Liz will mit ihrer Musik die Menschen ermutigen und ihnen Kraft geben. Das gelingt ihr auf der Bühne offenbar ziemlich gut. Sie hat bereits in über 20 Ländern gespielt und zahlreiche Menschen bewegt. Wir sprachen mit der Wahlnürnbergerin, die aus Orlando in Florida kommt über ihre Anfänge, Probleme mit Navigatiosgeräten und das Konzert am 27. März im Museumskeller Erfurt.
Hey Liz, Wie bist du zur Musik gekommen und was bedeutet sie für dich?
Ich singe in Küchen seit ich mich erinnern kann. Es hat angefangen mit ungefähr 4 Jahren, als ich in der Kücher meiner Oma „Heartbreak Hotel“ von Elvis Presley schmetterte. Zuhause ging das jeden Abend weiter, immer wenn meine Mutter kochte. Das ging so weit, dass mein Vater offizielle die Regel einführte, dass ich nicht am Esstisch gesungen werden darf. Ich habe mich natürlich nicht daran gehalten und von da an hat es sich weiterentwickelt. Zuerst habe ich in Chören, dann in kleineren Musicals gesungen. Mit etwa 13 Jahren fing ich an, meine eigenen Lieder zu schreiben und zu komponieren.
Für mich ist Musik meine Waffe gegen all das Schlechte auf der Welt. Die Welt ist hart und beängstigend, und oft kämpfen wir auf verlassener Front und fühlen uns alleine. Diese Gefühle will ich mit meiner Musik bekämpfen. Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass sie nicht alleine sind und sie nicht alleine in den Kampf ziehen müssen. Obwohl die Welt beängstigend ist, können wir sie erobern, wenn wir an der Hoffnung festhalten.
Liz neue Single Rosemary:
Wie würdest du deine Musik selbst beschreiben und wovon handeln deine Lieder?
Ein wenig Folk gemischt mit Indie-Rock. In allen meinen Songs geht es darum, wie man ein Löwe wird. Es sind Geschichten, die den Triumph und die Tragödien des Erwachsenwerdens teilen. Es geht darum kühn, wild und mutig unter widrigen Bedingungen zu werden, Ängsten standzuhalten sowie offen zu sein und an die Hoffnung zu glauben. Und natürlich singe ich auch über Liebe und hab ein paar Liebeslieder gemacht … denn hey, ich muss ehrlich sein, ich bin halt auch ein Mädchen.
Woher kommt dein Künstlername und was bedeutet er? Bist du etwa ein Dompteur?
Ich bin kein Dompteur, nein. Ich will die Menschen dazu bringen, wilder zu sein und sich selbst treu zu bleiben und nicht darauf zu hören, was andere sagen. Bei „Liz and the Lions“ geht es um meine Abenteuer, ein Löwe zu werden und andere zu ermutigen, ebenfalls wie Löwen zu sein. Und ich hoffe, dass sich die Leute – nachdem sie meine Musik gehört haben – auch als Löwen sehen. Dass sie dann kühn, wild und mutig auch unter widrigen Bedingungen.
Für mehr freshe News und geilen Scheiß:
Während deiner Karriere hast du schon in über 20 Ländern auf der ganzen Welt gespielt. Was war das größte Konzert auf dem du gespielt hast und gibt es irgendeine lustige Anekdote?
Wenn du mit einem Haufen Jungs in einem Tourbus unterwegs bist, erlebst du sicherlich witzige, oder wie ich sagen würde, „grobe“ Geschichten. Was mir gerade einfällt, ist China. Ich bin mir nicht sicher, ob es die größte Show war, aber wahrscheinlich hatte sie den größten Einfluss auf uns. Meine Band und ich wurden gebeten, in Suzhou ein Konzert zu spielen. Wir erwarteten vielleicht 100 Leute, also bereiteten wir ein kleines Set vor. Vor der Show holten wir uns etwas zu essen und während wir zahlten, sagte einer meiner Bandmitglieder: „Was ist heute Abend in Suzhou los, warum ist da so eine lange Schlange?“ Als wir der Schlange folgten, wurde uns klar, dass die zu unserer Show führte. Dort waren über 3.000 Menschen. Es war so groß, dass das Konzert nach draußen verlegt wurde und wir sozusagen ein Open-Air-Konzert in der Innenstadt von Suzhou gaben.
Es war surreal. Während der Show nahmen wir nicht wirklich wahrgenommen, wie die Leute reagierten. Die Chinesen neigen dazu, während der Shows ziemlich gechillt zu bleiben. Aber danach kamen die Leute zu uns, weinten und sagten uns, wie viel ihnen unsere die Musik bedeutet. Es veränderte mich.
Das aktuelle Album von Liz and the Lions auf Spotify:
Du wirst am 27. März im Museumskeller in Erfurt auftreten. Warst du vorher schon mal in Erfurt oder Thüringen?
Ja, ich kann es kaum erwarten! Tatsächlich habe ich vorher schon mal in Erfurt gespielt und das war ziemlich lustig. Nach meiner Show bin ich spät abends nach Nürnberg gefahren und habe die Autobahnauffahrt verpasst. Ich dachte, mein Navi würde mich zur nächsten umleiten, aber plötzlich befand ich mich mitten im Nirgendwo. Und wenn ich Nirgendwo sage, dann meine ich Nirgendwo. Ich fuhr auf ein Feld, auf dem Kühe standen. Das Navi sagte aber, ich solle weiter fahren. Also machte ich das. Der Weg führte mich auf eine dreckige, steinige Straße, die mich in einen Wald führte. Irgendwann sagte mein Navi: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ In diesem Moment sah ich aus dem Autofenster. Drei Füchse umzingelten mich. Ich musste lachen, weil das gesamte Artwork zu meinen Alben die selben Themen aufgreift: ich, im Wald, umgeben von Tieren – und darunter sind auch Füchse.
Was erwartet die Zuschauer auf deinem Konzert? Akustik-Gitarre, Feuerwerk oder doch eher eine Discokugel?
Wir werden uns gemeinsam in eine imaginäre Höhle wagen, denn meine neueste Single heißt „Schätze der Höhle“. Aber wer wirklich ein Feuerwerk mitbringt, bekommt von mir eine Gratis CD … aber wenn ihr das zündet, weise ich jede Schuld von mir. (lacht)
Und hier geht’s zur Veranstaltung und zur Homepage von Liz.
Hard Facts
- Wann? 27. März 19 Uhr
- Wo? Museumskeller Erfurt
- Mehr Informationen und Karten? Hier bekommst du sie!
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