahres. Ähnlich wie ihre zweite Veröffentlichung „Someday“ ist der Text in Englisch gehalten, die Sounds eher chillig-elektronisch. Eine Mischung zwischen Cloud-Rap und R’n’B-Beat. Ihre Lyrics sind da noch, wie sie selbst sagt, eher beim Jammen mit Freunden entstanden. „Wir machten einfach gemeinsam Mucke. Da sah ich mich noch gar nicht als Künstlerin“, erklärt Lina im Gespräch mit dem t.akt-Magazin und fügt an: „Ich wollte immer Musik machen, aber hab mich nicht getraut. Dass es jetzt solche Formen annimmt, überrascht mich selbst.“
Musik war schon immer Teil ihres Lebens
Die junge Frau strahlt, wenn man mit ihr über Musik spricht. Man spürt förmlich, dass sie darin aufgeht. Und das ist kein Wunder, denn Musik ist schließlich schon immer Teil ihres Lebens gewesen. Aufgewachsen ist sie in an der Küste Schleswig-Holsteins. „Mein Vater nahm mich mit auf meine ersten Konzerte. Er war Irish-Folk-Musiker“, erinnert sie sich und fügt an: „Meine Eltern haben mich bereits als Kind ermutigt, ein Instrument zu lernen.“
Lina studierte in Erfurt
Lina entschied sich für Blockflöte. „Ich merkte jedoch schnell, dass ich lieber mit meiner Stimme Musik machen will, deshalb nahm ich Gesangsunterricht“, blickt sie zurück. Was folgte, war die Realität. Lina bewirbt sich auf einen Bachelor für soziale Arbeit. Ihr Studienort: Erfurt. Nach ihrem Abschluss zieht es sie wieder in den Norden. Abstecher nach Hamburg und ins Ausland folgten. Für den Master ging es Retour nach Thüringen und dann kam alles anders als gedacht. Corona. Viel Zeit. Und da war dann diese Jam-Session bei einem Freund. Ludwig. Dort lernte sie Cyan (DJ und Producer aus Erfurt) kennen. Er spielte Klavier. Sie sang. Der Rest ist Geschichte.
Im Sommer 2019 fand sie wieder zur Musik. Rund um den Kulturschmelztiegel „Zughafen“ führte eine Begegnung zur anderen. Plötzlich waren der Rapper Dissy, Producer Tilmann Jahmer und die Crew von Schabernack Records aus Erfurt in ihrem Leben. „Es entstand ein toller Vibe und ich schrieb gezielt Texte. Natürlich mit deutschen Lyrics. Das wollte ich seit eh und je. Deutsch singen. Da braucht man viel mehr Poesie als im Englischen. Das ist vielmehr ich!“, sagt Lina.
Keine Termine und leicht einen sitzen
Der Erfolg gibt ihr Recht. Mit Coca Cabana, einem Dancefloor-Breaker, knackte sie im Nu die ZehntausendHörer-Hürde bei Spotify – und täglich werden es mehr. „Ich kann gar nicht glauben, dass den Leuten das gefällt“, sagt Lina freudestrahlend. „Und ich bin dankbar, dass ich das alles mit Freunden umsetzen kann – seien es die Sounds, die Plattencover oder die Videos.“ Bis dato ist Futurebae eine Spielwiese, wie sie sagt. „Ich bin nicht festgelegt, in dem was ich mache. Wichtig ist mir, dass ich es fühle. Aber ich hab‘ Feuer gefangen. Und würde das der Welt gern mitteilen!“ Im Oktober erscheint Futurebaes erste EP „K.T.U.L.E.S“. Ausgesprochen: Keine Termine und leicht einen sitzen. Fünf deutschsprachigen Tracks, die einen – ähnlich wie Lina – ganz bestimmt sofort abholen, wo man ist. Sei es direkt auf dem Dancefloor bei der Party oder ganz easy beim Chillen am See.
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Hard Facts:
- „K.T.U.L.E.S“ erscheint am 16. Oktober
- Besucht Futurebae auf Instagram
- und zieht euch ihre Songs auf Spotify rein!
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