Um Thüringens begehrtesten Musikpreis – den „Thüringen Grammy“ zu gewinnen – haben wieder sehr viele Künstler am Vorentscheid teilgenommen. Bewerben konnten sich Bands, Singer-Songwriter:innen, Rapper:innen und auch DJs. Alle nutzten die Chance, mit eigenen Titeln ins Rennen zu gehen. Mit kritischen Ohren bewerteten die drei Jury-Mitglieder bereits bis zum 18. Juli die eingesendeten Songs der Teilnehmer:innen und gaben ihre Stimmen für die jeweiligen Favoriten ab. Wir stellen euch die Finalisten 2021 vor.
Steckbrief
Bandmitglieder: Jacob Braun (Gitarre, Gesang), Nico Müller (Bass), Mathias Stitz (Schlagzeug)
Genre: Irgendwo zwischen Pop-Punk und Alternative Rock
Ihr kommt aus? Eichsfeld und Erfurt
Mit wem würdet ihr gerne mal die Bühne teilen? Mit Jugendidolen wie den Beatsteaks, Die Ärzte, Die Toten Hosen; mit Bands, die uns in den letzten Jahren geprägt und inspiriert haben wie die Donots, Montreal, Schmutzki, Turbostaat … es gibt so viele.
Was muss Backstage immer dabei sein? Bier, Fanta für Nico, Bier, Mexikaner, haben wir schon Bier erwähnt?
Interview
Wie würdet ihr selbst eure Musik beschreiben?
Unsere Songs sind schnell, laut, energiegeladen und irgendwo zwischen Pop-Punk und alternativem Gitarrenrock zu verorten. Die Texte sind authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen. Diese Phrase würden wir jetzt gerne dreschen. Aber um ehrlich zu sein, singt Jacob meistens irgendwas auf pseudoenglisch, woraus wir dann deutsche Wörter ableiten und einen halbwegs schlüssigen Text zusammenbasteln.
Seit wann macht ihr Musik und wie kam es dazu?
Wir waren vor Jungfrau Männlich Deluxe in verschiedenen Bandprojekten. In der übersichtlichen Musikszene des Eichsfelds läuft man sich zwangsläufig über den Weg, spielt auf denselben Veranstaltungen, tauscht sich aus und trinkt zusammen Bier. Da haben wir schnell gemerkt, dass wir einen ähnlichen Musikgeschmack haben und uns 2012 zusammengetan (damals noch mit anderem Bassisten), um unsere Vision von poppigem Punkrock zu verwirklichen. So tingeln wir seitdem über die kleinen und ab und zu auch etwas größeren Bühnen (Mittel-) Deutschlands; seit 2015 in der jetzigen Besetzung.
Warum der Name?
Ja also… das war folgendermaßen… Nico hat unser superoriginelles Namenskonzept völlig durcheinandergebracht. Wir hießen am Anfang nur JMD (die Anfangsbuchstaben unserer Vornamen), wollten nach dem Personalwechsel aber nicht vollkommen davon weggehen und haben nach Wörtern gesucht, die diesen Buchstaben einen Sinn geben könnten.
Wir hätten auch „Jutta mag‘s deftig“ heißen können. Im Nachhinein gesehen eine vertane Chance.
Was liebt ihr an eurer Stadt?
Stadt ist übertrieben, wir kommen alle aus kleinen Orten im Eichsfeld. Und da seine Jugend zu verbringen, kann extrem langweilig sein. Zusammen Musik zu hören und in Bands zu spielen, war immer eine Art Ausbruch aus dem Alltag. Man hatte was zu tun und konnte sich ausleben. Trotzdem fühlen wir uns dem Eichsfeld sehr verbunden. Wir haben da unsere Familien und Freundeskreise. Und es gibt natürlich gute Wurst. Über die aktuellen Wahlergebnisse könnten wir kotzen. Alles in allem ein ambivalentes Gefühl zu unserer Heimat.
Wieso habt ihr euch beim Thüringen Grammy beworben?
Ganz ehrlich: wegen Corona. Wie bei allen Musikern sind auch uns die Auftritte weggebrochen. Wir haben gesehen, dass der Thüringen Grammy 2020 zumindest digital stattgefunden hat und dann überlegt, uns für 2021 zu bewerben.
Wie fühlt es sich an, im Finale zu stehen?
Wir haben nicht damit gerechnet. Top 5 nach der Votingphase ist Wahnsinn und das haben wir einzig und allein unseren Fans zu verdanken, die für uns abgestimmt haben. Unsere guten Freunde „For Next Time“ haben es auch ins Finale geschafft. Dieser Abend wird Abriss pur. Ein Feuerwerk der Gefühle. Ein Tanz auf dem Vulkan. Kurz gesagt: wir treten alle zusammen mal richtig durch den Tisch. Und das ist in dieser Zeit Balsam für die Musikerseele.