Im vergangenen Jahr gaben Sheep on the Roof ihr Contest-Debüt bei local heroes Thüringen. Nun haben sie zum zweiten Mal in Folge den Einzug ins Landesfinale geschafft. Im Gepäck hat die vierköpfige Band eine neue EP und jede Menge kreative Ideen, wie uns Frontsänger Jonas im Interview erzählt.
Ein Jahr ist es her, seit wir euch das letzte Mal auf der BahnhofBeats-Bühne gesehen haben. Bei euch hat sich in der Zwischenzeit eine Menge getan. Gebt uns doch einen kurzen Abriss über euer letztes Jahr!
Jonas: Da ist wirklich einiges passiert. So ist zum Beispiel Marco, der letztes Jahr auf der BahnhofBeats-Bühne mit uns das erste Mal aufgetreten ist, jetzt fester Bestandteil der Band und quasi unverzichtbar. Neben Umzug und Proberaumwechsel haben wir aber den Großteil des vergangenen Jahres damit verbracht, Songs zu schreiben, erst für die EP und dann für die Zeit danach.
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Im Juni erschien eure neue EP „3rd floor“. Inwiefern haben sich euer Sound und die Themen eurer Lyrics seit eurem Vorgängeralbum „Tangled Spirit“ weiterentwickelt?
Jonas: Ich denke, soundmäßig ist es deutlich melodischer und strukturierter geworden, vorne und hinten durchdachter als die Songs auf dem Album. So ein Lied wie „Just A Porn“ wäre auf dem Album zum Beispiel noch undenkbar gewesen, auf der EP passt es jedoch perfekt. Vier von fünf der Songs sind ursprünglich auf der Akustikgitarre geschrieben. Ich finde, das kann man auch raushören. Auch die Lyrics sind wohl ein bisschen erwachsener geworden, bieten mehr Interpretationsspielraum und sind einen Schuss kreativer.
Erst „on the roof“, jetzt nur noch im „3rd floor“? Was hat es mit dem EP-Titel auf sich?
Jonas: Wir haben echt lang mit dem Titel gehadert. Die EP war, glaube ich, schon länger als einen Monat gemastert und wir hatten immer noch nicht die richtigen Worte für den Namen gefunden. Wir wollten etwas Passendes, irgendwas, was die Zeit, in der wir die EP geschrieben haben, für uns perfekt beschreibt. Herausgekommen ist dann die Etage, in der wir jetzt in Leipzig proben – vom Keller der Eltern in der Heimat zum großen Proberaumkomplex in Leipzig.
Sheep on the Roof auf Youtube
Zum zweiten Mal steht ihr nun bereits im Landesfinale von local heroes. Was hat euch dazu bewogen, euch nochmal bei diesem Newcomer-Contest zu bewerben?
Jonas: Wir haben die Teilnahme im letzten Jahr einfach extrem genossen. Die Veranstaltung war wirklich gut geplant, der Eventort vor dem Erfurter Hauptbahnhof war etwas Außergewöhnliches und wir hatten auf und neben der Bühne riesigen Spaß. Also warum nicht nochmal teilnehmen?
Wie habt ihr von eurer Teilnahme im letzten Jahr denn profitiert?
Jonas: Für uns war es die erste Contest-Luft, die wir geschnuppert haben, also auch das erste professionelle Recap, was wir jemals nach einer Show gekriegt haben. Eine Meinung von außenstehenden Menschen zu hören, ist gerade für junge Bands wie uns extrem wichtig.
Viele Ideen bei vier kreativen Köpfen
Ihr seid inzwischen aus eurer Heimat, dem Eichsfeld, weggezogen, und lebt zum Teil in Leipzig. Wie hat dieser Ortswechsel eure Art, Musik zu machen, beeinflusst?
Jonas: Wir haben einfach viel mehr Zeit, Musik zu machen. Dadurch können wir auch viel mehr Energie in einzelne Songs stecken. Ich erwähnte ja, dass die EP zum Großteil erst akustisch entstanden ist. So arbeiten wir jetzt eigentlich gar nicht mehr. Die Songs entstehen jetzt immer, wenn wir zu viert im Proberaum sind. Jeder bringt seine Ideen schon im Songwritingprozess ein. Was da bei vier kreativen Köpfen rauskommt, sind endlos viele Ideen und einfach viele musikalische Wege, die man jetzt erst so richtig kennenlernt.
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Letztes Jahr habt ihr erzählt, wie schwierig es im Eichsfeld ist, als Band aktiv zu sein, weil die Infrastruktur fehlt. Inwiefern ist das in Leipzig einfacher?
Jonas: Naja, in Leipzig gibt es wenigstens ein paar Möglichkeiten, wenn man auftreten will auch aufzutreten. Und das ohne mehr als hundert Kilometer irgendwo hinzufahren.
Sowohl in Thüringen als auch in Sachsen stehen in Kürze die Landtagswahlen an. Was wünscht ihr euch von der neuen Regierung, ganz allgemein und in Bezug auf die Popmusikszene in beiden Bundesländern?
Jonas: Mehr Musikförderungen wären kulturell gesehen ein Fortschritt. Wenn es um Popmusik geht, sind selbst bei größeren Konzerten oder Festivals oft nur private Sponsoren beteiligt. Was von den Städten oder vom Land und Staat unterstützt wird, sind meistens eher Veranstaltungen für eine andere Altersgruppe. Wir haben das Gefühl, Livemusik stirbt gerade in Deutschland aus, und mit ihr wahrscheinlich auch ganz viele kleine Musiker, von denen sich ein Teil auch irgendwann vielleicht einen Namen gemacht hätte. So passiert es auch, dass aus Deutschland nur noch wenige Namen kommen, die es zu internationalem Erfolg bringen. Zumindest ist das unsere Wahrnehmung und Vermutung.
Wie wird es für Sheep on the Roof in diesem Jahr noch weitergehen? Was sind eure Pläne nach EP-Release und Landesfinale?
Jonas: Am liebsten wollen wir natürlich ins local heroes-Bundesfinale einziehen. Aber feststeht, dass wir unser nächstes Album noch in diesem Jahr fertigschreiben wollen. Darüber hinaus möchten wir noch ein oder zwei Videos für Songs von der EP veröffentlichen, und demnächst noch deutlich mehr auf der Bühne stehen.
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Hard Facts:
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Wann? 14. September ab 14 Uhr
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Wo? Erfurt Hauptbahnhof